Wetter. Bürgerinnen und Bürger müssen mehr zahlen: Der Stadtbetrieb Wetter erhöht 2024 außerdem die Beitragssätze für Abwasser. Änderungen beim EN-Kreis.
In Herdecke hat kürzlich der Rat steigende Abfallgebühren beschlossen, der Ennepe-Ruhr-Kreis hat nun ebenfalls für das nächste Jahr eine moderate Erhöhung verkündet. Die steht 2024 auch Bürgerinnen und Bürgern in Wetter bevor. Und zwar in Sachen Restmüll sowie Abwasser. Die Beitragssätze für Biotonnen bleiben unterdessen unverändert.
Berechnungen
Konkret bedeutet das für die Harkortstadt: Die Gebühren 2024 für die 60-Liter-Restmülltonne betragen bei 26 Leerungen 150,54 Euro und 7,4 Prozent mehr als 2023, in diesem Jahr zahlte die Bürgerschaft dafür 140,14 Euro. Bei 13 Mindestleerungen fallen demnächst 121,29 Euro an (zuvor 110,89, also 9,4 Prozent weniger). Laut Stadtbetrieb werde der Bioabfall über die Beitragssätze für den Restmüll weiterhin quersubventioniert und komme daher seit mehr als zehn Jahren ohne Preisanpassung aus.
Einzelne Anpassungen für Sonderfälle
Hinsichtlich Restmüll müsse die Bürgerschaft in Wetter erstmals nach fünf Jahren wieder mit einer Erhöhung leben. Erläuterungen vom Stadtbetrieb: Wesentlicher Bestandteil der Abfallgebühren seien die Fremdleistungen inklusive der Entsorgungskosten des EN-Kreises. In einer Vorlage für den Verwaltungsrat heißt es zudem: „Die Leistungen des Stadtbetriebes steigen unter anderem durch tariflich bedingte Personalkostenerhöhungen sowie durch weitere Investitionen in den Fuhrpark.“ Das führe auch dazu, dass einzelne Sondergebühren im Durchschnitt um ca. vier Euro steigen, etwa bei Nach- oder Einzelleerungen bei Fehlbefüllungen.
Wertstoffland zieht in Remestraße
Für das kommende Jahr plant der Stadtbetrieb Wetter den Umzug des Wertstofflandes in die Remestraße. In der aktuellen Gebührenberechnung seien etwaige Kosten im Zuge dieser Verlegung enthalten, heißt es. Dies umfasse sowohl die Ausstattung und Herrichtung des neuen Wertstofflandes als auch die laufenden Kosten für die Miete und Unterhaltung.
Laut Stadtbetrieb ändere sich im Wertstoffland an der Wasserstraße 27 aber bei den Annahmegebühren (über Restabfallbeiträge subventioniert) vorerst nichts. Das solle so bleiben, um weiter eine Alternative zur Sperrgutabfuhr und einen Anreiz zur Abfalltrennung/-verwertung beziehungsweise zur Anlieferung zu bieten.
Ein ausführlicher Bericht über die Umzugspläne folgt im Januar.
Bei den Abwassergebühren, die laut Stadtbetrieb in der Vergangenheit unterhalb der Inflationsrate lagen, ergibt sich den Angaben zufolge eine Steigerung um zwölf Prozent insbesondere aus der Erhöhung der Baupreisindizes. Zudem müsse die hiesige Anstalt des öffentlichen Rechts einen neuen Kanalspülwagen kaufen und steigende Beiträge für den Ruhrverband umrechnen. Mit diesem habe Wetter viele Übergabepunkte, weshalb der Anteil hier höher als beispielsweise in Herdecke ausfalle.
Ein Plus von 78,60 Euro
Für die Bürgerschaft bedeutet das: Die Benutzungsgebühr beträgt 2024 für die Einleitung von Schmutzwasser je Kubikmeter pro Jahr 3,90 Euro (zuletzt 3,49) und für die Einleitung von Niederschlagswasser je Quadratmeter Ableitungsfläche jährlich 1,25 Euro und somit zehn Cent mehr als 2023. Anders gerechnet: In einem Vier-Personen-Muster-Haushalt mit einem Frischwasserverbrauch von 160 Kubikmetern und einer befestigten Fläche von 130 Quadratmetern fällt demnächst eine jährliche Gebühr von 786,50 Euro an, was einem Plus von 78,60 Euro entspricht.
Kreistag für Erhöhung
Unterdessen hat der Kreistag leicht steigende Müllgebühren für die kommenden zwölf Monate einstimmig verabschiedet, heißt es in einer Mitteilung vom Ennepe-Ruhr-Kreis. Der kalkuliert den Angaben zufolge 2024 mit folgenden Zahlen: Pro 1000 Kilogramm Rest- und Sperrmüll müssen die hiesigen Städte dem Kreis 190 Euro überweisen, für Biomüll 130 Euro und für Bauschutt 65 Euro. Im Vergleich zu 2023 bedeutet dies für Rest- und Sperrmüll ein Plus von 15 Euro und für Biomüll von 10 Euro, die Beträge für Bauschutt bleiben unverändert. Pro Tonne Altpapier zahlt der Kreis den Städten zudem weiterhin 20 Euro. Dabei handele es sich um Geld, das an die Bürger zurückfließe.
Zusammenspiel mit Städten
Die vom Kreistag beschlossenen Beträge seien allerdings nur gut zur Hälfte für das verantwortlich, was die Bürger jährlich an Müllgebühren zahlen. Mit ihnen werden die Kosten für das Entsorgen und Verwerten des Abfalls sowie notwendige Transporte von den Wertstoffzentren zu den Entsorgungsanlagen gedeckt. Die andere Hälfte der Gebühren werde für das Einsammeln in den Städten fällig. Hierfür sowie für die Gebührenbescheide, die in den Briefkästen der Haushalte landen, sind die Städte verantwortlich.
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Insgesamt rechne der EN-Kreis 2024 mit rund 85.700 Tonnen Hausmüll, davon 47.500 Restabfälle, 12.700 Sperrmüll und 25.500 Tonnen Biomüll. Dazu kommen aus den privaten Haushalten weitere 18.400 Tonnen Altpapier und rund 390 Tonnen so genannter Problemabfälle, heißt es.