Attendorn. Ab übernächster Woche wird die L 539 auf Höhe der ehemaligen Hoesch-Hallen zur autofreien Zone. Kanalbau gehört zum Hochwasserschutz-Konzept.

Rund 14.000 Autos fahren laut Angaben der Landesbehörde Straßen.NRW täglich über die Südumgehung in Attendorn, also über die L 539. Und zwar in Richtung Finnentrop oder auf der Gegenseite in Richtung Olpe. In der kommenden Woche wird der Verkehr an dieser Stelle schon deutlich zurückgehen, ab übernächste Woche wird die Südumgehung auf Höhe der ehemaligen Hoesch-Hallen gänzlich zur autofreien Zone.

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Hintergrund ist der Bau eines Entlastungskanals für das kleine Gewässer „Biekegang“, das unter anderem auch die Südumgehung unterquert. Hierbei steht nun der letzte Bauabschnitt bevor.

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Deswegen muss die L 539 ab Montag, 16. März, in Fahrtrichtung Olpe halbseitig gesperrt werden. Eine Woche später gilt für alle Autos ein Durchfahrtsverbot. Während der Vollsperrung, die planmäßig einen Monat (wohl bis 18. April) anhalten soll, ist der gesamte Kreuzungsbereich am Wassertor für Autofahrer gesperrt, die Zufahrten zur Lewa und zu den ehemaligen Hoesch-Hallen sind laut Angaben von Tiefbauamtsleiter Michael Koch aber frei. Genauso dürfen auch Fußgänger besagte Kreuzung wie gewohnt überqueren.

Weiträumig umfahren

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„Wir wissen, dass uns ein heftiger Eingriff in die Verkehrsabläufe bevorsteht und es Beeinträchtigungen geben wird“, betont Bürgermeister Christian Pospischil und bittet im gleichen Atemzug um Verständnis: „Die Sperrung ist nicht schön, aber notwendig.“

Kanal: 130 Meter lang

Der Stahlbeton-Kanal hat einen Durchmesser und 160 Zentimetern und ist 130 Meter lang.

Mit den Arbeiten ist die Firma Knoche aus Schmallenberg beauftragt.

Die Stadtverwaltung appelliert daher an alle Autofahrer, die Sperrung weiträumig zu umfahren. Wer von außerhalb Attendorns anreist, sollte den Umleitungshinweisen etwa durch das Repe- und Veischedetal nachkommen. Innerhalb der Stadtgrenzen können die Autofahrer ab Biggen beispielsweise auf die Nordumgehung ausweichen oder an der Atta-Höhle abbiegen und dann über die Straße Am Zollstock fahren.

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Regen in Attendorn
Von Flemming Krause, Verena Hallermann, Gunnar Steinbach und Roland Vossel

Mit dem Bau des Entlastungskanals möchte die Stadt künftig vermeiden, dass der kleine Bachlauf, der mitten durch die City verläuft, bei Starkregen oder Hochwasser-Ereignissen wie letztmals im Jahr 2018 etwa am Kölner Tor oder in der Innenstadt nicht mehr über die Ufer tritt. Die Maßnahme zählt somit zum Hochwasserschutz-Konzept der Hansestadt.

Problem beim Biekegang: Das Gefälle im Bachlauf ist relativ gering, wodurch auch die Fließgeschwindigkeit überschaubar bleibt. Wenn es dann stark regnet, tritt das kleine Gewässer, das in der Regel kaum bis gar nicht gefüllt ist, schnell über die Ufer. „Das Bachbett kann in solchen Fällen einfach nicht mehr Wasser aufnehmen“, weiß auch Michael Koch.

Großes Gerät kommt zum Einsatz

Der Entlastungskanal soll daher Abhilfe leisten. Von der Tiefgarageneinfahrt zum Rewe-Center (Auf der Tränke) führt der Kanal unter den beiden Landstraßen 697 (Am Zollstock) und 593 (Südumgehung) sowie unter den Bahnschienen hindurch und endet auf der anderen Seite der Südumgehung in die Bigge. Aus Gründen des Arbeitsschutzes und aufgrund der Größe der Baumaßnahme, so kommt unter anderem schweres Gerät zum Einsatz, ist laut Tiefbauamtsleiter Koch eine Vollsperrung unausweichlich.