Finnentrop. . Rat Finnentrop versagt sein Einvernehmen zur Bauvoranfrage der Windwärts Energie GmbH. Etwas anders sieht es bei der Anfrage nahe Serkenrode aus.
Der Rat der Gemeinde Finnentrop ist nicht bereit, in die konkreten Planungen von fünf Windkraftanlagen am Oberbecken bei Rönkhausen einzusteigen. Einstimmig verweigerten die Lokalpolitiker ihr Einvernehmen bezüglich der Bauvoranfrage, mit der die Windwärts Energie GmbH aus Hannover auf den Kreis Olpe, bekanntlich die Genehmigungsbehörde, zugekommen war.
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Die Gemeinde versagte ihr Einvernehmen mit Verweis auf den gültigen Flächennutzungsplan, der drei Vorrang-Gebiete für Windkraftanlagen vor allem im Frettertal aufweist und eben nicht am Oberbecken. Der Kreis Olpe muss den Antrag nun für ein Jahr zurückstellen.
Zeit jetzt nutzen
„Wir sollten diese Zeit nutzen, um bei den Planungen unserer Konzentrationszonen weiterzukommen“, appellierte Finnentrops Bürgermeister Dietmar Heß. Ähnlich äußerte sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Ralf Helmig, der eindringlich forderte, den Weg der Planungen fortzuführen und zu versuchen, dauerhaft einen Kompromiss mit allen Beteiligten, vom Kreis über die Projektierer bis hin zu den betroffenen Anwohnern, zu finden. Denn: „Wir entscheiden hier nicht über Sinn oder Unsinn von Windkraftanlagen, über Privilegierung von Windenergieanlagen, nicht über richtige oder falsche Artenschutz- und Umweltverträglichkeitsgutachten, nicht über Infraschall und deren möglichen gesundheitlichen Folgen, über Schattenwurf und Geräuschemissionen. Wir müssen der Windkraft aber substanziell Raum geben.“
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Er ärgerte sich zudem darüber, dass er in 30 Jahren als Lokalpolitiker noch nie mit so großem Misstrauen konfrontiert wurde wie beim Thema Windenergie. Und er kritisierte die kleineren Parteien aus Finnentrop, dass diese immer nur dagegen stimmen würden. „Das stimmt nicht, wir sind nicht komplett gegen die Windkraft“, entgegnete Jens Nagel, Vorsitzender der SPD, dem Vorwurf. Er betonte: „Wir werden von der großen Politik im Stich gelassen. Ich sehe es genauso, dass es wichtig ist, den Planungsprozess in den eigenen Händen zu halten. Wir werden sehen, wohin die Reise führt.“
Zehn Gegenstimmen
Ihr Einvernehmen erteilte der Rat der Gemeinde hingegen zur Bauvoranfrage der Stadtwerke Aachen AG, die bei Serkenrode sieben Windkraftanlagen errichten möchten. Allerdings erteilte sie ein stark eingeschränktes Einvernehmen und dies bei zehn Gegenstimmen und einer Enthaltung. „Wir werden unser Einvernehmen nicht erteilen, weil die Planungen nicht abgeschlossen sind“, erklärte Nagel.
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Zur Situation: Der Vorhabenträger hat seine Bauvoranfrage zunächst nur auf die Klärung der offenen Fragen des Luftverkehrsrechts und militärischer Belange beschränkt. Bekanntlich steht nicht weit entfernt, westlich von Hülschotten, das Drehfunkfeuer Germinghausen, das möglicherweise auf die Errichtung von Windenergieanlagen Einfluss nehmen könnte. „Deshalb schlagen wir vor, unser Einvernehmen nur soweit zu erklären, wie es der Klärung dieser Fragen dient“, betonte Dietmar Heß und er ergänzte: „Im Prinzip senden wir damit ein Signal an die Luftaufsicht, das hier Windkraftanlagen entstehen könnten, und die Behörde das erstmal prüfen sollte.“ Anders als am Oberbecken hatte die Gemeinde hier ein Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplan eingeleitet mit dem Ziel, exakte Standorte im besagten Gebiet für Windenergieanlagen festzusetzen.