Herdecke. . Eine Tote und zwei lebensgefährlich Verletzte – das ist die traurige Bilanz eines schweren Verkehrsunfalls auf der B 54 in Herdecke. Zwei Rettungshubschrauber waren im Einsatz, die Unfallstelle musste gesperrt werden. Unfallermittler versuchen, den genauen Hergang zu ermitteln.
Eine 21-jährige Frau aus Dortmund ist Montagmittag bei einem schweren Verkehrsunfall in Herdecke tödlich verunglückt. Sie war – so die ersten Erkenntnisse der Polizei – mit ihrem Wagen auf der B54 in den Gegenverkehr geraten und frontal mit einem Landrover aus dem Märkischen Kreis zusammengestoßen. Die Fahrerin dieses Wagens, eine 58 Jahre alte Frau aus Herscheid, und ihr Beifahrer (62) wurden lebensgefährlich verletzt.
Feuerwehrsprecher Christian Arndt ist einer der ersten Helfer am Unfallort. Was er dort sieht, lässt sogar einen erfahrenen Retter wie ihn im Nachhinein erschauern. Ein Mercedes der A-Klasse hängt vollkommen zerstört auf der Leitplanke. Im Innern eine schwer verletzte 21-Jährige. Davor steht ein Landrover mit zwei weiteren Schwerverletzten. Ersthelfer bemühen sich um die Eingeklemmten.
Ärger über Gaffer
Aber es gibt auch zahlreiche Menschen, die nur ihr Handy gezückt haben und die Szene fotografieren oder filmen. „Es herrschte absolutes Chaos an der Unfallstelle, nur Dank der guten Arbeit der Polizei sind wir mit unseren Fahrzeugen überhaupt so schnell an die Verunglückten herangekommen“, so Arndt.
Anwohner hatten die Retter zuvor in der Wache alarmiert. „Da haben Leute mit den Fäusten an die Tür gehämmert“, sagt Arndt. Gleichzeitig gingen Notrufe bei der Leitstelle ein. „Wir konnten schnell reagieren“, sagt der Feuerwehrmann. Schnell – aber nicht schnell genug, um das Leben der 21-Jährigen Dortmunderin zu retten. Mit einer so genannten Crash-Rettung versuchten die Einsatzkräfte, die junge Frau aus den Trümmern ihres Autos zu holen. „Dabei geht es nur noch ums Überleben“, sagt Arndt. Fast eine Dreiviertelstunde kämpfen die Helfer, Notärzte und Sanitäter um das Leben der Schwerverletzten. Vergeblich. Die 21-Jährige stirbt noch am Unfallort.
Hubschrauber ging direkt auf der B54 'runter
Zwei Rettungshubschrauber hatten die Freiwilligen Kräfte der Herdecker Feuerwehr angefordert, als sie das Ausmaß des Unfalls überblicken konnten. Aus dem gesamten EN-Kreis wurden Rettungskräfte hinzugezogen. Die Feuerwehr Wetter wurde alarmiert, um die Landung von „Christoph Westfalen“, einem der beiden Rettungshubschrauber, auf dem Bleichstein-Gelände abzusichern. „Christoph Dortmund“ ging direkt auf der B54 runter, um später die lebensgefährlich verletzte Fahrerin des Landrovers in eine Bochumer Unfallklinik zu bringen. Ihr Beifahrer, der ebenfalls aus Herscheid im Märkischen Kreis stammt, wurde mit dem Rettungswagen ins Herdecker Krankenhaus gebracht.
Polizeisprecher Dietmar Trust kam direkt von der Pressekonferenz zur Verkehrsunfallstatistik an den Unfallort in Herdecke. „Es ist bitter, dass wir nun die nächste Tote haben“, sagt der Sprecher der EN-Polizei. Ermittler der Polizei machten sich direkt nach dem Abtransport der Verletzten an die Arbeit, um die Unfallursache zu ermitteln. Warum die 21-Jährige, die mit ihrem schwarzen Mercedes in Richtung Dortmund unterwegs war, in den Gegenverkehr geriet, ist bislang unklar.
Sicher ist jedoch, dass der Aufprall bei hoher Geschwindigkeit passiert sein muss. „Falls es noch Zeugen gibt, die im Vorfeld des Unfalls etwas beobachtet haben, bitte ich Sie, sich bei der Polizei zu melden“, so Dietmar Trust. Wer Hinweise geben kann, sollte sich telefonisch unter 02336- 9166 2711 bei der Polizei melden.