Wetter. Der Heimatverein Wetter um Georg Leber vom Vorstand hat neue und zugleich alte Bücher erhalten. Die kann jeder in der Heimatstube ausleihen.
Über die schlimmen Auswirkungen des Coronavirus lassen sich Bücher füllen. Während der Pandemie gab es vereinzelt aber auch erfreuliche Entwicklungen. Da einige mehr Zeit hatten und endlich mal zum Aufräumen kamen, fand sich manches „Schätzchen“ auf dem Dachboden oder im Keller wieder.
Davon profitierte der Heimatverein Wetter. Der erhielt, so berichtete es Georg Leber, in den vergangenen Wochen einige Bücher, die nun doppelt im Bestand vorhanden sind. „Interessierte können diese nun ausleihen, im Normalfall für rund eine Woche“, sagt der zweite Vorsitzende und wirbt für einen Besuch in der Heimatstube, die dienstags von 17 bis 19 Uhr in der Volmarsteiner Hegestraße 12 öffnet. „Dort gelten natürlich auch die bekannten Corona-Regeln“, so Leber.
Beim Blick auf die erweiterte Auswahl stechen tatsächlich „alte Schätzchen“ hervor. „Viele von diesen historischen Büchern sind nicht mehr im Handel erhältlich“, sagt der „Vize“ des Heimatvereins. Und hält beispielsweise ein Faksimile von Friedrich Harkort mit dem Titel „Geschichte des Dorfes, der Burg und der Freiheit Wetter“ aus dem Jahr 1856 in der Hand. Oder ein Buch über die „Weniger Mark“, in dem es um Bauernschaften und Höfe in Wengern sowie Albringhausen im Jahr 1755 geht. Beide Werke sind in altdeutscher Schrift erhalten.
Apropos: In dieser Lesart stehen auch die Blätter „Use laiwe Häime“ (Unsere liebe Heimat) der Jahre 1924 bis 27 vom Lehrer und Heimatvereins-Mitglied Karl Siepmann als Blättersammlung zum Ausleihen bereit. Ein Thema darin: die Rückkehr der Berliner Quadriga, die Napoleon 1806 nach Paris entführte und die dann auf dem Weg zum Brandenburger Tor 1814 über Haspe und Herdecke führte. Interessant scheinen auch die „Sonntagsblätter“ von 1868 mit Themen aus Wengern, Silschede und dem damals selbstständigen Volmarstein zu sein.
Aufgrund seiner eigenen Bezüge zum heutigen Stadtteil freute sich Leber auch über zehn Hefte vom „Volmarsteiner Esel“ aus den Jahren 1962 bis 64. Entsprechend neugierig blätterte er zudem in Firmen-Veröffentlichungen. Zum Beispiel vom Knorr-Bremse-Vorgänger Schüttler & Peyinghaus (Eisen- und Stahlhandel), von Ewald Schmidt Volmarstein, im Firmen-Band der Fallschirm-Hersteller Brüggemann und Brand sowie in einer Festschrift zum 50-Jahr-Jubiläum der Schloss-Fabrik August Schröder im 19. Jahrhundert. „Diese Betriebs-Geschichten enthalten auch viele Informationen über gesellschaftliche Zustände zu jener Zeit“, so Leber.
Biografien mit Wetter-Bezug
Nicht zu vergessen: zwei Biografien über bekannte Persönlichkeiten mit Wetter-Bezug. Da wäre einerseits ein Buch über den Bergamts-Direktor und Staatsmann Freiherr vom Stein. Andererseits können Interessierte in einem Faksimile nochmals nachlesen, wieso es Hoffmann von Fallersleben (Textautor des Deutschland-Lieds bzw. der Nationalhymne) einst nach Wetter zum Haus Hove verschlagen hatte.
Während die Denkmäler-Hefte – jedes der fünf Exemplare kostet 5,90 Euro – zum Kauf ausliegen, stehen weitere Exponate in der Heimatstube bekanntermaßen zur Ansicht bereit. Georg Leber betont abschließend: „Wer uns weitere Bücher oder historisch interessante Relikte zur Verfügung stellen möchte, ist natürlich ebenfalls willkommen. Auf jeden Fall erst mal mit uns sprechen, ehe man etwas wegwirft.“