Sondern. Die Polizei sucht mit Tauchern und Spürhunden nach dem Mönch im Biggesee. Offenbar wollte er einen Mitbruder retten, der nicht schwimmen kann.
Nach einem mutmaßlich tödlichen Badeunfall auf dem Biggesee in Olpe hat die Polizei ihre Suche nach einem vermissten buddhistischen Mönch zunächst vergeblich fortgesetzt. Eingesetzte Leichenspürhunde hatten bis zum Abend nicht angeschlagen, wie ein Polizeisprecher sagte.
Auch interessant
Der 60 Jahre alte Mönch war nach bisherigen Erkenntnissen am Mittwochnachmittag untergegangen, als er einen Mitbruder, der nicht schwimmen konnte, retten wollte, wie ein Sprecher der Polizei am Donnerstag sagte. Der aus Vietnam stammende 60-Jährige gehört zu einer 21-köpfigen Reisegruppe aus Mönchen, die in einem buddhistischen Zentrum in Waldbröl im Oberbergischen Kreis lebt.
Die Kreispolizeibehörde Olpe hatte am Donnerstag die Suchmaßnahme mit Polizeitauchern und Spürhunden übernommen, wie Thorsten Lange von der Polizei Olpe auf Anfrage bestätigte. Der Mönch wird seit Mittwochnachmittag vermisst. Die Gruppe war mit mehreren Tretbooten auf dem Biggesee unterwegs.
Suche nach einem vermissten Mönch im Biggesee
Den Befragungen zufolge waren drei der Ausflügler - die anderen waren 35 und 23 Jahre alt - von einem Tretboot aus zum Schwimmen ins Wasser gesprungen, wie der Polizeisprecher berichtete. Warum auch der Jüngste folgte, obwohl er nicht schwimmen konnte, sei unklar. Der 60-jährige „gute Schwimmer“ habe versucht, ihm zu helfen und sei dabei selbst in Not geraten. Dem 35-Jährigen sei es schließlich mit Hilfe weiterer Passanten gelungen, den Nichtschwimmer ans Ufer zu bringen.
Suche mit Sonar-Geräten
Mehrere Taucher suchten im Wasser nach dem Vermissten mit Sonar-Geräten und einer Unterwasser-Drohne. Schwierigkeiten bereiteten die schlechten Sichtverhältnisse unter Wasser.
Aufgrund der starken Sonneneinstrahlung haben sich Schwebstoffe gebildet. Die DLRG hat zur besseren Orientierung eine Bojenlinie im Wasser gezogen. Der aus Dortmund eingetroffene Polizeihubschrauber hatte mit einer Wärmekamera das Wasser, aber auch das Ufer abgesucht, mit der Hoffnung, die Person habe es doch noch zum rettenden Ufer geschafft. Aufgrund schlechter Sichtverhältnisse musste er die Suche allerdings beenden.
Notfallseelsorger vor Ort
Ein Notfallseelsorger betreute gemeinsam mit dem Rettungsdienst die anderen beiden Insassen aus dem Boot. Die Mönchsgruppe wurde zur weiteren seelsorgerischen Betreuung in das DRK-Haus nach Attendorn gebracht. Zwei Rettungswagen, ein Notarzt, die Feuerwehr Olpe, Taucher des DLRG, aus dem Oberbergischen Kreis, Hagen und Siegen waren im Einsatz.
Betroffen war am Mittwoch auch die Biggesee-Schifffahrt, die gegen 15.30 Uhr über die Suchaktion informiert worden ist und zeitweise nicht in ihren Heimathafen Sondern zurückkehren konnte. Die MS Westfalen fuhr planmäßig vom Biggedamm in Attendorn zur Anlegestelle Seesicht. Das bestätigte auf Anfrage Nicole Keseberg von der Biggesee-Schifffahrt. (mit dpa)