Kreis Olpe. Kurzfristig werden im Impfzentrum in Attendorn Termine für Sondergruppen frei – nicht aber für die Feuerwehr. „Es ist ein Schlag ins Gesicht“.
Nachdem der Kreis Olpe am Samstag darauf hinwies, dass es spontan freie Termine für Sondergruppen im Impfzentrum gebe, war das Interesse riesig. Allerdings war die Organisation der Terminvergabe für Einige ernüchternd – zum Beispiel für Kameraden der Lennestädter Feuerwehr.
Hintergrund für die spontan frei gewordenen Kontingente war laut Kreisverwaltung, dass etwa 40 Prozent der Impftermine in der Gruppe der über 70-jährigen nicht wahrgenommen, aber auch nicht abgesagt wurden. Stattdessen konnten nun berechtigte Berufsgruppen, Kontaktpersonen von Schwangeren sowie pflegebedürftigen Personen, die zuhause betreut werden, kurzfristig einen Impftermin buchen.
Feuerwehrmann bekommt spontane Absage am Impfzentrum in Attendorn
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Diese Gelegenheit nutzten auch viele Feuerwehrleute aus Lennestadt, die im Gegensatz zu ihren Kameraden in Olpe und Attendorn noch nicht geimpft wurden. Ein Lennestädter Feuerwehrmann, der mit unserer Redaktion sprach, sollte nach Terminvereinbarung am Sonntagmorgen seine Erstimpfung erhalten. Dann die Absage vor Ort: Es würden heute keine Feuerwehrleute geimpft. Dafür gebe es bald Gruppenimpfungen. Wann diese genau stattfinden sollen, darauf gab es keine Antwort.
Das Kuriose: Erst einen Tag zuvor, am Samstag, wurden einige Kameraden aus der Lennestädter Feuerwehr geimpft. Erst am späten Samstagabend habe der Kreis E-Mails mit Terminabsagen verschickt. Nicht alle erreichten diese rechtzeitig. „Das Prekäre: Es gab Kameraden, die am Sonntagmorgen noch auf der Liste standen und trotzdem abgewiesen wurden.“
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Der Feuerwehrmann aus Lennestadt ist sauer: „Mittlerweile ist es nur noch ein politisches Spielchen.“ Es sei in Schlag ins Gesicht, dass der Termin für einige Feuerwehrleute mittlerweile zum zweiten Mal abgesagt wurde. Die Argumentation des Kreises, dass plötzlich Kontingente frei seien, weil Über-70-Jährige ihre Termine nicht wahrgenommen hätten, sei nicht hinreichend. Schließlich bekämen die Sondergruppen, von denen die meisten in die Kategorie der Unter- 60-Jährigen fallen, einen anderen Impfstoff. „Die Erklärung, die ich von einem Mitarbeiter aus dem Impfzentrum bekomme habe, war, dass am Samstag 1000 zusätzliche Impfdosen geliefert worden sind.“
Vorgehen sei mit Kreisbrandmeister abgestimmt
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Das kann Hans-Werner Voß, Pressesprecher des Kreises nicht bestätigen. Er merkt an, dass sich die Freigabe für Sondergruppen am Samstag nicht auf Feuerwehrleute bezog. „Diese Vorgehensweise ist mit dem Kreisbrandmeister abgestimmt“, so Voß. Man habe die Feuerwehr konkret im Blick und wolle sie auch baldmöglichst impfen. Wenn jedoch Impfstoff übrig bliebe, könne man diesen auch spontan bei Feuerwehrleuten verimpfen.