Kreis Olpe. Mit 65,84 Prozent der Stimmen wird Theo Melcher (CDU) zum neuen Landrat für den Kreis Olpe gewählt. Doch der Jubel ließ lange auf sich warten.

Mit einem für ihn „hervorragenden Ergebnis“ hat es Theo Melcher geschafft: Mit 65,84 Prozent der Stimmen ist er der neue CDU-Landrat für den Kreis Olpe und löst damit Frank Beckehoff ab. Und auch, wenn die CDU einen Verlust von 2,61 Prozent gegenüber der Kommunalwahl von 2014 eingefahren hat, bleibt sie stärkste Fraktion im Kreis.

„Dass das Ergebnis so überzeugend ausfällt, damit hätte ich nicht gerechnet“, gibt sich Melcher kurz vor dem offiziellen Ergebnis bescheiden. Er sei „nicht so der Jubel-Typ“ gesteht er auf der Wahlparty im Kreishaus. Erst als alle Stimmbezirke ausgezählt waren, nahm er die drei-Liter-Flasche Sekt, einen Blumenstrauß sowie zahlreiche Glückwünsche seiner Parteikollegen entgegen. Als Erste hatte ihm Gabriele Granrath, Landratskandidatin der Linken, gratuliert und zeigte sich gleichzeitig zufrieden mit ihrem eigenen Wahlergebnis – obwohl sie mit 3,3 Prozent der Stimmen abgeschlagen auf dem vierten Platz landete. SPD-Landratskandidat Bernd Banschkus schien sich dahingehend wortlos aus dem Kreishaus zurückgezogen zu haben – ohne Verabschiedung oder Glückwünsche. Mit 17,8 Prozent der Stimmen musste er sich Theo Melcher klar geschlagen geben, holte vier Prozentpunkte weniger als sein Vorgänger Thomas Förderer bei der Kommunalwahl 2014.

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Im Gegensatz dazu hat Fred Josef Hansen, Landratskandidat der Grünen, viele Stimmen gewinnen können. Schon 2014 trat er bei der Wahl an, holte damals 9,35 Prozent der Stimmen. Gestern knackte er die 13-Prozent-Marke.

CDU: Fast drei Viertel der Stimmen in Olpe

Im Laufe des Wahlabends stieß auch der heimische CDU-Landtagsabgeordnete Jochen Ritter dazu, der sich mit dem CDU-Ergebnis äußerst zufrieden zeigte: „Wir haben ein starkes Ergebnis erzielt, vor allem in Olpe, wo Peter Weber über 72 Prozent geholt hat. Ein riesiges Kompliment für den Amtsinhaber.“

Weniger erfreulich war für Ritter das CDU-Ergebnis in Attendorn (43,51 Prozent), wo er sich mehr Sitze für den Rat gewünscht hätte. Und auch der Ausgang in Wenden überraschte sowohl den Landtagsabgeordneten als auch den scheidenden Landrat Frank Beckehoff. „Was ist denn da los?!“, fragte Beckehoff ungläubig, als er sah, dass die CDU dort unter die 50-Prozent-Marke rutschte. Ritters Erklärung: „Das muss an der hitzigen Schuldiskussion gelegen haben.“