Herdecke/Hagen. Der Durchbruch steht aus, aber „gute Gespräche“ laufen: Amprion will im März den Überweg von Herdecke nach Hagen loswerden. Der aktuelle Stand:

Der März rückt näher. Sorgen statt Frühlingsgefühle dürfte hingegen der Blick auf eine viel genutzte Brücke am Hengsteysee auslösen. Im nächsten Monat, so hat es Eigentümer Amprion vor langer Zeit angekündigt, will das Unternehmen das Bauwerk an der Stadtgrenze mangels Nutzung abgeben. Seit Monaten laufen bekanntlich Verhandlungen, ob und wie die Städte Herdecke und Hagen diese Konstruktion am Schiffswinkel übernehmen. Nun gibt es erfreuliche Signale für Fußgänger, Jogger und Radfahrer.

Amprion hofft auf „einvernehmliche Lösung“

„Wir hoffen, bis Ende März eine einvernehmliche Lösung zu finden“, teilt Amprion-Sprecher Andreas Lehmann auf Anfrage der Redaktion mit und ergänzt, dass es in den Gesprächen auch um den weiteren Umgang mit den dort liegenden Eisenbahnschienen auf der Brücke geht. „Zu den Verhandlungen gibt es derzeit keinen neuen Stand.“

„Gute Gespräche“ laufen

Das bestätigen die Pressestellen beider Stadtverwaltungen, die sich sehr bedeckt halten. Während Herdecke auf laufende Verhandlungen verweist, deutet Michael Kaub als Leiter der Öffentlichkeitsarbeit in Hagen immerhin an: „Wir befinden uns mit allen Beteiligten in guten Gesprächen und bitten daher um Verständnis, dass wir uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu weiteren Fragen äußern können.“

Nah dran an Einigung

Das deckt sich mit einer Einschätzung von Henning Keune. Hagens Baudezernent verkündete Ende vergangenen Jahres, dass sich eine Perspektive abzeichne. Wie die genau aussehe, bleibe abzuwarten. Nach dem Streit um den fraglichen Zustand der Brücke und Einsichten in die Bauakten hieß es im Dezember: „Wir waren noch nie so nah an einer Einigung. Wir wollen bis zur Internationalen Gartenausstellung im Jahr 2027 eine tragfähige Lösung haben“, sagte Keune und schwieg dann, um laufende Verhandlungen nicht zu gefährden.

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Florian Reeh, Leiter des Hagener Fachbereichs Verkehr und Immobilien, ergänzte seinerzeit: Die Brücke sei „nicht in einem so schlechten Zustand, als dass es sich nicht lohnen würde, sich mit dem Bauwerk zu befassen“. Laut Keune könnten Baumaßnahmen frühestens 2026 starten.

Sperrung denkbar?

Bleibt der Blick auf die aktuelle Lage. Neben Eigentumsfragen geht es auch um Themen wie Verkehrssicherungspflicht. Die Beteiligten, zu denen unter anderem auch noch RWE als voriger Eigentümer gehört, wissen offenkundig um die Bedeutung der Brücke für den Freizeitverkehr. Aus Verhandlungskreisen erfuhr die Lokalredaktion: Die Verantwortlichen planen wohl keine vorübergehende Sperrung des Bauwerks am Hengstey-Wehr auch für den Fall, dass im März noch keine belastbare Lösung vorliegen sollte.