Wengern. . Die Lücke wird geschlossen: Der letzte Abschnitt des Radweges “Von Ruhr zur Ruhr“ von Gevelsberg nach Witten wird bald gebaut. Der 53 Kilometer lange Rundweg verbindet Hattingen, Sprockhövel, Gevelsberg, Wetter und Witten. Der Ausbau ergänzt auch den Ruhrtal-Radweg.

Was 1989 bereits begann, soll nun seinen Abschluss finden: Laut Wetters Bürgermeister Frank Hasenberg ist die Finanzierung für den Lückenschluss des Radweges „Von Ruhr zur Ruhr“, dessen letzter Abschnitt von Gevelsberg-Silschede bis nach Wengern führt, gesichert.

Manch einer soll (dem Vernehmen nach) schon nicht mehr daran geglaubt haben, dass aus der temporären Ausschilderung einer Nebenstrecke ein richtiger Radweg werde. Doch habe nun das Land Nordrhein-Westfalen der Stadt die Finanzierung zugesichert, der Landesbetrieb Straßen NRW übernehme den Ausbau. „Das ist eine gute Nachricht für alle Freunde des Radtourismus in Wetter und der Region, die sich schon seit Jahren auf diesen Lückenschluss freuen“, sagte Hasenberg erfreut.

"Hervorragende Ergänzung zum Ruhrtal-Radweg"

Der Ausbau dieser Strecke sei für Wetter zudem eine hervorragende Ergänzung zum beliebten Ruhrtal-Radweg, der in Wengern „Am Jakob“ auf die „Von Ruhr zur Ruhr“- Tour führt, so Hasenberg. Er hatte im Juni bei einer Parteiveranstaltung in der Elbschehalle Hoffnungen geweckt, dass es 4,9 Millionen Euro Fördermittel (auf drei Jahre zu strecken) geben könnte.

Der abschnittsweise Ausbau der etwa drei Meter breiten asphaltierten Strecke von Gevelsberg-West (Silschede) bis Bommern soll Ende dieses Jahres beginnen. Das sei zumindest das Ziel, wobei zuvor noch „einige Grundstücksfragen geregelt werden müssen“, so Hasenberg. Das sei in der Umgebung von Silschede der Fall, ergänzt Michael Overmeyer. Der Südwestfalen-Sprecher von Straßen-NRW sagt zum Zeitplan, dass im Herbst die Gehölze eingeschlagen werden sollen, damit anschließend die Viadukte untersucht werden. „Die Tragfähigkeit der Brückenbauwerke wird nicht das Problem sein. Mal gucken, was Dichtigkeitsprüfungen ergeben.“

Danach richtet sich auch das weitere Vorgehen mit Ausschreibungen für Firmen, Grundbuchüberschreibung (von der Bahn zu Straßen-NRW, auch die Unterhaltspflicht wechselt) und ähnlichem. Dementsprechend hält sich Overmeyer mit Prognosen zurück, wann die ersten Radler durch diesen Teil des Ennepe-Ruhr-Kreises rollen können, zumal es ein recht langer Streckenabschnitt sei. Vor 2015 werde das aber wohl nichts.

Sechs Abschnitte bereits fertig

Sechs Abschnitte „Von Ruhr zu Ruhr“ gibt es bereits, zuletzt wurde im Oktober 2011 der Lückenschluss in Hattingen zum Ruhrtal-Radweg eröffnet. Der siebte und letzte Teil beginnt an der Wittener Straße in Wengern, führt von dort auf der Bahntrasse über das Viadukt, vorbei am Overbeck und an der Wacholderstraße bis nach Silschede. Von der Haßlinghauser Straße geht es ein paar hundert Meter an der Straße entlang bis zum Gevelsberger S-Bahnhof-West.

Die Ausflügler fahren an Bächen, Seen, Wassertreppen, schönem Baumbestand und Biergärten vorbei. Auch Wanderer und Inline-Skater können so weitgehend steigungsfrei vom Ruhrgebiet ins Bergische Land kommen.

Wer sich für den aktuellen Planungsstand rund um den Radweg „Von Ruhr zur Ruhr“ interessiert, hat dazu an diesem Donnerstag, 1. August, die Gelegenheit. Auf dem Roten Platz in Wengern stehen den Radfreunden um 12.15 Uhr dann Bürgermeister Hasenberg und sein Amtskollege Claus Jacobi aus Gevelsberg für Fragen zur Verfügung. Im Rahmen seiner „Sommertour“ wird sich auch André Stinka, Generalsekretär der nordrhein-westfälischen SPD, vor Ort über den Lückenschluss informieren. SPD-Bundestagskandidat Ralf Kapschack will sich am Donnerstag in Wengern ebenfalls ein Bild der Situation machen.

Hintergrund:

  • Der 53 Kilometer lange Radweg „Von Ruhr zur Ruhr“ verbindet Hattingen, Sprockhövel, Gevelsberg, Wetter, Witten.
  • Der Weg führt auf alten Bahntrassen durch hügelige Landschaft ohne große Steigungen und Kreuzungen
  • Die Wurzeln dieser Route durch den Ennepe-Ruhr-Kreis reichen bis in Zeit des frühen Bergbaus zurück.
  • Daher sind auf der Strecke viele alten Häuser, Brücken, Viadukte und Tunnel aus Naturstein zu sehen.
  • Die Tour „Von Ruhr zur Ruhr“ trifft in Wengern auf den Ruhrtal-Radweg, der auch als Rückweg nach Hattingen genutzt werden kann.