Meggen. Die Investoren, die am Bahnhof Meggen das Nachsehen hatten, wollten einen Glaskubus für Hardenacke Haardesign bauen. Der Friseur ist frustriert.

Eigentlich war das Bahnhofsgelände in Meggen für Jens Hardenacke und sein Team von Hardenacke Haardesign perfekt. Es ist groß, bietet genug Platz und liegt direkt an der Bahnstrecke. Also ideal, um dort den Friseursalon, der sich jetzt nur wenige Meter entfernt befindet, neu aufzubauen. Aber: Die Stadt Lennestadt erteilt den Zuschlag an einen Schweizer Investor, der Ärger im Ort ist groß. Doch was bedeutet das jetzt für die Zukunftspläne des Stylisten?

Friseurmeister Jens Hardenacke kann die Entscheidung der Stadt nicht nachvollziehen. Als Betrieb, der seit Oktober 1998 in Meggen fest angesiedelt ist, hätte er eine Chance erwartet. Mehr noch. „Wir waren uns eigentlich ziemlich sicher“, sagt Jens Hardenacke. „Ich dachte, ich falle vom Hocker, als ich von der Entscheidung erfuhr. Wir waren entsetzt.“

Wegen Corona-Regeln zweiten Salons eröffnet

Zurzeit hat sein Friseursalon, den er zusammen mit seiner Frau Marina führt, knapp 90 Quadratmeter. Im Zuge der Corona-Krise und den geltenden Hygiene- und Abstandsregeln musste er gegenüber einen zweiten Salon mit rund 60 Quadratmeter eröffnen. Das ist eine Übergangslösung. Mehr aber auch nicht. Denn auch abseits von Corona ist der Salon zu klein, der logistische Aufwand für zwei Salons ist zu groß.

Marina und Jens Hardenacke stehen in ihrem Friseursalon in Meggen. Auf dem Boden sind die Sicherheitsabstände abgeklebt.
Marina und Jens Hardenacke stehen in ihrem Friseursalon in Meggen. Auf dem Boden sind die Sicherheitsabstände abgeklebt. © Verena Hallermann

Die Meggener Friseurmeister haben 14 Mitarbeiter – und zahlreiche Kunden weit über Deutschland hinaus. „Wir platzen komplett aus allen Nähten“, sagt Jens Hardenacke. „Wir werden in diesem Jahr drei Auszubildende einstellen. Eigentlich müssten es mit Blick auf unsere Kundenfrequenz fünf sein, aber ich bin mit meinem Platz am Limit.“

Mit viel Mühe und Liebe zum Detail ist ein Entwurf für einen neuen Friseursalon am Bahnhof entstanden. Zwei Etagen mit ausreichend Platz für Sozialräume – und auch Appartements für die Kunden. Eben, weil diese oft stundenlange Auto-Fahrten in Kauf nehmen und dementsprechend eine Übernachtungsmöglichkeit brauchen. „Ein super geiler Entwurf“, schwärmt Jens Hardenacke. „Das hätte auf das Bahnhofsgelände sehr gut gepasst.“

Suche nach geeignetem Grundstück in Meggen geht weiter

Es ist übrigens nicht der erste Versuch der beiden Friseurmeister, ein neues Grundstück oder ein Haus in Meggen zu erwerben. Doch alles hat bis jetzt nicht funktioniert. Zuletzt hat er sich die alte Moschee in der Von-Stephan-Straße (wo sich auch die beiden aktuellen Salons befinden) angesehen. Jedoch ist sie für ihre Pläne ungeeignet. „Es ist nicht einfach, ein geeignetes Grundstück zu finden, wo wir uns mit unseren 14 Mitarbeitern auch verwirklichen können“, macht Jens Hardenacke deutlich.

Aber wie geht es jetzt weiter? Jens Hardenacke und seine Frau Marina suchen nun weiter nach einem Grundstück. Fest steht jedenfalls, dass die beiden Salons gegenüber in der Von-Stephan-Straße auf Dauer keine Lösung sind. „Wir wollen natürlich in Meggen bleiben“, betont Jens Hardenacke. „Wir sind hier schließlich total verwurzelt, wir wohnen hier, unsere Kinder gehen hier zur Schule.“