Arnsberg. . Der Ruhrtalradweg hat sich in den vergangenen Jahren angesichts der vielen Nutzer, die im Stadtgebiet Arnsberg als Tages- oder auch als Übernachtungsgäste Station machen, zu einem durchaus bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt.

Allerdings wird die Konkurrenz zunehmend größer, da inzwischen gut angelegte Radwege überall aus dem Boden schießen. Denn auch andere Regionen schlafen nicht und haben die in dieser sportlichen Freizeitbetätigung liegenden Generierungschancen erkannt.

Positiv für die Stadt wirkt sich dabei laut Geschäftsbericht 2012 des Verkehrsvereins Arnsberg die gute Infrastruktur des Radweges und vor allem das dichte Netz von Übernachtungsbetrieben aus. Damit entfalle vielfach ein Vorbuchen, sondern die Radtouristen könnten sich spontan für eine Übernachtung in Arnsberg entscheiden und dabei auf die Erfahrungen anderer Radfahrer verlassen.

In diesem Bereich ist der Verkehrsverein, so dessen Geschäftsführerin Karin Hahn, auch als Reiseveranstalter unterwegs, was sich auf mehrtägige Radtouren im gesamten Ruhrverlauf beziehe. Die mit diesen Arrangement verbunden Leistungen umfassen u.a. Übernachtung mit Frühstück, Lunchpakete, Gepäcktransfer und - wenn gewünscht - Reisebegleitung.

Anbindung an Möhnetalradweg

So haben in 2012 156 Personen beim Verkehrsverein am Arnsberger Neumarkt ein solches Reisearrangement gebucht. Hieraus resultiert ein Nettoumsatz von 53.737 Euro. Interessant sind die für den Gesamt-Ruhrtalradweg akribisch ermittelten Zahlen:

Jeder Tagesausflügler auf dem Ruhrtalradweg (RTRW) gibt pro Tag 14,20 Euro aus - 9,30 Euro in der Gastronomie, 2 Euro im Einzelhandel, 2,90 Euro für sonstige Dienstleistungen; jeder Übernachtungsgast am RTRW dagegen lässt gleich 75,60 Euro springen - 60,40 Euro im Gastgewerbe, 7,20 Euro im Einzelhandel, 8 Euro für sonstige Dienstleistungen. Insgesamt liegt der Bruttoumsatz am gesamten Ruhrtalradweg - von der Quelle bis zur Mündung - bei beachtlichen 26,9 Mio. Euro.

Und damit dieser „Motor“ angesichts zunehmender Konkurrenz im Stadtgebiet Arnsberg nicht ins Stottern kommt, habe sich der Verkehrsverein, so Hahn, in Zusammenarbeit mit der „Sauerland Radwelt“ und den beteiligten Kommunen auch für den neuen Möhnetal-Radweg und dessen Anbindung an den Ruhrtalradweg in Neheim stark gemacht. „Von dort aus können die Radtouristen des Möhneweges jetzt problemlos die Stadt erkunden. Schließlich gilt Arnsberg ja als heimliche Hauptstadt des Ruhrtalradweges.“ Denn immerhin: Nach dem Baldeneysee in Essen gehört die Altstadt zu den angesagtesten Sehenswürdigkeiten entlang der RTRW-Gesamtstrecke. Und bei den Übernachtungszahlen für Radtouristen rangiert die Stadt sogar auf Platz 1 der Rangliste.

Rennradtourenportal

Auch das ist neu: ein Rennradtourenportal mit vier verschiedenen Routen ab Arnsberg, mit dem man in dieser boomenden Sparte kräftig punkten und für Gastronomie, Hotellerie und Handel Einnahmen generieren will. Ideengeber war hier Rennradfan Walter Scheiwe.