Herdecke. Etwas mehr als drei Monate hat der Drogeriemarkt an der Hauptstraße 44 nun geschlossen. Das Unternehmen verrät, was das Ziel der Arbeiten ist.
Mal eben kurz nachdenken: Wer gehört wohl zu den größten Frequenzbringern in der Fußgängerzone? Angesichts von manchen Leerständen im Herdecker Zentrum eine nicht ganz unwichtige Frage. Unter den meist genannten Antworten dürfte sicherlich die Zweigstelle von Rossmann an der Hauptstraße 44 auftauchen.
Regale immer leerer
Und dort neben dem Stelenbrunnen läuft derzeit bis einschließlich diesem Donnerstag ein Ausverkauf, viele Prozente Rabatt bietet die Drogerie-Kette aktuell an. Auf Internetseiten machen sich nach Filialbesuchen und beim Blick auf immer leerer werdende Regale Sorgen breit. Schließt Rossmann nach dem letzten Verkaufstag am 11. April diesen Standort im Schatten der Stiftskirche? Ja – aber nur vorübergehend.
Umbau und Modernisierungen
„In der Filiale an der Hauptstraße stehen ein Umbau und damit einhergehende Modernisierungen an“, heißt es auf Anfrage aus der Pressestelle des Unternehmens. Die zuständige Referentin Fiona Ebcinoglu ergänzt in ihrer Mail bezüglich der Umgestaltungs-Pläne: „Rossmann-Kunden können sich auf ein neues Ladenbild sowie ein teilweise neues Sortiment freuen.“
Vom 12. April bis 19. Juli geschlossen
Die Sprecherin der Drogerie-Kette bestätigt, dass nach dem Ausverkauf die Herdecker Filiale ab dem 12. April geschlossen bleibt. Dann übernehmen Handwerker das Zepter. Wie lange? „Die Wiedereröffnung ist für Samstag, 20. Juli 2024, angesetzt“, so Fiona Ebcinoglu.
>>> hier gibt es weitere Artikel aus Wetter und Herdecke
Details der dreimonatigen Renovierung in der hiesigen Fußgängerzone hat die Unternehmens-Sprecherin nicht verraten. Es bleibt vorerst offen, ob – wie in anderen Zweigstellen – eine geänderte Regalstellung für mehr Platz in den Gängen sorgen könnte oder was genau sich bei der Sortimentsauswahl tut. Hinsichtlich Modernisierungen hat die Drogerie-Kette in einigen Standorten Selbstbedienungs-Kassen („Selfcheckout“) und elektronische Regaletiketten installiert.
Auf Erfolgskurs
Als vermeintlicher Erfinder des Drogeriediscounts in Deutschland eröffnete Dirk Roßmann 1972 den ersten Drogeriemarkt in Hannover. Seine Marktkette beschäftigt laut Unternehmensangaben zu Jahresbeginn rund 62.100 Mitarbeitende in mehr als 4700 Filialen.
Bei Rossmann in Deutschland mit 2288 Filialen stieg der Umsatz von 2022 auf 2023 den Unternehmensangaben zufolge um zehn Prozent. Das Auslandsgeschäft entwickelte sich in diesem Zeitraum sogar mehr als doppelt so gut, hieß es Anfag 2024.
Im Sommer 2004 hat Rossmann die Zweigstelle an der Hauptstraße 44 in Herdecke (früher Penny-Markt) eröffnet. Die Verkaufsfläche umfasst 500 Quadratmeter. Das galt damals als ausreichende Größenordung, zumal hier mehr Platz als andernorts zur Verfügung steht und dadurch neben erwartbaren Artikeln auch Kinderspielzeug im Sortiment aufgetaucht ist. Zudem hat die Kette laut Medienberichten zu Beginn dieses Jahres damit begonnen, kleinere Filialen auf den Prüfstand zu stellen.
Rekordumsatz in 2023
Mancherorts gab es in der jüngeren Vergangenheit auch Schließungen, obwohl sich das Unternehmen im In- und Ausland weiter auf Wachstumskurs befindet. Zu Beginn des Jahres verkündete die Drogeriemarkt-Gruppe für 2023 einen Rekordumsatz. 13,9 Milliarden Euro bedeuten ein Plus von 14,4 Prozent gegenüber 2022. Und 2024 sollen demnach weitere 253 Filialen dazukommen, davon 75 in Deutschland. Hierzulande wolle der Konzern rund 390 Millionen Euro (65 Mio. mehr als noch in 2023) investieren.
Zu den Geschäftsentwicklungen in Herdecke, wo Rossmann das ebenerdige Ladenlokal in der Fußgängerzone angemietet hat, teilt die Sprecherin abschließend mit: „Rossmann ist mit dem Standort als solchem sehr zufrieden.“ Während der Schließungszeit über mehr als drei Monate kann die Kundschaft beispielsweise in die Filiale im Ruhrtal-Center von Wetter (Carl-Bönnhoff-Straße 1) ausweichen. Drogerie-Artikel gibt es bekanntlich unter anderem auch bei dm im Herdecker Mühlencenter.