Finnentrop. Die Asphaltierungsarbeiten zwischen dem „Lichtblick Lenneschiene“ und der „Wasserstraße“ hinter der Frielentroper Lennebrücke haben begonnen.

Wenn die Gemeinde Finnentrop einen Beitrag zur klimafreundlichen Nahmobilität leisten kann, dann tut sie dies laut Ludwig Rasche sehr gerne. Vor allem durch den Ausbau des Radwegenetzes in Finnentrop. Deswegen freut es den Ersten Beigeordneten der Gemeinde umso mehr, dass vor wenigen Tagen die beauftragte Bietergemeinschaft „Trippe-Knoche-König“ aus Schmallenberg mit den Arbeiten zum Radewege-Lückenschluss an der Bundesstraße 236 zwischen Finnentrop und Lenhausen begonnen hat. Konkret geht es um den rund 700 Meter langen Abschnitt zwischen dem „Lichtblick Lenneschiene“ und der „Wasserstraße“ hinter der Frielentroper Lennebrücke.

Finanzierung aus Bundesmitteln

Wenn der Rad- und Fußweg an dieser Stelle asphaltiert ist, dann können Radfahrer durchgängig vom Ortseingang in Bamenohl entlang der Lenne, durch den Lennepark bis nach Lenhausen fahren – und zwar komplett rechtsseitig der Lenne, ohne dabei den Umweg durchs Frielentroper Industriegebiet nehmen zu müssen. Bekanntlich verlaufen hier gleich drei Radwege: der SauerlandRadring, die Lenneroute und der Ruhr-Sieg-Radweg. „Für uns ist das insofern wichtig, als dass wir diesen Radweg nicht nur für Erholungszwecke verstehen, sondern auch die Beschäftigten etwa aus dem Industriegebiet mit dem Fahrrad gefahrenlos zur Arbeit fahren können“, betont Rasche. Der Radweg wird auf der Grundlage einer Vereinbarung mit dem Landesbetrieb Straßen NRW und der Gemeinde Finnentrop als bundesstraßenbegleitender Radweg gebaut. Die Planung, Ausschreibung und Durchführung obliegt dabei in Abstimmung mit dem Landesbetrieb der Gemeinde. Die Finanzierung erfolgt aus Bundesmitteln.

In Verhandlungen

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Bekanntlich liegt direkt gegenüber des „Lichtblicks Lenneschiene“, auf der anderen Seite der Bundesstraße, der Eingang zum Lenhauser Tunnel. Diesen möchte die Gemeinde, wie mehrfach berichtet, so schnell wie möglich dafür nutzen, das Radwegenetz weiter zu optimieren. Allerdings beherbergt der Jagd- und Sportschützenverein Frettertal mit seiner Schießanlage den Tunnel, per Vertrag noch bis zum Jahr 2027. „Wenn der Verein den Tunnel endlich freimachen würde, dann könnten Radfahrer sicher und steigungsarm vom Lennetal ins Frettertal gelangen und müssten nicht mehr den Umweg durch Lenhausen nehmen“, betont Rasche. Er macht unmissverständlich deutlich, dass ihm und der Gemeinde das Verhalten des Schießclubs, der eine eigene Schießanlage im Industriegebiet bauen wollte, aufgrund der explodierenden Baukosten jedoch einen Rückzug machte, sauer aufstößt.

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Der Verein, so erklärt es Rechtsanwalt Harald Kröning aus Attendorn, befinde sich in Verhandlungen mit dem Ziel, etwas anderes zu finden. Kröning erinnerte aber nochmal daran, dass zwischen Verein und Gemeinde ein wirksamer Vertrag bestehe, der vor Gericht bereits zweimal für rechtswirksam erklärt worden ist. „Wir wissen, dass der Verein 2027 aus dem Tunnel muss. Bis wir jedoch eine Alternative gefunden haben, verhalten wir uns vertragstreu. Das erwarten wir von der Gemeinde ebenso“, erklärt der Rechtsanwalt.