Sondern. Brüder und Schwestern versammeln sich am Mittwoch am Ufer des Biggesees bei Sondern. Sie legen die Hände aneinander, beten für ihren Freund.
Es sollte ein schöner Tag am See werden. Raus aus dem Alltag, ein paar Runden mit den Tretbooten über den Biggesee. Die 21-köpfige Gruppe des European Institute of Applied Buddhism (EIAB) aus Waldbröl, die gemeinsam mit Gästen aus Asien zu einem Ausflug an den Biggesee gekommen war, ahnt am Mittwoch nichts Böses. Doch gegen 15 Uhr dann der Schock. Ein Mitglied springt aus dem Boot, taucht nicht wieder auf. Es vergehen Stunden der Angst, der Hoffnung – aber es fehlt jede Spur. Einige der Mitglieder des Institutes für angewandten Buddhismus versammeln sich am Ufer, legen die Hände aneinander. Sie beten. „Passiert sowas hier öfter?“, fragt Schwester Song Nghiem unsere Zeitung. Ja, leider. Erst Anfang des Monats wurde ein Schwimmer tot im Biggesee aufgefunden.
Fassungslose Brüder und Schwestern
Suche nach einem vermissten Mönch im Biggesee
Die Mitglieder des Institutes sind fassungslos. Sie wollen selbst noch das Ufer absuchen, werden vom Einsatzleiter aber zurückgehalten. Schließlich war der Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera bereits im Einsatz. Erfolglos. Es handelt sich um einen 60-jährigen Bruder aus ihrer Mitte, erzählt Schwester Song Nghiem. Ein Mann, der in Waldbröl leben soll.
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Die Brüder und Schwestern rund um Schwester Song Nghiem kennen sich kaum mit den Begebenheiten rund um den Biggesee aus. Immer wieder fragen sie einen betreuenden Seelsorger und den Einsatzleiter, wie groß der See sei – von der Unglücksstelle aus sehen sie schließlich nur den Bereich gegenüber der Schiffsanlegestelle Sondern.
Das EIAB ist eine gemeinnützige Organisation. Es steht unter der Leitung des Zen-Meisters Thich Nhat Hanh. Das Institut engagiert sich auch im Dialog mit anderen Religionen – auf lokaler, nationaler und globaler Ebene.