Wenden. Es herrscht Verwunderung darüber, dass das interkommunale Gewerbegebiet von Wenden Olpe und Kreuztal nicht im Entwurf des Regionalplanes ist.
Das interkommunale Gewerbegebiet „Ruttenberg“ soll für Wenden der große Wurf werden. Es könnten gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Es würde reichlich neue Gewerbeflächen geben, einen Autobahnanschluss und ganz wichtig eine enorme Entlastung für das vom Verkehr arg gebeutelte Gerlingen. Klar ist, dass es eine langfristige Lösung ist mit einem Zeitrahmen von 10 bis 15 Jahren. Doch diese soll fest im Blick bleiben. Deshalb ist man äußerst erstaunt, dass das gemeinsame Areal mit den Städten Olpe und Kreuztal nicht im Entwurf des neuen Regionalplans der Bezirksregierung enthalten ist. „Wir waren mehr als verwundert“, sagte Bernd Eichert, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes Wenden, im Gespräch mit unserer Redaktion.
Öffentliche Auslegung
Der Regionalrat Arnsberg hat das Erarbeitungsverfahren für die Neuaufstellung des Regionalplans Arnsberg – Räumlicher Teilplan Märkischer Kreis, Kreis Olpe, Kreis Siegen-Wittgenstein einzuleiten. Die Planung umfasst die Städte und Gemeinden im Märkischen Kreis, im Kreis Olpe und im Kreis Siegen-Wittgenstein.
Es geht um textliche und zeichnerische Festlegungen. Der Entwurf beinhaltet unter anderem die Themen Klima und Klimawandel, Kulturlandschaftsentwicklung, Freizeit, Erholung, Tourismus, Siedlungsraum, Freiraum, Verkehr und Infrastruktur, Rohstoffsicherung und Energieversorgung.
Die Planunterlagen können vom 29. Januar bis einschließlich 30. Juni 2021 unter folgendem Link abgerufen werden: www.bra.nrw.de/3830311. Weiterhin liegen sie in der Bezirksregierung Arnsberg sowie den Dienststellen der drei Kreise aus.
Statt, wie erwartet, das neue 70 Hektar große Gebiet am Autobahnkreuz im Norden von Gerlingen stünde nun ein interkommunales Gewerbegebiet bei Altenkleusheim mit der Grenze zu Kreuztal im Plan. Und das offenbar ganz ohne Machbarkeitsstudie, so Eichert. In Wenden habe man diese mit positivem Ergebnis gemacht. Die drei Kommunen und die IHK seien alle für das Gebiet. „Das ist alles ein bisschen komisch“, meint der Parteichef.
Man müsse am Ball bleiben, fordert Eichert: „Wir müssen die Pfähle jetzt einschlagen. Diese Chance kriegen wir sonst nicht wieder. Wir werden die Landes- und Bundestagsabgeordneten mit ins Boot holen und das Thema beackern.“ Und: „Wir haben jetzt ein Eisen, das ist heiß. Wir müssen sehen, dass wir vorankommen.“ Gerade für Gerlingen wäre es langfristig eine optimale Lösung, so Eichert.
Protokollnotiz der CDU
Der Wendener Rat hatte Bernd Clemens bereits im Mai 2018 beauftragt, mit den Vorplanungen zu beginnen. „Ich habe mich auch gewundert“, sagte der Bürgermeister auf Anfrage. Der Gutachter habe die Fläche als „1-A-Sahnestück“ bezeichnet. In der Studie habe man mit Straßen NRW aufgezeigt, dass die äußere Erschließung machbar sei. Die Anbindung könne vom Pendlerparkplatz unter oder über die A 45 direkt in den Ruttenberg hineinführen. „Es ging darum, ob die neue Kreuzung leistungsfähig ist. Ob es eine Brücke oder ein Tunnel ist, wurde nicht geprüft. Es ist grundsätzlich machbar“, so Clemens: „Das muss jetzt in Ruhe mit den Politikern und den Kommunen abgestimmt werden. Unser gemeinsames Ziel ist es, das in den Regionalplan zu bekommen und die verkehrliche Anbindung hinzubekommen.“
Die CDU hat auf alle Fälle in der Sitzung des Regionalrates am 10. Dezember 2020 für eine Protokollnotiz gesorgt, dass das Areal weiterhin verfolgt wird. Darin heißt es: „Die CDU-Fraktion erwartet im Rahmen des Erarbeitungsverfahrens von der Regionalplanungsbehörde die Prüfung des Standortes ‘Ruttenberg’ zur Festlegung eines interkommunalen GIB für die Kommunen Wenden, Kreuztal und Olpe. Sollte während des Erarbeitungsverfahrens die Frage der äußeren Erschließung bis zum Ende der Auslegung des Regionalplanungsentwurfes nicht geklärt werden können, so wird die Regionalplanungsbehörde gebeten, ein Regionalplan-Änderungsverfahren vorzubereiten.“