Wetter. AVU-Gewerberaum baut für die erfolgreiche Technologiefirma E3/DC in Wetter ein Gebäude für Lithium-Batterien. Im Hallenkomplex ist alles voll.

Die Ausgangslage: Das Technologieunternehmen E3/DC befindet sich weiter auf Erfolgskurs. „Wir legen jedes Jahr zu und hätten vor einiger Zeit selbst nicht gedacht, dass das so schnell gehen würde“, sagt Mario Pavlu als Chef eines Betriebs, der 2015 in den Hallen im Gewerbegebiet Schöntal untergekommen ist. 30 Mitarbeitende kümmern sich an der Wasserstraße in Wetter um Batteriespeicher und Ladestationen. Die Marktlage sei nach wie vor günstig. Die Kehrseite der Wachstums-Medaille: Der Platz reicht nicht mehr aus.

Vor zwei Jahren nahm daher die Geschäftsleitung von E3/DC, die als Tochterfirma der Hager Gruppe am Standort Wetter eng mit den ebenfalls sehr erfolgreichen Nachbarn von TQ-Systems zusammenarbeitet, Kontakt zum Vermieter auf. Doch die AVU Gewerberaum GmbH & Co. KG um Geschäftsführer Thorsten Coß und Prokurist Patrick Zengerling muss konstatieren: In dem großen Hallenkomplex ist nichts mehr frei. Alles belegt, sogar auf 12.000 Quadratmetern Kellerfläche. Die Lösung für den sehr selbständig agierenden Betrieb mit den intelligenten Stromspeicherlösungen: ein Neubau auf dem Parkplatz vor dem derzeitigen Versandzentrum. „Das war und ist hier die einzige Option.“

Bau in 2024

Seither reifen Pläne, die 2024 auf der betonierten Fläche neben dem Wertstoffland des Stadtbetriebs in die Umsetzung gehen sollen. Für das Vorhaben zur Lagerung von Lithium-Batterien in einer 16,50 Meter hohen Halle (51 Meter lang, 21 Meter breit) bedarf es einer Änderung des Bebauungsplanes. Folge: viel bürokratischer Aufwand, zahlreiche Gutachten, dazu verschiedene Herausforderungen in Sachen Brandschutz und Versicherungsvorgaben. Der Rat stimmte dem Ansinnen zu, sodass E3/DC und der künftige Eigentümer AVU Gewerberaum nun Planungssicherheit haben.

Als Architekt Peter Winkel aus Wetter nun in einer kleinen Gesprächsrunde die Zeichnungen für das Areal an der Rückseite des Getränkemarkts Trinkgut vorstellt, zeigt sich: Der optische Eindruck auf dem Gelände mit Stellflächen für Mieter sowie Lkw wird sich durch das künftige Schmalganglager, mit Platz für ca. 3200 Europaletten – ursprünglich sollten es 2500 sein – deutlich ändern. Der Bau gehöre auch nicht in die Kategorie günstig, schließlich erfordere ein Arsenal mit Lithium-Batterien (Coß: „Ein Element ist in etwa so groß wie ein Aktenkoffer“) verschiedene Vorkehrungen in Sachen Material und Schutz. An einer Seite der neuen Halle befindet sich künftig aus Sicherheitsgründen ein Tank mit Löschwasser. „Hinzu kommt noch eine Sprinkleranlage in den Regalen“, berichtet Winkel nach Gesprächen mit Sachverständigen und der zuständigen Versicherung. Die legte Wert darauf, dass das Lager in einem eigenen Gebäude unterkomme.

Firma Conlogis-Vamac gestaltet Halle im Inneren

Für die innere Gestaltung mit möglichst effizienter Logistik hat die Firma Conlogis-Vamac aus Wetter ein Konzept erarbeitet. „Es sollte so viel Platz wie möglich entstehen, zudem sollte das System langfristig laufen können“, sagt Achim Schäfer als Verantwortlicher aus dem Betrieb von der Vogelsanger Straße. E3/DC, so Mario Pavlu, plane fünf neue Arbeitsplätze, um die Halle stets mit drei Angestellten zu bedienen und von dort ohne großen Aufwand Lkw zu beladen. „Es gibt auch eine Absenkung für die Anlieferung, die Verladebrücke wird genau angepasst, damit ein einziger Gabelstapler alles erledigen kann“, ergänzt Architekt Winkel.

Parkplätze und Garagen verschieben

Die Gewerberaum-Verantwortlichen der AVU müssen durch den Neubau bestehende Garagen und Parkplätze auf dem insgesamt 41.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Wasserstraße anders anordnen. „Wir verlieren nur ein paar Buchten und haben frühzeitig Mietern von Bus-Stellflächen gekündigt“, so Prokurist Zegerling. „Aber auch in dieser Hinsicht haben wir auf der Fläche eigentlich alles ausgereizt“, meint Geschäftsführer Coß.

>>> hier gibt es weitere Artikel für Wetter und Herdecke

Bald wollen die Beteiligten den Bauantrag für das Verschieberegallager einreichen, Fachleute feilen momentan noch am Brandschutzkonzept. Derzeit nutze E3/DC externe Flächen, weil Lagerplätze im Gewerbegebiet Schöntal fehle. „Es gab schon Verzögerungen bei der Planung der neuen Halle, daher hoffen wir, dass wir möglichst bald wieder kürzere Wege haben“, meint Mario Pavlu. Der will den Erfolgskurs gemeinsam mit TQ-Systems („Die produzieren hier Hausspeichersysteme, wir packen dann Kabel oder ähnliches dazu und konfektionieren das“) logischerweise fortsetzen, auch im Sinne des Mutterkonzerns. Hinsichtlich der Unterscheidbarkeit sagt er: „Die sind der Tanker, wir das Schnellboot.“