Wetter. Nach der passablen Saison 2023 will der Trägerverein das Naturfreibad Wetter verstärkt als Veranstaltungsort bespielen. Etwa für ein Oktoberfest.

Nach dem Hundeschwimmen und Kanupolo-Turnier beginnt im Naturfreibad am Harkortsee in der Regel der Winterschlaf. So auch 2023. Künftig soll es aber noch weitere Termine geben, wobei in dieser Hinsicht eher die Rasenflächen, Parkplätze plus Toiletten und nicht die Becken im Vordergrund stehen. „Wir haben in diesem Jahr gute Erfahrungen mit Sonderveranstaltungen gemacht. Wir wollen grundsätzlich das Potenzial des Geländes mehr nutzen – auch außerhalb der Saison. Und es wäre ja obendrein schön, wenn hier in Wetter mehr los ist“, sagt Daniela Rettschlag.

Die 36-Jährige hat ihre erste Saison als Vorsitzende des verantwortlichen Trägervereins hinter sich. Rettschlag äußert sich zufrieden über die vergangenen Monate und blickt auch voraus. Ein Termin stehe im nächsten Jahr schon fest: Am 28. September 2024 soll im Freibad an der Gustav-Vorsteher-Straße ein Oktoberfest steigen. Motto: Eine Wiesn auf den Wiesen von Wetter. Geplant: Livemusik, kleine Kirmes, bayrisches Essen, Fassanstich, Zelt und Party. „Wir setzen uns demnächst zusammen und wollen dann einen Veranstaltungskalender veröffentlichen, um Termine möglichst früh organisieren und bewerben zu können.“ Womöglich lasse sich noch mehr umsetzen, manch eine geäußerte Idee des Vorstands könnte konkret heranreifen. Rückhalt im gesamten Team gebe es jedenfalls mit Blick auf Neuerungen.

Mehr Online-Präsenz

Ehe nun die Erwartungen in die Höhe schießen, bremst Daniela Rettschlag mit einem Sprichwort: „Schuster bleib bei deinen Leisten.“ Oder anders: Das Kerngeschäft des Trägervereins ist und bleibt der Badebetrieb. Den haben die Verantwortlichen in diesem Jahr auf mehreren Internet-Kanälen verstärkt beworben – mit Erfolg. Das zeigte sich vor allem bei Sonderveranstaltungen. Zum Nachtschwimmen, das im Juli recht kurzfristig ins Programm rutschte, kamen 292 Gäste. Fortsetzung folgt. 974 Besucher wollten im Juni die Party-Premiere „School’s out for Summer“ feiern. 332 Schülerinnen und Schüler hatten an jenem 23. Juni freien Eintritt, vor allem für sie gab es einen Sprungwettbewerb mit Preisen oder Gratis-Wassereis von einem Maskottchen. „Diese Riesen-Gaudi wollen wir etablieren, sie soll künftig an jedem ersten Freitag zu Beginn der Sommerferien stattfinden.“

Damit zur Saisonbilanz. Zu den zahlenden 18.042 Besuchern (9700 Erwachsene, der Rest Kinder) in diesem Jahr kommen noch jene, die eine Dauerkarte besessen haben sowie Familien und Kinder unter sechs Jahren, die in der Statistik nicht auftauchen. „Also dürften wir die 20.000-er Grenze geknackt haben, ab dieser Marke sind wir stets auch finanziell zufrieden“, sagt die Vereinsvorsitzende zu den „soliden Zahlen. Wir wollen künftig die 25.000 anpeilen.“ Das mitunter sehr schlechte Wetter habe eine noch bessere Bilanz verhindert.

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2024 soll es auch wieder mit der benachbarten DLRG eine Kooperation geben, um Mädchen und Jungen bei freiem Eintritt an das Seepferdchen heranzuführen. 18 Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren erwarben in den letzten Monaten das Abzeichen im Naturfreibad. Im Hinblick auf die steigende Zahl an Nichtschwimmern habe sich diese Initiative gelohnt. „Wir bleiben dran und wollen das ausweiten“, sagt Rettschlag, die selbst bei den Lebensretten aktiv ist.

Die wiederum engagieren sich auch im Naturfreibad. „Die Personalfrage, das hat man ja auch aus Herdecke und anderen Städten gehört, ist auch für unseren Betrieb eine Herausforderung“, sagt die Vereinsvorsitzende und dankt der Stadt Wetter. Drei städtische Angestellte, die sonst im derzeit geschlossenen Hallenbad Oberwengern aktiv sind, übernahmen 2023 unter der Woche die Aufsichtsdienste an den Becken. Am Wochenende halfen DLRG-Ehrenamtler aus. Fast 20 Rettungsschwimmer engagieren sich aus diesem Kreis im Bad, hinzu kommen Festangestellte (übrigens auch an der Kasse und am Kiosk). „Wir haben jetzt schon angefangen, für 2024 nach Leuten zu suchen. Vielleicht gewinnen wir ja zum Beispiel pensionierte Schwimmlehrer oder Sportstudenten für uns.“

Schwerer Unfall bleibt im Kopf

Zum Rückblick gehört auch der heftige Unfall eines Jungen, der am 9. Juni mit schweren Kopfverletzungen per Rettungshubschrauber davonflog. „Wir haben das im Team nachbesprochen, das hat uns nachdenklich gestimmt und auch näher zusammengebracht“, so Rettschlag, die nach dem Unglück keine negativen Rückmeldungen erhalten habe. Sonst blieb es in der Saison 2023 bei kleinen Verletzungen wie Schrammen oder Wespenstichen.

>>> hier gibt es die Fotos vom Hundeschwimmen 2023 <<<

Aus technischer Sicht habe die Stadt dankenswerterweise schnell reagiert, um vor einigen Wochen eine Pumpe zu reparieren und zu finanzieren. „Ohne die Hilfe hätten wir das Bad früher schließen müssen. Die Kooperation funktioniert wirklich gut, auch der jährliche Zuschuss reicht derzeit aus“, berichtet die 36-Jährige, die auch den vorigen Vorstand für dessen „sehr gute Übergabe“ lobt. „Ab und zu habe ich aber Bernd Hagedorn angerufen und um Rat gefragt.“ Für 2024 stehen Maler- und Ausbesserungsarbeiten sowie der Austausch eines defekten Beckensaugers an.

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„Insgesamt“, so bilanziert Rettschlag und dankt den Dauerkarten-Inhabern ausdrücklich, „hat die Saison 2023 Spaß gemacht.“