Herdecke. „Dinner at hidden places“ kommt auch nach Herdecke. Gastronomie serviert Menü der Sinne bei Chara Mia Vogatti

Der Innenhof eines Ateliers, eine Gärtnerei oder auch ein Modegeschäft – das sind alles Orte, die nicht zwangsweise mit kulinarischem Genuss in Verbindung stehen. Das soll sich nun ändern. Die Herdecker Gastronomin Kerstin Scheufen-Hanke lädt ein zum „Dinner at hidden places“ (dt.: Abendessen an versteckten Orten).

Zum „Dinner at hidden places“ gehört auch eine liebevoll gedeckte Tafel. 
Zum „Dinner at hidden places“ gehört auch eine liebevoll gedeckte Tafel.  © WP | Privat

Eigentlich ist die Herdeckerin mit ihrem Team, nachdem sie die Gastronomie am Golfplatz in Herdecke und das Kerstins in Wengern bewirtschaftet hatte, inzwischen in der alten Mühle in Dortmund-Huckarde angekommen. Die Räume dort verbinden alte, traditionelle Handwerkskunst im Innenraum der Mühle mit moderner und nordischer Einrichtung im Anbau. Ein großer Biergarten rundet das Ensemble ab. Warum also trotzdem in die Ferne schweifen? „Wir möchten mal etwas Neues ausprobieren und unsere Gäste mit allen Sinnen verwöhnen“, sagt Kerstin Scheufen-Hanke und lächelt.

Weitere Informationen

Das Dinner at hidden places ist als Gourmetmenü an ungewöhnlichen Orten mit stilvollen Ambiente benannt. Im Mittelpunkt steht der Genuss mit vier Sinnen: spannende Orte, bunte Impulse, verlockende Düfte und exklusive Gaumenfreuden.

An den Tagen, an denen die Veranstaltungen stattfinden, ist das Restaurant in der alten Mühle geschlossen.

Weitere Informationen zu den Orten, Daten und auch Preisen gibt es unter https://nordisch-westfaelisch-essen.de/dinner-hidden-places/

Mit allen Sinnen bedeutet auch, dass die Gäste bei dem speziellen Dinner nicht nur geschmacklich auf ihre Kosten kommen, obwohl die Menükarte für die erste Veranstaltung dem geneigten Leser schon das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt: Salat von der blauen Kartoffel und roten Zwiebel, Kerstins Vinaigrette trifft Erdbeer-Asparagus-Salat, getoppt mit Rote Bete-gebeiztem Islandlachs; Tartar vom Kaisergranat auf Schwerter Senf-Crème; Rote Bete-Risotto an Sepia-Schaum / Getrüffelte Jacobsmuschel; Vanillesorbet / süße Tomate; Filet vom Island-Lamm unter arktischem Thymian trifft Filet vom heimischen Rehbock bunte Karotten / Süßkartoffelstampf und zum Abschluss Praline vom schwedischen Kladdkaka an Kerstins Mohn-Mousse auf Beeren-Coulis / frische Erdbeeren.

Das Menü der Sinne steht am 1. Mai unter dem Motto „Frühling, Farbe, Freude“, und welcher Ort würde dazu besser passen als ein Atelier-Innenhof von Sabine Oecking in Huckarde? „Wir bringen alles mit. Von Tischdecken, Geschirr, Besteck und Gläsern über Kerzenleuchter und Blumen“, berichtet Scheufen-Hanke. Gekocht und zubereitet wird vor Ort. Die einzelnen Gänge folgen einem Farbschema, das sich nicht nur auf den Tellern, sondern auch in der Dekoration wiederfindet. „Alles wird aufeinander abgestimmt“, erklärt die Gastronomin. Auch passend zu dem Ort, an dem das Dinner stattfindet.

Eine klassisch gedeckte Tafel wird beispielsweise abgerundet von Bildern einer Künstlerin aus Huckarde. 
Eine klassisch gedeckte Tafel wird beispielsweise abgerundet von Bildern einer Künstlerin aus Huckarde.  © WP | Privat

Wir kommen nach Herdecke ins Modegeschäft Chara Mia Vogatti.
Kerstin Scheufen-Hanke - Gastronomin

So gastiert das Restaurant am 27. Juni in der Bio-Werkhof-Gärtnerei in Dortmund-Grevel. „Dort wird es eine Tafel geben, mit ganz zarter Dekoration aus dem Kräuterbeet und zarten Blüten“, verrät Scheufen-Hanke. Zwei weitere Termine sind bereits in Arbeit. „Wir planen eine klassische Menütafel mit der Dekorateurin Claudia Ost. Da suchen wir noch nach einer passenden Location“, sagt die Herdeckerin.

Bei einem weiteren Dinner at hidden place steht hingegen der Ort schon fest: „Wir kommen nach Herdecke ins Modegeschäft Chara Mia Vogatti“, freut sich Scheufen-Hanke über das Heimspiel. „Da steht jedoch noch ein Treffen an, um die Möglichkeiten für die Bilder von Sabine Oecking und unsere Menü-Station auszuloten, und dann fehlt nur noch ein Datum.“ Das werde dann zeitnah bekannt gegeben, damit sich Interessenten frühzeitig anmelden können. Denn die Anzahl der Dinnergäste ist begrenzt. „Wir wollen die Veranstaltung für zehn bis höchstens 20 Gäste anbieten, denn Genuss mit allen Sinnen heißt auch, dass es gemütlich und nicht trubelig werden soll“, sagt Scheufen-Hanke.

Es sollte ein Ort sein, an dem Gäste eher selten sind, der nicht öffentlich ist und auch nicht zwangsweise mit Kulinarik zusammengebracht wird.
Kerstin Scheufen-Hanke - Gastronomin

Für die kommenden Dinner-Veranstaltungen werden noch Orte gesucht. „Wer sich vorstellen kann, ein solches Dinner bei sich durchzuführen, kann sich gerne bei uns melden“, so die Gastronomin. Die Voraussetzungen für die Orte sind einfach: „Es sollte ein Ort sein, an dem Gäste eher selten sind, der nicht öffentlich ist und auch nicht zwangsweise mit Kulinarik zusammengebracht wird. Wir kochen frisch vor Ort, das heißt, Strom und Wasser müssten vor Ort sein, ebenfalls eine Toilette, da die Gästezahl ja vergleichsweise klein ist. Das restliche Inventar wie Tische und Stühle können wir mitbringen. Dann wird natürlich alles schön eingedeckt und von Claudia Ost dekoriert - so ein bisschen wie in ,Schöner wohnen‘. Und immer gibt es eine Ausstellung von Sabine Oeckings Kunstwerken“, erklärt Scheufen-Hanke.