Kreis Olpe. Das Gravel-Bike ist ein „Rennrad mit dicken Reifen“. Jürgen Baumhoff stellt eine sehens- und fahrenswerte Tour durch vier Kommunen vor.

Was ist ein Gravel-Bike und wer braucht so etwas im Sauerland? Die wichtigste Frage ist sehr einfach zu beantworten: Es ist im Grunde genommen ein „Rennrad mit dicken Reifen“, sagt Jürgen Baumhoff aus Olpe-Apollmicke. Er betriebt mit seiner Familien in dem kleinen Weiler bei Oberveischede die Bikepension Baumhoff, ist offizieller Trail-Scout der Bike Arena Sauerland und Rennrad-Instructor der Sporthochschule Köln, also prädestiniert, für Gravel-Biker und die, die es noch werden wollen, eine hübsche Tour vorzuschlagen.

Der Begriff „Gravel“ kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt soviel wie „Schotter“. „Jeder, der auf allen fahrbaren Untergründen, egal ob Schotter, Asphalt oder Waldweg, unterwegs sein möchte, sportlich oder auch mit Gepäck bei einer Mehrtagestour, fühlt auf dem ‘Rennrad mit dicken Reifen’ wohl und sein Fahrer frei von allen Zwängen“, so Baumhoff.

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Über Forstwege und Nebenstraßen

Aber natürlich sind Gravel-Touren auch mit einem E-Bike oder dem normalen Mountainbike zu bewältigen. „Schöne Orte, Sehenswürdigkeiten oder eine Übernachtung mit Bikepacking stehen für die Abenteurer mehr im Fokus als der Wurzel-Trail oder ein Bikepark. Somit sind Touren einfach zu planen, führen sie oftmals über Forstwege oder ruhige Nebenstraßen, von denen es genügend gibt“, so der Fachmann.

Ein Beispiel ist die „Drei Burgen Tour“, mit 40 Kilometern eine kurze Runde ums Veischede- und Repetal und mit allem, was sich ein echter Gravel-Biker wünscht: „Startpunkt ist der kostenlose Parkplatz in Olpe-Apollmicke. Von hier führt die Tour zum Ortskern von Oberveischede. Durch die Unterführung (B 55) geht es auf Asphalt nach links auf den Franzosenweg, dann rechts ab in den Tecklinghauser Weg und weiter nach Tecklinghausen und auf den Repetal-Rundwanderweg (R). Sobald wir aus dem Wald kommen, ergibt sich ein wunderbarer Talblick auf Rieflinghausen. Wieder auf Asphalt geht es an Berlinghausen vorbei durch den Wald zur Burg Schnellenberg.

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Der Karte zur Tour.
Der Karte zur Tour. © Manuela Nossutta / Funkegrafik NRW

Die erste Burg auf der Tour bietet aus dem Innenhof einen schönen Blick auf Attendorn und Umgebung. Es geht wieder auf die Höhe des Repetal, zurück auf dem R-Weg führt die Wegekennzeichnung uns zu tollen Aussichten auf Dünschede und das untere Repetal. Vom Modellsegelflugplatz Silbecke geht es auf einem Trail bergab nach Borghausen, bevor es an der Bahnlinie wieder steil hoch zur zweiten Burg der Tour geht. Die Ruine der Peperburg liegt versteckt im Wald oberhalb von Grevenbrück. Auf einem gerade im April sehr schönen Trail geht es immer noch dem R-Weg folgend durch die „Kornkammer Grevenbrücks“ über einen Naturtrail hoch zum Wanderparkplatz Lomke.

Zum Rosenberg

Über den Höhenweg des Veischedetals rollen wir an den Siedlungen Petmecke und Hengstebeck vorbei. Kurz vor Jäckelchen verlassen wir den R-Weg und fahren nach links über Wege, Pfade und groben Schotter zum Rosenberg. Der wunderschöne Rundweg um den Rosenberg führt zur dritten Burg der Tour, die Burg Bilstein. Auf dem Trail geht es für ein kurzes Stück auf dem Sonnenpfad nach Kirchveischede.

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Im Ortskern queren wir die B 55, dann geht es zunächst noch über Asphalt und später auf Schotter bergan und zurück zum Startpunkt nach Apollmicke. Wer sich oder sein Bike waschen möchte, kann dies am Waschplatz bei der Bikepension Baumhoff gern erledigen.“