Wegeringhausen. Burkhard Scholemanns Verdienste für den Schützenverein St. Hubertus Wegeringhausen 1898 haben viele Facetten. Er ist der stille Held des Vereins.

Burkhard Scholemann ist schon fast 50 Jahre seines Lebens stolzes Mitglied im St.-Hubertus-Schützenverein Wegeringhausen 1898. Er könnte sich also getrost zur Ruhe setzen und die Füße hochlegen. Doch das kommt ihm nicht in den Sinn. Er blüht für seinen Verein wie eh und je, auch wenn er nicht mehr an vorderster Front mitspielt. Er erzählt, warum er Jüngeren gerne den Vortritt lässt und was er jetzt für den Verein tut.

Schützenverein Wegeringhausen: Burkhard Scholemann ist ein Stimmungsmacher

„Ich bin immer gut drauf“, sagt Burkhard Scholemann. Für ihn sei das Glas immer halbvoll statt halbleer. Mit seinen 70 Jahren ist er immer noch ein Stimmungsmacher im Verein. „Ich mache gerne Scherze, aber wenn es drauf ankommt, kann ich auch ernst sein.“

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Es sind seine charismatische Art und seine parodischen, satirischen Sprüche, mit denen er den Verein unter anderem bereichert, erzählt Dieter Vollmer, erster Vorsitzender des Vereins.

Drolshagen: „Im Jahr 1977 war ich Schützenkönig – das gehört einfach dazu“

Neben der guten Stimmung bringt er aber auch ganz viel Erfahrung mit. Seit 1973 ist er Mitglied im St.-Hubertus-Schützenverein Wegeringhausen 1898 – einem der ältesten Schützenvereine im Kreis Olpe. Von 1991 bis 2001 war er der erste Vorsitzende, anschließend stand er dem Vorstand jahrelang als Beisitzer zur Seite. Zudem wirkt er seit Jahrzehnten im Offizierskorps mit.

Burkhard Scholemann, hier zusammen mit seiner Frau Marlies, wurde im Jahr 1977 Schützenkönig beim St. Hubertus Schützenverein Wegeringhausen 1898.
Burkhard Scholemann, hier zusammen mit seiner Frau Marlies, wurde im Jahr 1977 Schützenkönig beim St. Hubertus Schützenverein Wegeringhausen 1898. © WP | Ina Carolin Lisiewicz

Burkhard Scholemann hat alles erreicht, was man in einem Schützenverein erreichen kann. Schon mehrmals wurde er für seine Leistungen im Schützenwesen geehrt, unter anderem mit der goldenen Ehrennadel vom Oberbergischen Schützenbund. Er ist Schütze durch und durch: „Im Jahr 1977 war ich Schützenkönig – das gehört einfach dazu.“

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Früher richtete sich sein Terminkalender sogar nach dem Verein. „Da brauchte ich allein zwei Wochen Urlaub für“, erzählt Scholemann. Besonders viel zu tun hatte er bei der 100-Jahr-Feier des Vereins im Jahr 1998, die er als erster Vorsitzender organisierte. Die Vorbereitungen hätten Wochen gedauert. Doch die viele Arbeit lohnte sich: „Der große Zapfenstreich war ein unglaubliches Highlight“, erzählt er. Er blättert in der Festschrift, die er zusammen mit seinen Vereinskollegen erarbeitet hat, als er das sagt und schwelgt in Erinnerungen: „Das Jubiläumsfest ging fünf Tage lang. Das war das Allerhöchste bisher.“

Schützenverein Wegeringhausen: „Zehn Jahre als Vorsitzender waren wunderschön“

Burkhard Scholemann ist heute noch der „stille Held“ des Vereins. Der, den man fragt, wenn man nicht mehr weiter weiß. Seine älteren Vereinskollegen erinnern sich aber auch daran, dass er die Jugend zu schwierigen Zeiten in den Verein holte und an ihn band. Dafür ließ er sich zum Beispiel einen Discoabend einfallen, der regelmäßig stattfand. „Da war das Zelt auf dem Schützenplatz immer rappelvoll.“

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Am Anfang der Jahrtausendwende gab er dann seine Arbeit als Vorsitzender auf. Er wollte jungen Menschen den Vortritt lassen. „Die haben bessere Ideen.“ Er hing nicht, wie viele andere Vereinsvorsitzende, krampfhaft an seinem Amt. „Meine zehn Jahre als Vereinsvorsitzender waren wunderschön“, sagt er. Er würde es wieder machen – „wenn ich jünger wäre“.

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Der ehemalige Kraftfahrer hat Vertrauen in die Arbeit des heutigen Vereinsvorstandes und lehnt sich entspannt zurück. „Da läuft alles wunderbar. Ich kann meinen Nachfolgern nur Komplimente machen.“

Schützenverein Wegeringhausen: Hochbetagte Schützen kümmern sich um Rose-Quelle

Jahrzehntelang hat er die Vereinsarbeit aktiv mitbegleitet. Mittlerweile macht sich Burkhard Scholemann lieber anders nützlich. „Wir Rentner haben ja Zeit“, sagt er. Deswegen hätten sich die hochbetagten Schützen zusammengetan. Sie pflegen seit einiger Zeit regelmäßig die Rose-Quelle in Wegeringhausen. „Das ist der schönste Ort im Dorf“, so Burkhard Scholemann.

Gemeinsam mit den anderen kümmert er sich um das Rasen mähen und hält den Grill in Schuss. „Wir haben auch Samen für eine Blumenwiese gestreut und ein Insektenhotel gebaut.“ Auf die kleine Sitzgruppe an der Quelle haben die Rentner ebenso ein Auge.

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Drolshagen: Schützen aus Wegeringhausen können auch im Alter noch gut feiern

Nach getaner Arbeit wird dann häufig ein kühles Bier getrunken. „Mein Kühlschrank ist der nächste“, erzählt Burkhard Scholemann, denn er kann von seinem Haus auf die Rose-Quelle schauen. „Manchmal werden aus dem einen Bier auch zwei oder drei.“

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Feiern, das können auch die älteren Schützen beim St.-Hubertus-Schützenverein Wegeringhausen immer noch. Burkhard Scholemann hofft, dass das Schützenfest und alle anderen Vereinsveranstaltungen bald auch wieder möglich sind. „Ich glaube, dass durch Corona der Zusammenhalt im Verein nur noch größer wird.“ Denn auf diesen ist er besonders stolz. „Bevor die jungen Leute in der Welt rumflitzen, sollen sie sich doch lieber hier im Ort engagieren“, betont er. So ist auch er früher zum Schützenverein gekommen. Der St.-Hubertus-Schützenverein Wegeringhausen 1898 sei der Verein im Dorf gewesen. Für ihn ist er das auch noch heute. „Allein schon wegen der Gemeinschaft sollte man zu uns kommen.“

Info: St.-Hubertus-Schützenverein Wegeringhausen 1898

Verein: St.-Hubertus-Schützenverein Wegeringhausen 1898 e. V.

Gründungsjahr: 1898

Vereinsheim: „Alte Schule“, Unter der Schule 1, 57489 Drolshagen-Wegeringhausen

Mitglieder: 280

Kontakt:

Homepage:www.schuetzenverein-wegeringhausen.de

Alle publizierten Teile der Serie finden Sie im Internet unter www.wp.de/stillehelden.