Lenhausen. . Gemeinde Finnentrop lädt ein zu einer Bürgerversammlung nach Lenhausen. Vorherrschendes Thema: Kommen Windräder ans Oberbecken in Rönkhausen?
Es ist eine Binsenweisheit, dass die Meinungen und Befindlichkeiten bei der Windkraft, nach geltendem Recht ein privilegiertes Gut, weit auseinander gehen. Befürworter führen die Nachhaltigkeit erneuerbarer Energien als Grund an, Gegner sehen unter anderem das Landschaftsbild gefährdet. Deswegen nahm sich Helmut Witte am Donnerstagabend auch kurz Zeit, um bei der Bürgerversammlung in der Schützenhalle Lenhausen, zu der die Gemeinde Finnentrop eingeladen hatte, eines klar zu stellen: „Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Stimmung der Bevölkerung bei diesem Thema nicht ausreichend berücksichtigt wird.“ Für diesen Satz erntete der Anwohner Applaus. Er ergänzte: „Grundsätzlich bin ich übrigens für die Windkraft, sie macht Sinn. Nur wir sollten nach Maß und Mitte entscheiden.“
Am 6. Mai in Serkenrode
Eine weitere Bürgerversammlung findet in Serkenrode am 6. Mai statt. Auch dort gibt es eine Bauvoranfrage – von der Stadtwerke Aachen AG.
Die Frage, die vielen der rund 600 Gäste auf den Nägeln brannte, lautete: Wird das Oberbecken in Rönkhausen eines Tages von fünf Windrädern umgeben sein? Oder bleibt das Gebiet, zweifelsfrei ein touristisches Highlight in Finnentrop, frei von Windrädern? Denn wie bereits berichtet, hat die Windwärts Energie GmbH aus Hannover beim Kreis Olpe, der zuständigen Genehmigungsbehörde, eine Bauvoranfrage zu eben jener Errichtung von fünf Windrädern am Oberbecken hinterlegt. Die Politik, also der Rat, hat nun wenige Wochen Zeit, um über sein Einvernehmen zu entscheiden. Würden die Lokalpolitiker auf diesen Antrag nicht reagieren, das machte Finnentrops Bürgermeister Dietmar Heß unmissverständlich klar, dann würde das Einvernehmen als erteilt angesehen.
Deshalb hat die Verwaltung bekanntlich auch eine zusätzliche Ratssitzung am 7. Mai einberaumt.
Drei Vorrang-Gebiete ausgewiesen
Ohne eine Ratsentscheidung vorweg nehmen zu können, sagte Heß doch: „Im Moment ist es so: Diese Bauvoranfrage entspricht nicht unserem Planungsstand. Deswegen ist es gut vorstellbar, dass wir unser Einvernehmen ausdrücklich verweigern.“ Zumal der Rat im Dezember 2017 einen Antrag der Projektierer aus Hannover schon einmal ablehnt hatte. Und das Gremium hatte sich zudem vor Jahren darauf verständigt, im Flächennutzungsplan der Gemeinde bis zu drei Vorrang-Gebiete für die Windkraft auszuweisen – unberücksichtigt das Areal am Oberbecken.
Doch was nicht ist, kann eben noch werden. Womit, auch das wurde am Donnerstagabend deutlich, viele betroffene Anwohner nicht einverstanden wären.