Lennestadt/Kreis Olpe. Schnee und Eis führten im Kreis Olpe zu acht Unfällen. Am Raiffeisen-Markt standen Kunden schon weit vor Geschäftsbeginn, um Streusalz zu kaufen.

„Puh, ist das kalt.“ Dies werden sich viele Bürgerinnen und Bürger im Kreis am Montagmorgen gedacht haben. Väterchen Frost kam mit Ansage und wer die Wetterwarnungen am Wochenende überhört oder ignoriert hatte, der erlebte sein eiskaltes Wunder. Gottlob blieben schwere Unfälle aus.

Von Samstag (6. Februar) bis Montagmorgen (8. Februar) meldete die Polizei zehn Unfälle, davon allein acht am Montagmorgen. Alle Beteiligten blieben unverletzt. Der entstandene Sachschaden liegt bei allen Verkehrsunfällen im insgesamt fünfstelligen Eurobereich.

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Wer keine Garage hat und am Sonntag lieber in der warmen Stube blieb, anstatt sich um sein zugefrorenes Gefährt zu kümmern, der musste am Montag früher aufstehen oder kam zu spät zur Arbeit. Der Eisregen hatte sich wie ein zentimeterdicker Zuckerguss über das gesamte Auto gelegt und viele brauchten fast eine Stunde um die Eishaut nach und nach zu entfernen und mit Fön oder Eisspray die zugefrorenen Türen, Motorhauben etc. zu enteisen. Wieviel Kratzer der Lack dabei abbekam, wird man erst sehen, wenn der Dauerfrost vorbei ist. Aber das soll noch einige Tage dauern.

Streufahrzeuge im Kreis Olpe im Dauereinsatz

Weil es immer wieder schneit und jedes Flöckchen auf dem Boden liegen bleibt, ist es mit ein- bis zweimal Salzstreuen am Tag nicht getan. Viele Bürger machten sich bereits am Montagmorgen auf den Weg, um das private Streusalzlager wieder aufzufüllen. „Heute läuft fast nur Streusalz“, so Dominik Voß, Mitarbeiter des Raiffeisenmarkes Agravis Kornhaus in Grevenbrück. „Einige Kunden waren schon eine halbe Stunde, bevor wir geöffnet haben, hier.“ Engpässe soll es nicht geben, man habe gut vorgesorgt. Weitere begehrte Artikel: Schneeschieber, Handschuhe, Frostschutz für die Autoscheibe und so weiter.

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Alle Hände voll zu tun hatten seit dem frühen Morgen auch die Streufahrzeuge im Kreis Olpe. Trotz des einsetzenden Schnees gegen 5 Uhr schafften es die Winterdienst-Mitarbeiter die überregionalen Straßen weitgehend schnee- und eisfrei zu halten. Einige Autofahrer, die sich auf dem rutschigen Untergrund nicht wohl fühlten, hätten besser den Rat der Polizei Ernst genommen und wären zuhause geblieben, statt mit 30 km/h über Bundesstraße zu zuckeln und für Rückstaus zu sorgen.

Das Lkw-Fahrverbot auf Autobahnen führte dazu, dass in Lebensmittelgeschäften und Supermärkten das eine oder andere Regal mit Frischeprodukten am Morgen leer blieb. Im Gegensatz zu anderen Regionen in NRW fuhren trotz der widrigen Bedingungen die meisten Busse im Kreis, Bahnkunden auf der Ruhr-Sieg-Strecke (Hagen-Siegen) mussten dagegen bis 16 Uhr mit „Zugausfällen aufgrund der aktuellen Witterungsbedingungen“ leben, wie die Abellio GmbH mitteilte.

Polizei rät: Auf unnötige Fahrten verzichten

Angesichts der frostigen Temperaturaussichten für die nächsten Tage bekam so mancher Hausbesitzer beim Blick in den Heizöltank „kalte Füße“. Dominik Voß gestern morgen: „Wir hatten schon viele Anrufer, die Öl bestellen wollen.“

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Schneefälle rät die Polizei weiterhin, auf nicht notwendige Fahrten zu verzichten. „Ansonsten gilt es, vorsichtig und an die Wetterverhältnisse angepasst zu fahren und genügend Abstand zum Vorausfahrenden zu halten“, so die Polizei.

Für Wintersportfans könnte sich in den nächsten Tagen nach langer Zeit mal wieder die Gelegenheit, die Schlittschuh anzuziehen und auf zugefrorenen Bächen und Teichen ein paar Runden zu drehen. Doch hier ist große Vorsicht. Vielerorts auf öffentlichen Gewässern ist das Schlittschuhlaufen aus Sicherheitsgründen grundsätzlich verboten.