Kreis Olpe. Die erste Corona-Welle im Kreis Olpe ist ausgestanden. Sollte die Infektionszahl wieder steigen, will die Kreisverwaltung besser gewappnet sein.

Zwei neue Infektionen sind im Kreis Olpe über das Wochenende gemeldet worden. Das Coronavirus breitet sich damit längst nicht mehr so schnell aus wie noch in der schlimmsten Phase im April. Auch in der Kreisverwaltung, in der alle Fäden zur Pandemie-Bekämpfung zusammen laufen, kehrt daher nach und nach wieder der Normalzustand ein. Doch Kreisdirektor Theo Melcher mahnt: „Angesichts eines noch immer weitgehend unbekannten Erregers sollte man sich nie in Sicherheit wiegen.“

Der von Melcher geleitete Krisenstab bleibt daher formal weiterhin bestehen, wenngleich er sich künftig nicht mehr regelmäßig treffen soll. „Wir hatten den Rhythmus immer wieder angepasst“, erklärt der Kreisdirektor.

Nachdem sich die Vertreter des Gesundheitsamtes, der Kassenärztlichen Vereinigung, des Rettungsdienstes, des Bevölkerungsschutzes und weiterer Behörden, die in der Pandemie-Bekämpfung eine Rolle spielen, anfangs täglich getroffen hatten, gab es zuletzt nur noch wöchentliche Zusammenkünfte – mit bereits deutlich weniger Teilnehmern als zu Beginn. Auch darauf soll ab sofort aber verzichtet werden. „Wir werden nur noch bei Bedarf zusammenkommen.“

Drei neue Stellen für das Gesundheitsamt

Auch das in den vergangenen Monaten besonders geforderte Gesundheitsamt nimmt langsam wieder den Normalbetrieb auf. Es soll personell verstärkt werden, damit auch eine gewisse Steigerung der Fallzahlen abgearbeitet werden kann, ohne dass andere Verwaltungsbereiche unterstützen müssen. Kreisausschuss und Kreistag beraten daher am Montagabend darüber, ob drei neue Stellen geschaffen werden sollen. „Wir wollen uns professionell aufstellen“, betont Theo Melcher. Eine weitere Arztstelle soll ebenso hinzukommen wie eine weitere Hygienefachkraft, ein so genannter Gesundheitsaufseher. Außerdem soll ein neuer Auszubildender in diesem Bereich eingestellt werden.

Für die Aufgaben nach dem Infektionsschutzgesetz sind im Stellenplan des Kreises bislang eine Stelle einer Fachärztin und zwei Stellen für Gesundheitsaufseher enthalten, die auch noch andere Aufgaben im Amtsärztlichen Dienst wahrnehmen. Während der Hochphase der Pandemie umfasste das „Corona-Team“ der Kreisverwaltung bis zu 131 Personen.

Bleibt erste Corona-Welle im Kreis Olpe die einzige?

Aber der Kreisdirektor lässt keinen Zweifel: „Nach der Lage ist vor der Lage.“ Sollte das Infektionsgeschehen wieder Ausmaße annehmen, die das Gesundheitsamt alleine nicht managen kann, solle klar sein, wer aus anderen Bereichen für welche Aufgabe hinzugezogen wird.

„Die Mitarbeiter müssen bereitstehen und dazu auch in der Lage sein“, sieht Theo Melcher in den nächsten Wochen zusätzlichen Schulungs- und Übungsbedarf. „Die Bevölkerung hat den Anspruch, dass wir bei einem neuen Aufflammen in der Lage sind, professionell zu reagieren. Und diesen Anspruch wollen wir erfüllen.“

Letztlich ist aber auch seine Hoffnung, dass die erste Corona-Welle im Kreis Olpe die einzige bleibt. „Wir üben ja auch im Katastrophenschutz in der Hoffnung, dass der Flugzeugabsturz nie stattfindet.“