Meggen. Der Friseursalon Hardenacke Haardesign in Meggen darf am 4. Mai wieder öffnen. Etliche Maßnahmen durch Corona. Weiterer Betrieb wird geöffnet.

Ab Montag gelten in Friseursalons Regeln, die sich vor wenigen Monaten keiner hätte vorstellen können: keine Face-to-Face-Beratung, keine Behandlungen im Gesicht, keine Begleitpersonen. Nicht mal etwas trinken dürfen die Kunden im Salon. Es sind zahlreiche Vorschriften, die die Friseure nach der Corona-Pause berücksichtigen müssen. Dementsprechend zeitintensiv sind die Vorbereitungen. Marina und Jens Hardenacke lächeln trotzdem entspannt. „Wir freuen uns einfach nur, dass es endlich wieder losgehen kann“, sagt das Ehepaar von „Hardenacke Haardesign“ in Meggen, während das Team im Hintergrund jubelnd zustimmt. Und damit (fast) alles so bleiben kann, wie gehabt: Direkt gegenüber öffnet nun ein zweiter Betrieb.

Seit 1998 gibt es den Friseursalon nun schon in Meggen. Friseurmeister und Betriebswirt Jens Hardenacke hat ihn damals im Alter von 27 Jahren eröffnet. Seitdem hat sich viel verändert. Vor allem der Kundenstamm ist immer größer geworden. Mittlerweile zieht es Menschen aus ganz Deutschland, der Schweiz oder aus Holland in die Von-Stephan-Straße, um sich von Marina und Jens Hardenacke sowie dessen Team die Haare machen zu lassen. Grund genug für das Ehepaar, die Sicherheitsvorkehrungen penibel einzuhalten. „Wir müssen da natürlich sehr vorsichtig sein“, betont Marina Hardenacke, zweifache Mutter und Friseurmeisterin. „Es ist zwar viel Arbeit, aber die investieren wir gerne für unsere Kunden.“

Biologische Einweghandtücher

Im Friseursalon hat sich einiges verändert. Die Wartebereiche sind verschwunden. Der Platz wird genutzt, um die Sicherheitsabstände einhalten zu können. Außerdem sind Begleitpersonen bis auf Weiteres ohnehin nicht erlaubt. Die Arbeitsbereiche, die jeweils einem Mitarbeiter fest zugewiesen sind, sind mit Klebeband markiert. Nach jedem Kunden wird der Bereich mit Flächendesinfektionsmittel gereinigt.

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Die Scheren werden mit Hilfe eines speziellen Gerätes ebenfalls nach jedem Kunden desinfiziert. Am Empfang liegt eine Liste bereit, in der sich jeder Kunde eintragen muss. Die Daten werden drei Wochen gespeichert. Keiner darf den Salon einfach so betreten. Die Kunden müssen an der Tür warten, bis sie ein freier Mitarbeiter an ihren Platz begleitet. Die Garderobe bleibt im Auto. Trocken-Schnitte sind verboten. Jedem Kunde müssen die Haare gewaschen werden – getrocknet werden sie mit biologisch abbaubaren Einweghandtüchern. Die Beratung erfolgt nun nur noch „über den Spiegel“. Das heißt, der Friseur steht hinter dem Kunden und meidet dadurch eine Face-to-Face-Situation.

Neben der Handdesinfektion ist ein Mund- und Nasenschutz Pflicht. Sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Kunden. Und zwar die ganze Zeit über. Dementsprechend dürfen die Kunden im Salon auch nichts trinken. Sie müssen dafür vor die Tür gehen. Auch Behandlungen im Gesicht, wie Bart schneiden, Augenbrauen zupfen oder Wimpern färben, fallen zurzeit weg. Für die Umstände fällt pro Kunde eine Hygienepauschale von 2,50 Euro an. „Wir haben für über 1000 Euro FFP2-Masken und Einwegmasken bestellen müssen“, erklärt Jens Hardenacke. „Wir müssen schließlich unsere Mitarbeiter schützen. Außerdem ist der Zeitaufwand höher.“

Räumliche Erweiterung

Knapp 20 Meter von dem Salon entfernt hat „Hardenacke Haardesign“ nun noch ein zweites Ladenlokal angemietet. Dadurch hat der Friseursalon 64 Quadratmeter mehr (zu den 90 Quadratmetern des Haupt-Salons) zur Verfügung. Das heißt, die Kunden können auf zwei Gebäude verteilt werden. Mit dieser räumlichen Erweiterung und erweiterten Öffnungszeiten (auch montags) kann der Salon genauso viele Kunden bedienen, wie vor Corona. Und: Die Nachfrage ist da. Für die nächsten Wochen ist der Salon bereits ausgebucht. „Teilweise saß ich sieben Stunden am Handy“, erzählt Jens Hardenacke. „Die Kunden haben uns über WhatsApp, Facebook und Instagram angeschrieben.“

Jens und Marina Hardenacke haben sich auf das Baugrundstück am Meggener Bahnhof beworben, um dort einen komplett neuen Friseursalon aufzubauen – 180 Quadratmeter sind das Ziel. Denn: Viel Hoffnung, dass bald Normalität eintritt, haben die beiden nicht.