Wetter. SPD, CDU, Grüne und die Bürger für Wetter stehen auf dem Wochenmarkt und zeigen Geschlossenheit. Weitere Veranstaltungen sind geplant.
Am Samstagvormittag stehen Mitglieder der Parteien CDU, SPD und den Grünen aus Wetter sowie die freie Wählergemeinschaft „Bürger für Wetter“ auf dem Bahnhofsplatz in Wetter, um gemeinsam ein Zeichen für den Kampf gegen Rechtsextremismus und für eine gelebte Demokratie zu setzen. Bei der Aktion „Gemeinsam gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus“ wollen die Wetteraner Politiker und Politikerinnen Ansprechpartner der Bürgerinnen und Bürger sein und aufklären über rechte Hetze.
Aktion statt Podiumsdiskussion
Anlass ist der 30. Jahrestag des Brandanschlags in Solingen. Damals wurden fünf türkischstämmige Frauen und Mädchen ermordet. Zum Gedenken an die Opfer war eine Podiumsdiskussion vorgesehen, die musste allerdings abgesagt werden. „Wir wollten sie nicht alternativ los streichen, sondern ein gemeinsames Zeichen setzten“, sagt Désirée Nagel, Fraktionsvorsitzende der CDU in Wetter.
Überparteilich zusammenstehen
Auch die jüngsten Vorfälle mit der AfD in Wetter (die Redaktion berichtete) sorgen dafür, dass die Parteien sich für Aktionen zusammenschließen. „Ich hätte vor fünf Jahren nicht geglaubt, dass wir überparteilich so zusammenstehen müssen“, sagt Dirk Fröhning, der Fraktionsvorsitzende der SPD in Wetter. Aber es sei wichtig gerade jetzt präsent zu sein und sich klar zu positionieren, so die Landtagsabgeordnete der und Stadtverbandsvorsitzende der SPD Wetter, Kirsten Stich.
Kampf gegen Rechtsextremismus
Am Samstagvormittag wollen die demokratischen Parteien CDU, SPD und die Grünen aus Wetter und die freie Wählergemeinschaft „Bürger für Wetter“ mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen. Auch die Bürger wollen mit den Parteien sprechen. Im Fokus steht der Kampf gegen den Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus. „Ich fühle mich verpflichtet heute hier zu sein und mich damit gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus zu positionieren“, so Gerhard Boll, ein Wetteraner Bürger. Ebenfalls vor Ort ist auch Matthias Küstermann, er setzt sich für Diskriminierung gegen Pflegekinder ein. „Für mich ist es selbstverständlich heute hier zu sein, mich für Minderheiten auszusprechen und das auch deutlich nach außen zu zeigen“, so Küstermann. Viele Wetteraner sind auf dem Bahnhofplatz um sich mit den Parteien zu solidarisieren und sich gemeinsam gegen Rassismus und Diskriminierung einzusetzen.
Platz für Demokratie
Die AfD, die ursprünglich angekündigt hatte, ebenfalls einen Stand auf dem Wochenmarkt zu haben, erschien nicht. Die anderen Parteien reagieren erfreut über das Fernbleiben. „Wir wollen keine AfD in Wetter“, so Karen Haltaufderheide-Uebelgünn Sprecherin der Grünen des Ortsverbands Wetter. „Wir nehmen den Platz ein für Demokratie“, sagt die Landtagsabgeordnete der SPD Kirsten Stich.
Weitere Veranstaltungen geplant
Neben öffentlichen Auftritten sind für das kommende Jahr weitere Veranstaltungen geplant. Bei den „Wochen gegen Rassismus“ im März sollen Aktionen stattfinden und auch mit der mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus sei man bereits im Gespräch. „Wir wollen eine zivile Stadtgesellschaft und ein weltoffenes und tolerantes Wetter“, so Kirsten Stich.