Lennestadt. Glatter Sieg für Tobias Puspas: Der Sporker holt sich mit 54,1 Prozent die Platzkarte für den Bürgermeistersessel.

Von Volker Eberts

Es war spannend. Bis 21 Uhr mussten die rund 40 Leute im Ratssaal in Lennestadt warten, bis es endlich feststand. Lennestadts neuer Bürgermeister heißt Tobias Puspas. Mit 54,17 Prozent entschied der Sporker das Rennen um den Bürgermeistersessel bereits im ersten Wahlgang, ein Nachspiel in Form einer Stichwahl wird es nicht geben. Zusammen mit seiner Gattin hatte er den Wahlausgang auf der Hohen Bracht abgewartet und war erst um 20.40 Uhr ins Rathaus gekommen, als er sicher sein konnte, dass er der Gewinner sein wird. „Ich fühle mich sehr gut“, sagte der 45-Jährige. Er habe seiner Frau am Nachmittag gesagt, dass er mit 53 % rechne. Er dankte seiner Partei für die Unterstützung. „Alle haben mitgezogen, wir sind in allen Dörfern gewesen, selbst in den Kleinsten. Der Wahlkampf ist optimal gelaufen.“

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CDU hat Mehrheit verloren

Für ihn ja, für die CDU Lennestadt wohl nicht so. Denn die Christdemokraten haben ihre hauchdünne Mehrheit im Rat verloren, haben jetzt nur noch 18 Mandate, die Opposition kommt auf 20. „Das ist sicher eine Herausforderung für unseren Bürgermeister, neue Mehrheiten zu finden, aber wenn einer das kann, dann er“, so Franz-Josef Lenze, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes.

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Sebastian Sonntag, SPD-Bürgermeisterkandidat, gratulierte Puspas zum Sieg, will ihm aber nur eine kurze Schonzeit gewähren. Dann werde er mit seiner Partei versuchen ihre Anträge durchzubringen und sieht dafür angesichts der neuen Mehrheitsverhältnisse gute Chancen, wie auch SPD-Stadtverbandschef Heinz Vollmer: „Ich freue mich tierisch, dass die CDU die absolute Mehrheit verloren hat. Auf diesen Tag habe ich 30 Jahre lange gewartet“, so Vollmer. Er bot dem neuen Bürgermeister eine konstruktive Zusammenarbeit an. Mit dem eigenen Abschneiden sei er zufrieden, die SPD habe gegen den Bundestrend zugelegt. Die größten Zuwächse mit rund 400 Stimmen und 3,53 Prozent verbuchten die Grünen, die sich wegen der höheren Wahlbeteiligung aber nicht so sehr auswirkten. Bei der Bürgermeisterwahl habe er sich mehr ausgerechnet, so Gregor Kaiser, aber dass sich im Rat die Farben wandeln, mache Hoffnung auf die Zukunft. Andreas Verbeek, Vorsitzender des Ortsvereins Lennestadt, kommentierte den Ausgang so: „Der Wähler bleibt ein unbekanntes Wesen.“

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Die beiden Bürgermeisterkandidaten Kerstin Bauer (UWG) und Engelbert Prevorcic (Die Linke) spielten bei der Bürgermeisterwahl mit 3,33 bzw. 1,6 Prozent keine Rolle, aber beide Gruppierungen können im Rat mit zwei bzw. einem Sitz bei engen Abstimmungen das Zünglein an der Waage spielen.