Kreis Olpe. Eine kurze Umfrage dieser Redaktion ergibt: Offenbar bekommen die Arztpraxen mehr Dosen als erwartet. Doch nicht alle Hausärzte jubeln:

Am Dienstag wurde über die Apotheken geliefert, ab Mittwoch glühen die Nadeln: Unmittelbar nach den Ostertagen können auch die Hausärzte im Kreis Olpe ihre Patienten, natürlich strikt nach vorgegebener Reihenfolge und daher zunächst bevorzugt die Über-70-Jährigen mit Vorerkrankung, gegen das Corona-Virus impfen.

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Auf diesen Tag haben nicht nur die Patienten, sondern auch einige Ärzte gewartet. Wie beispielsweise Jan Goebel aus der Praxis am Imberg in Olpe. „Endlich geht es los, wir freuen uns sehr. Die Nachfrage ist enorm und wir merken bei unseren Patienten auch, dass sie sich lieber bei uns impfen lassen als im Impfzentrum. Wir können sie individueller beraten und kennen unsere Patienten“, betont Goebel. Am Dienstag erreichten 90 Impfdosen die Olper Praxis, die am Mittwoch und Donnerstag komplett verimpft werden sollen. Dass die Nachfrage hoch ist, zeigt auch ein Blick auf die extra eingerichtete Corona-Impf-Warteliste der Olper Praxis. „Hier haben wir schon mehrere hundert Anmeldungen“, so Goebel.

Viele bürokratischen Hürden

Jubelstürme lösen die Lieferungen allerdings nicht in allen Arztpraxen aus, grenzt Dr. Martin Junker, Arzt aus Olpe und Leiter der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) für die Kreise Olpe, Siegen und MK, ein. Er habe von einigen Kollegen nämlich die Rückmeldung erhalten, dass die bürokratischen Hürden rund um Patientenaufklärung und Co. abschreckend wirken. Junker: „Die Skepsis ist bei einigen wegen des Bürokratie-Monsters sehr groß und die Bereitschaft, vorbehaltlos bei den Impfungen mitzumachen, schrumpft durch diese bürokratischen Vorgaben.“

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Wie viele Impfdosen am Dienstag den Weg in die Hausarztpraxen im Kreis Olpe fanden, kann Martin Junker nicht sagen. Und auch eine Nachfrage bei Vanessa Pudlow, Pressesprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, endet ohne eine konkrete Antwort: „Welche Praxen in welcher Menge Impfstoff geliefert bekommen und wie die Praxen sich im Detail organisiert haben, entzieht sich unserer Kenntnis.“ Zumal die Lieferungen abhingen von der zur Verfügung stehenden Menge an Impfstoff beim Großhändler. Ob also eine Praxis ihre bestellte Menge bekommt, ist mehr als fraglich.

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Auf jeden Fall werden es mehr sein als die in den letzten Wochen oft genannten 20 Impfdosen pro Hausarzt. Der Praxis Dr. Runge/Dr. Otto in Welschen Ennest zum Beispiel wurden 48 der 50 bestellten Impfdosen zugesagt.