Wetter. In Sachen Offener Ganztag an Grundschulen dominiert Ungewissheit. Schuldzuweisungen gehen an Lokalpolitiker, Stadt und Land NRW. Ein Kommentar.

Es fühlt sich wie Stochern im Nebel an. Allein zwei Sätze aus der Gesetzesvorlage verdeutlichen die Probleme beim OGS-Ausbau: Der Schulträger hat dafür Sorge zu tragen, dass Ganztagsplätze für Kinder mit Rechtsanspruch vorhanden sind. Dieser Anspruch muss nicht zwangsläufig an jedem Schulstandort erfüllt werden.

6,6 Millionen Euro investieren

Der Blick auf Wetter: In allen Grundschulen gibt es bereits ein Betreuungsangebot. Zur Ausweitung braucht es laut Finanzplan 6,6 Millionen Euro, fast zwei Drittel sollen in das Gebäude Bergstraße fließen. Hinzu kommen noch Unwägbarkeiten rund um die katholische Schule St. Rafael.

Neubau-Wunsch verständlich, aber ohne Perspektive

Daher ist der Wunsch der Grünen, das Thema quasi groß zu denken und einen Neubau für alle Grundschüler in Alt-Wetter zu errichten, verständlich. Doch auch die Verwaltung hat nachvollziehbar dargelegt, warum das keinen Sinn ergibt. Ein Dilemma. Das zeigt sich auch an der Einschätzung der FDP, die fehlende Alternativvorschläge der Stadt vermisst und zugleich die Politik für ihre Passivität in dieser Hinsicht kritisiert. Die SPD wiederum wirft den Grünen berechtigterweise vor, eine legitime Schulausschuss-Abstimmung zu deren Ungunsten nicht anerkennen und nun nachtreten zu wollen.

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Es bleibt eine große Unsicherheit, ob und wie die Ganztagsbetreuung (ab 2029 mit einem Rechtsanspruch für alle Grundschüler) in Wetter gelingt. Etwas Zeit bleibt noch, der Fördergeld-Antrag muss bis zum 31. Dezember 2024 raus. Helfen würde auch Klarheit seitens des Landes NRW, um mehr über Standards oder Fragen zu Finanzen und Personal zu erfahren.