Attendorn/Olpe. . Nach gut zwei Jahren soll die Sperrung am 18. Juni aufgehoben werden. Der für Freitag, 8. Juni, vorgesehene Termin musste kurzfristig verschoben.

Diese Nachricht wird die Leid geplagten Autofahrer, die täglich von Attendorn nach Olpe oder in die entgegensetzte Richtung fahren, sehr freuen: Nach gut zwei Jahren wird die halbseitige Sperrung der Ihnetal-Brücke auf Höhe des Biggedamms aufgehoben und die Ampelanlage abgebaut. Das bestätigte Karl-Josef Fischer, Pressesprecher von Straßen NRW, auf Nachfrage dieser Redaktion. Ursprünglich hatte die Behörde den kommenden Freitag als Termin ins Auge gefasst, erklärte Fischer, dieses Datum wurde am gestrigen Nachmittag allerdings noch einmal verschoben. Und zwar auf Montag, 18. Juni.

Denn bei der technische Abnahme sei aufgefallen, dass die Fahrbahnübergänge auf beiden Seiten abgesackt sind, und diese Mängel müssen in den nächsten Tagen erst noch beseitigt werden. Und dennoch: „Die Erleichterung bei uns ist groß, auch weil die ganze Sache aufwendiger war, als wir anfangs gedacht hatten“, betonte der Pressesprecher. Zur Erinnerung: Eine Neuberechnung der Brücke hatte ergeben, dass diese den Belastungen der 12 000 Fahrzeuge pro Tag nicht mehr gewachsen ist. Deshalb wurde ein stützendes Stahlkorsett unter der Brücke angebracht.

Die Verzögerungen

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Ursprünglich sollte diese Verstärkungsmaßnahme, so der Fachterminus, nicht viel länger als ein halbes Jahr dauern, im Endeffekt stehen mehr als zwei Jahre zu Buche. Fischer erklärt: „Wir haben damals leider feststellen müssen, dass sich Erdaufschüttungen unter dem Bauwerk gebildet haben, die wir dort nicht vermutet hatten. Und das Fundament lag schon fast unter der Bahnstrecke, was erhöhte Aufwendungen zur Folge hatte.“

Darüber hinaus habe Straßen NRW weitere Baugrunduntersuchungen durchführen müssen, um die Standfestigkeit der Stahlkonstruktion zu überprüfen, und sich zudem mit naturschutzfachlichen Belangen auseinandergesetzt.

Das weitere Vorgehen

Abgeschlossen ist das Projekt Ihnetal-Brücke aber noch lange nicht, denn die Anbringung besagter Stahlträger war nur der Anfang. Vermutlich 2020 soll mit dem kompletten Neubau der Brücke begonnen und auf der Attendorner Seite ein Turbokreisel gebaut werden. Auf die Frage, warum dann erst diese Übergangslösung mit dem Stahlkorsett gewählt wurde, antwortete der Fachmann: „Zum einen hätten wir die Brücke komplett sperren müssen, wodurch ein Verkehrschaos entstanden wäre. Und zum anderen können wir bei dem Neubau auf das jetzt montierte Traggerüst zurückgreifen, das erleichtert uns die Arbeit beim Abriss.“

Die weiteren Baustellen

Mit den langen Wartezeiten sollte es für die Attendorner dann erstmal vorbei sein. Denn eine weitere Baumaßnahme, die sicherlich wieder zu längeren Wartezeiten führen wird, startet vermutlich erst im kommenden Jahr: Und zwar der Bau eines sogenannten Entlastungskanals, der von der Straße Am Zollstock ausgehend die Südumgehung unterqueren wird und in die Bigge endet. Der Biekegang ist Schuld daran. Denn: „Dieser kleine Bach besitzt viel Oberflächenwasser und tritt ab und zu über das Ufer, weil das Wasser nicht ausweichen kann. Mit dem Kanal planen wir daher eine Entlastung“, erklärt Manuel Vogt, stellvertretender Tiefbauamtsleiter der Stadt Attendorn.

Genauso wenig seien die Autofahrer auf besagter Südumgehung bislang von dem Bau der insgesamt 165 neuen Parkplätzen hinter dem Bahnhof betroffen. Diese Arbeiten hätten zwar vor ein paar Wochen bereits begonnen, bislang aber in dem Bereich, in dem es zu keinerlei Verkehrsbehinderungen kommen kann, so Vogt. „Allerdings planen wir in naher Zukunft, eine Linksabbiegerspur aus Richtung Olpe kommend zu bauen und zudem eine Rampe zu errichten, um über die Südumgehung auf den dann fertigen Parkplatz zu kommen“, führt der Mitarbeiter der Stadt fort. Das wiederum wird vermutlich mit Warte- und Standzeiten für die Autofahrer verbunden sein.