Kreis Olpe. Donnerstagnachmittag haben starke Regenfälle Keller und Garagen im Kreisgebiet überschwemmt. In dieser Stadt musste die komplette Wehr ausrücken:

Großeinsatz für die Feuerwehren aus Attendorn und Finnentrop am Donnerstag Nachmittag: Sintflutartige Regenfälle hatten vor allem in der Hansestadt und im Frettertal Keller und Garagen überschwemmt. Laut Jan Falke von der Kreisleitstelle nahm das Unwetter im Frettertal seinen Lauf und zog dann weiter Richtung Attendorn. Die anderen Kommunen und Städte des Kreises blieben weitgehend verschont.

Die Feuerwehr Attendorn hat am Donnerstag Nachmittag viel zu tun: Aufgrund der starken Regenfälle muss sie viele Gebäude leerpumpen.
Die Feuerwehr Attendorn hat am Donnerstag Nachmittag viel zu tun: Aufgrund der starken Regenfälle muss sie viele Gebäude leerpumpen. © Gunnar Steinbach

Den ersten Einsatz meldete die Attendorner Wehr um 14.45 Uhr, danach ging es Schlag auf Schlag. 80 bis 100 Mann aus allen Einheiten jagten quer durchs Stadtgebiet. Einsatzschwerpunkt war das Industriegebiet in Ennest, wo teilweise kein Bordstein mehr zu erkennen war. Besonders dramatisch die Situation in der Senke der Gutenberg Straße. Dort standen zwei Fahrzeuge bis zur Windschutzscheibe in den Wassermassen. Verletzt wurde allerdings niemand. Brandeinsätze nach Blitzeinschlag mussten nicht gefahren werden.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Kernstadt. Eine Schrecksekunde gab es im Hotel zur Post, weil eine Reinigungskraft zu Boden gestürzt war und vom Notarzt versorgt werden musste. Zunächst war angenommen worden, sie habe einen Stromschlag erlitten, was sich aber nicht bewahrheitete.

Gegen 16 Uhr stieg die Zahl der Alarmierungen noch einmal an: Der Zeitpunkt, an dem viele von der Arbeit nach Hause kamen und einen gefluteten Keller vorfanden. Bis zu dieser Uhrzeit hatte es laut Falke bereits 100 Einsätze gegeben. „Wir hatten Starkregen mit Gewittern, am Nachmittag hatte sich die Lage aber wieder beruhigt“, erklärte Werner Geueke, stellvertretender Wehrleiter der Feuerwehr Finnentrop, auf Nachfrage. Vor allem im Kerngebiet Fretter habe die Wehr mehr als eine Hand voll Einsätze gehabt. Hauptsächlich seien Keller vollgelaufen. In Grevenbrück war die Unterführung der B55 in Richtung Elspe voll gelaufen, die Feuerwehr Lennestadt rückte dazu laut Pressesprecher Christopher Hendrichs mit einem Fahrzeug aus. Zudem gab es unter anderem in Elspe, Meggen, Grevenbrück und Altenhundem Stromausfälle.

Alles ruhig

Weitgehend verschont blieb dafür der westliche Teil des Kreises. Christian Hengstebeck, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Olpe, sagte: „Es ist gar nichts los. Wir sind insgesamt, was Hochwasser betrifft, häufig verschont geblieben. Es wurden viele technische Maßnahmen umgesetzt, die eine Überschwemmung verhindern.“ Josef Alfes, stellvertretender Wehrführer der Wendener Feuerwehr, meldete: „Im Wendschen ist alles friedlich“. Und Thomas Beckmann von der Feuerwehr Kirchhundem erklärte: „Alles ruhig, keine Einsätze“. Kreisbrandmeister Christoph Lüttecke aus Drolshagen bestätigte, dass die Lage in der Rosestadt entspannt gewesen sei.