Wetter. Die SPD Wetter macht gerne Veranstaltungen im Burghotel. Die AfD soll das nicht, hat die SPD deutlich gemacht. Der Wirt sieht sich genötigt.
Vorbei die Zeiten, als SPD und AfD am gleichen Ort ihre Weihnachtsfeier gemacht haben. Im Burghotel Volmarstein wird es keinerlei Parteiveranstaltungen mehr geben. Das ist die Konsequenz, die Hausherr Peter Vorberg aus einem von der Kreis-AfD geplanten und von ihm schließlich abgesagten Stammtisch auf der Burg gezogen hat. Die Umstände dieser Absage sind auch Wochen später noch Zankapfel zwischen den Parteien.
Angst um Ruf des Hauses
Der Gastronom sei eingeschüchtert worden, um die AfD auszuladen, behauptet die AfD auf den Flyern, die in Wetter aktuell verteilt worden sind. Peter Vorberg bestätigt: „Das ist ein Einschüchterungsversuch gewesen“, sagt er in Richtung von Kirsten Stich, der stellvertretenden Bürgermeisterin und SPD-Landtagsabgeordneten. Eine angedrohte Gegendemo unter dem Motto „Nazis raus“ sei mit Sicherheit schädlich gewesen für den Ruf seines Hauses und das Geschäft.
Von Partei instrumentalisiert
Wenn er der AfD nicht den Stuhl vor die Tür stelle, sei das eine Positionierung zu deren Gunsten, habe ihm Kirsten Stich bedeutet. „Das ist Druck gewesen“, stellt Peter Vorberg fest, dem es aber auch gegen den Strich geht, „dass die AfD die Absage jetzt instrumentalisiert.“ Er könne Schubladendenken nicht nachvollziehen, sagt Vorberg, egal von welcher Seite. „Ich bin eher für Diskutieren, für die Auseinandersetzung.“ Er liebe das offene Visier und den Austausch von Argumenten. Da müsse sich die SPD sicherlich nicht verstecken.
Viele Politiker zu Gast
Die SPD ist oft zu Versammlungen in die Burg gekommen, die CDU war auch schon zu Gast, die Grünen haben Bundesprominenz auf den Burgberg geführt, und die AfD war auch schon zu kleineren Veranstaltungen im Burghotel zu Gast. „Alles querbeet“, sagt Peter Vorberg, für den Parteien als Gäste nicht das Kerngeschäft bilden. Wenn er sie beherberge, „ist das wie ein Schaufenster für uns: Wir können zeigen, was für ein großes Angebot wir für private Feiern machen können.“ Damit ist nun Schluss. Als Privatleute sind Politiker weiterhin gerne gesehen, auch als Gastgeber für private Feiern oder Besucher im Restaurant. Parteiveranstaltungen aber wird es nicht mehr geben.