Herdecke/Witten. Mit einer Schnupperaktion soll mittwochs das Angebot an der Stadtgrenze Herdecke und Witten wieder steigen. Weiter warten auf neuen Supermarkt .

Den Wochenmarkt am Donnerstag in der Fußgängerzone betrachten viele als Aushängeschild für Herdecke. Gut besucht, ordentliche Auswahl, nette Atmosphäre. Das lockt nicht nur Kundschaft aus dem Zentrum an, zumal es beispielsweise in Ende kein vergleichbares Angebot gibt. Für Menschen aus diesem Stadtteil befindet sich die nächste Anlaufstelle mit frischen Lebensmittelständen die Wittener Landstraße hinauf oben am Schnee.

Rückschlag für Edeka-Nachfolge

Dort, an der Stadtgrenze von Witten und Herdecke (ein paar Meter weiter beginnt auch das Dortmunder Gebiet), wartet die Anwohnerschaft immer noch auf den Durchbruch, so dass an der Stelle des früheren Edeka endlich wieder ein neuer Supermarkt eröffnen kann. Auf dem Parkplatz vor dem leerstehenden Ladenlokal hat sich seit dem Jahr 2015 wieder ein Wochenmarkt etabliert. Doch dort schrumpft das Angebot. Daher wollen die Verantwortlichen nun mit einer Schnupperaktion neue Händler jeden Mittwoch zum Schnee locken.

Rückläufige Entwicklung

„Die Zahl der Händler auf dem Wochenmarkt in Witten-Schnee war in den letzten Jahren aus unterschiedlichsten Gründen leider stark rückläufig. Derzeit bieten nur zwei Händler ihre Waren auf dem Markt an“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von den zuständigen Stellen. Die Deutsche Marktgilde, die seit Ende letzten Jahres in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing für die Koordination der Wittener Wochenmärkte zuständig ist, möchte nun „mit einem attraktiven Angebot in die Offensive gehen“.

Angebot seit 2015

2015 hatte die Redaktion berichtet, dass der Wochenmarkt mit der Navi-Adresse Auf dem Schnee 1 in Herdecke nach der Wiedereröffnung am ersten Tag mit einer großen Vielfalt beeindruckt habe. Damit dies bald wieder der Fall ist, bieten die Veranstalter interessierten Händlern vergünstigte Konditionen an. „Wer als Beschicker mit einem Frische- oder generell mit einem Lebensmittelsortiment, gerne in Bioqualität oder aus der Region, in die Wochenmarkt-Welt von Witten-Schnee schnuppern möchte, soll sich angesprochen fühlen“, schreibt die Gilde mit Sitz in Köln. Lediglich einen Euro müssen die neuen Händler laut Mitteilung zahlen. Über zwei Monate lang erhalten neue Beschicker einen „nahezu kostenlosen Standplatz“ und können den Wochenmarkt im Städte-Dreieck „so kennen und lieben lernen“.

„Aus Versicherungsgründen müssen wir diesen Euro für die Marktteilnahme berechnen. Zudem ist eine geringe Stromkostenpauschale, die sich nach der Höhe des Stromverbrauchs richtet, zu zahlen. Um die Stromkosten für die Händler gering zu halten, subventionieren wir hier bereits für alle Marktteilnehmer“, so Martin Rosmiarek von der Deutschen Marktgilde. Interessierte Markthändler können demnach ab sofort und bis Ende Februar mit dem Schnupperangebot für acht aufeinanderfolgende Wochen starten.

Wann ein neuer Supermarkt den früheren Edeka im seit 2013 leerstehenden Ladenlokal an der Stadtgrenze ersetzt, ist weiter unklar.
Wann ein neuer Supermarkt den früheren Edeka im seit 2013 leerstehenden Ladenlokal an der Stadtgrenze ersetzt, ist weiter unklar. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Mit der Aktion sollen neue Selbsterzeuger und Händler für den Wochenmarkt begeistert und bestehende Angebotslücken geschlossen werden. Bei der Akquise greife die Deutsche Marktgilde zudem auf ihr großes bestehendes Netzwerk aus Händlern zurück, mit denen sie bereits auf anderen Märkten zusammenarbeitet und unterbreitet ihnen das Schnupperangebot für den Grenzortsteil Schnee. Dort kann Kundschaft in der Regel an jedem Mittwoch von 8 bis 14 Uhr etwas einkaufen.

Entschlossen für Wiederbelebung kämpfen

Sorgen, dass auch noch dieses Angebot verschwinden könnte, muss sich die Anwohnerschaft scheinbar nicht machen. Der Wochenmarkt auf dem Schnee sei etabliert, die Deutsche Marktgilde wolle daher in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing Witten alles daran setzen, diesen auch weiterhin attraktiv zu gestalten. „Für viele Menschen ist der Wochenmarkt weit mehr als ein reiner Einkaufsort – man trifft sich, kommt ins Gespräch mit Händlern und Bekannten und genießt den entspannten Einkauf“, erklärt Martin Rosmiarek, der Interessierte einlädt, sich jederzeit bei ihm zu melden.

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Das Stadtmarketing Witten unterstützt nach eigenen Angaben die Offensive sehr und ruft alle Interessierten auf, an der Aktion teilzunehmen. „Gerade mit dem sehr attraktiven Schnupper-Angebot hoffen wir, dass sich auch Händler angesprochen fühlen, die bislang noch nicht auf unseren Wochenmärkten vertreten sind“, so Sandra Gagliardi vom Stadtmarketing Witten. 2015 sagte übrigens der Marktmeister zur Wiedereröffnung: Es sei relativ leicht gewesen, Händler für den Standort auf dem Schnee zu finden. 2019 beispielsweise gab es Ware an elf Ständen.