Kreis Olpe. Der Kreis Olpe hat 2020 weniger Temposünder als in den Vorjahren registriert. Wo gab es die meisten Fotos und welche Blitzer sind inaktiv?

Im Jahr 2020 wurden im Kreis Olpe deutlich weniger Geschwindigkeitsverstöße als in den Vorjahren registriert: Heinz Kirchhoff, Fachdienstleiter im Bereich Straßenverkehr beim Kreis Olpe, erklärt, woran das liegt, warum die Kreisverwaltung mit mehr Einnahmen gerechnet hätte und welcher Blitzer der Kreisverwaltung am meisten Geld einbringt.

Kreis Olpe: 1.653.000 Euro an Verwarnungsgeld für Temposünder im Jahr 2020

49.877 Geschwindigkeitsverstöße gab es im Jahr 2020 im Kreis Olpe. Die wurden von sieben Digitalkameras erfasst. Davon wurden 15.061 Verstöße in Ronnewinkel und 8.054 in Eichacker registriert. „Eine Aufschlüsselung der Verwarn- und Bußgelder je Standort ist nicht möglich, da alle Geschwindigkeitsverstöße und Polizeianzeigen auf eine Haushaltsstelle gebucht werden“, erklärt Heinz Kirchhoff. Durch die hohe Fallzahl sei aber erkennbar, dass die Säule Ronnewinkel die größte Einnahmequelle ist. Im Vergleich zu den letzten Jahren gab es im Jahr 2020 weniger Geschwindigkeitsverstöße: 2019 waren es 59.174, ein Jahr vorher 64.457.

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1.653.000 Euro betrug die Höhe der Buß- und Verwarnungsgelder im Jahr 2020. Diese Summe ergibt sich aus der eigenen Geschwindigkeitsüberwachung des Kreises und Polizeianzeigen. Das ist weniger als in den Vorjahren: Im Jahr 2019 belief sich die Summe auf 1.935.000 Euro und im Jahr 2018 auf 2.108.000 Euro. „Der Kreis Olpe hatte mit mehr Einnahmen gerechnet“, sagt Heinz Kirchhoff.

Das sind die aktiven und inaktiven Blitzer im Kreis Olpe.
Das sind die aktiven und inaktiven Blitzer im Kreis Olpe. © WP Olpe | Manuela Nossutta / Funkegrafik NRW

Ein Grund dafür sei die Corona-Krise. „Pandemiebedingt sind seit Mitte März 2020 deutlich weniger Autos auf den Straßen unterwegs.“ Aus dem gleichen Grund habe sich die Anzahl der Polizeianzeigen verringert. Auch der neue Bußgeldkatalog mit deutlich höheren Beträgen „ist im Frühsommer 2020 nach nur acht Wochen Gültigkeit zurückgenommen worden“, so Kirchhoff.

Kreis Olpe: Dieser Blitzer bringt dem Kreis das meiste Geld ein

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2 Kameras in Radarwagen, 2 Kameras in Säulen und 3 Kameras in Starenkästen gibt es insgesamt im Kreis Olpe. „In den letzten Jahren wurde nur eine stationäre Anlage, die Säule Eichacker im Jahr 2015, neu errichtet“, so Heinz Kirchhoff. In Ronnewinkel sei schon seit vielen Jahren ein Starenkasten. „Hier wurde nur am gleichen Standort im Jahr 2019 eine Säule errichtet.“ Einige Starenkästen sind aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr aktiv. „Sie werden aber nicht abgebaut, da auch der nichtaktive Starenkasten noch eine Abschreckung erzielt“, sagt Kirchhoff. Zudem waren im Jahr 2020 zwei Radarwagen im Kreis Olpe an etwa 90 Messstellen unterwegs. Sie machten insgesamt 8.187 Aufnahmen.

So funktioniert ein Blitzer.
So funktioniert ein Blitzer. © WP Olpe | Manuela Nossutta / Grafik

6.784 Anzeigen wurden von der Polizei im Jahr 2020 an die Bußgeldstelle des Kreises übermittelt. „Der Kreis Olpe ist nur im Bereich Geschwindigkeitsüberwachung unterwegs“, betont Heinz Kirchhoff.

Kreis Olpe: Das war der teuerste Bußgeldbescheid im Jahr 2020

Zwischen 5 bis 680 Euro kostet gemäß des bundeseinheitlichen Bußgeldkatalog ein Geschwindigkeitsverstoß. Der teuerste Bußgeldbescheid im Jahr 2020 hatte eine Höhe von 1.263,50 Euro. Hier fuhr der Fahrer 142 km/h im 50erBereich. Wie viele der insgesamt 49.877 Geschwindigkeitsverstöße geahndet wurden, „kann aus der Statistik nicht gefiltert werden“, erklärt Heinz Kirchhoff. So führen geringe Verstöße beispielsweise nur zu einem Verwarnungsgeld, bei Nichtzahlung später zu einem Bußgeldverfahren.

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Generell können auch nicht alle Verstöße geahndet werden. Das kann zum Beispiel an technischen Problemen mit der Messanlage oder an einem unscharfen Foto liegen, bei dem der Fahrer nicht zu erkennen ist. „Wir haben in Deutschland die Fahrerhaftung und nicht die Halterhaftung, daher muss die Bußgeldstelle versuchen, den Fahrer zu ermitteln. Die ist nicht immer möglich“, so Heinz Kirchhoff.

Kreis Olpe: Für Parkverstöße sind Kommunen zuständig

>> Für den ruhenden Verkehr und damit Parkverstöße sind die Kommunen im Kreisgebiet zuständig.

>> In der Regel informieren die Städte und Gemeinden über die jeweiligen Parkmöglichkeiten im Ort.