Germinghausen. Pater Werner Maiworm hat auch mit 92 noch Messen im Drolshagener Land abgehalten. Die längste Zeit seines Lebens verbrachte er fern der Heimat.
Pfarrer Markus Leber war am Sonntagmorgen nach Germinghausen gekommen, um sich bei Pater Werner Maiworm für seinen Dienst, den er neun Jahre im Kirchspiel Drolshagen leistete, zu bedanken. Er wünschte dem 92-Jährigen alles Gute und Gottes Segen. „Die Germinghauser sind über Jahre in den Genuss gekommen, eine Sonntagsmesse zu haben“, erinnerte er die zahlreich gekommenen Gläubigen. Das ist in heutiger Zeit eine Besonderheit für eine kleine Ortschaft.
Anschließend zelebrierte Pater Werner Maiworm in gewohnter Weise die Hl. Messe. Nach deren Beendigung sprach Johannes Stachelscheid, Vorsitzender des Kapellenvereins Germinghausen/Junkernhöh anerkennende Worte zu Pater Maiworm: „Wir möchten uns heute ganz herzlich bei Ihnen bedanken. Sie waren immer für uns da. Auch wenn es Ihnen gesundheitlich nicht immer leicht fiel, haben Sie doch alles getan, um unsere Gottesdienste feierlich, und dem Anlass entsprechend, zu gestalten, und das Woche für Woche.“
Umzug in ein Kloster in Limburg
Natürlich verstehe er die Entscheidung des Paters, nun wieder in seinen Orden, in ein Kloster nach Limburg zu gehen. „Daher möchte ich Ihnen nun an dieser Stelle im Namen der Kapellengemeinde ein kleines Danke-schön-Geschenk überreichen. Wir hoffen, dass Sie sich damit einen Wunsch erfüllen können. Wir danken Ihnen nochmals ganz herzlich für Ihre Unterstützung und wünschen Ihnen für die nächsten Jahre Glück, Gesundheit und eine zufriedene Zeit.“
Das zum Abschied geplante gemeinsame Frühstück im St.-Engelbert-Heim musste allerdings ausfallen. „Da hat uns die Corona-Krise einen Strich durchgemacht“, erklärte Johannes Stachelscheid.
Werner Maiworm stammt vom Eierhof Maiworm in Siebringhausen. Hier wurde er im Jahre 1928 geboren. In jungen Jahren schloss er sich den Pallottinern an und am 16. Juli 1957 fand die Priesterweihe in Vallendar statt. Im Jahre 1958 schickte ihn sein Orden auf eine 15.000 Kilometer lange Reise ins Ungewisse. Weit weg von seiner Heimat Siebringhausen, wo er mit sechs Geschwistern auf einem Bauernhof aufgewachsen war.
Aufregende Zeit als Missionar in Südafrika
Ziel war Südafrika, wo der Missionar in der Diözese Queenstown das Wort Gottes verkünden wollte. In dieser Diözese war früher der Rhoder Johannes Rosenthal Bischof. Von seiner Missionsstation in Stutterheim hat Pater Maiworm als Stadtpfarrer in der gesamten Region gearbeitet. Die Messen las er in den landesüblichen Sprachen Afrikaans und Xhosa.
Das sei nicht immer leicht gewesen, irgendwie habe man immer einen Rest von Angst um Leib und Leben gehabt. Maiworm sagte einmal: “Man musste auch in der Kirche genau aufpassen, was man sagte, durfte die Menschen nicht vor den Kopf stoßen.“ Vor allem in den Zeiten des Umbruchs, während Mandelas erfolgreichem Kampf gegen die Apartheid, „galt ich eben erst einmal als Weißer, und dann erst als Priester.“
Ruhestand bei Schwester auf dem Schürholz verbracht
Seit der Rückkehr aus Südafrika im Jahre 2011 verbrachte der Missionar seinen Ruhestand bei seiner Schwester Margret auf dem Schürholz. In den neun Jahren hat er weiterhin segensreich „im Weinberg des Herrn“ gewirkt. So las er regelmäßig die Sonntagsmesse in Germinghausen, montags in Wenkhausen, dienstags in Bleche, mittwochs in Schreibershof und donnerstags in Germinghausen. Im Jahre 2017 konnte Pater Maiworm das seltene Diamantene Priesterjubiläum in Drolshagen feiern.
Am heutigen Montag erfolgt der Umzug nach Limburg. Dort wird er im Pallottinerkloster seinen Lebensabend verbringen.