Wetter/Herdecke. Bei zugesagten Fördermitteln im Rahmen der IGA bleibt es. Koepchenwerk und Wasserwerk Volmarstein waren noch nicht so weit.
Die für das Jahr 2027 geplante Internationale Gartenschau im Revier hat große Hoffnungen geweckt. Auch in Wetter und Herdecke laufen Überlegungen, wie sich die beiden Städte für Besucher der IGA 2027 chic machen könnten. Nun gibt es Berichte, nach denen die Finanzierung für das Großprojekt Probleme macht. Sind die Auswirkungen für die beiden Ruhrstädte schon klar?
Die Verwaltung im Rathaus von Wetter gibt sich eher gelassen. Hier heißt es auf Nachfrage der Redaktion: „Wir haben die Zuwendungsbescheide über die Städtebauförderung für die Burgruine bekommen und gehen natürlich davon aus, dass wir die Maßnahme so auch umsetzen können.“ Anfang des Monats hatten die Bauarbeiten in der Freiheit begonnen. Für 2,2 Millionen Euro soll der historische Kern Alt-Wetters aufgewertet werden.
Koepchenwerk in Herdecke und Wasserwerk Volmarstein
Folgenreicher könnten mögliche Begrenzungen für Projekte sein, für die es noch keine klare Förderung gibt. Das Wasserwerk an der Ruhr bei Volmarstein und dessen künftige Nutzung zählen dazu. Dieses Projekt müsse erst weiter qualifiziert werden, so die Stadt Wetter. Auch für das einzige IGA-Projekt in Herdecke, das Koepchenwerk, ist der Förderzugang noch offen, so die Antwort aus dem Rathaus.
In Herdecke geht es im Wesentlichen um die Reaktivierung des Schrägaufzuges neben den oberirdischen Rohren am Koepchenwerk. In diesem Zusammenhang steht auch eine Anbindung an den Ruhrtalsteig. Zu möglichen Auswirkungen einer Deckelung heißt es: Ein Förderzugang sei offen, die Auswirkungen auf die Überlegungen seien derzeit nicht absehbar.
Besonders den IGA-Großstandorten Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen droht eine Kostenexplosion. Grund dafür: Inflation, Baukosten und der Fachkräftemangel im Gartenbau sind massiv gestiegen. Wenn es nicht mehr Geld gibt, muss hier abgespeckt werden. Das gilt auch für IGA-Projekte, bei denen bereits bestehende Grünzüge und Parkanlagen des Reviers aufgehübscht werden sollten.
Kostensteigerung als Problem
In der Nachbarstadt Witten hat sich Stadtbaurat Stefan Rommelfanger optimistisch geäußert, alle geplanten Projekte umsetzen zu können. Auch Wetter hat trotz der IGA-Geldnot nichts Gegenteiliges gehört: „Daher betrifft es uns weniger“, lautet die Einschätzung, die Sylvia Weigner teilt. Sie arbeitet in der Stabsstelle der IGA-Geschäftsführung und bestätigt für die Umgestaltung der Freiheit in Wetter: „Da ist alles im Lot“. Die gefürchtete Geldnot resultiert aus ihrer Sicht aus der Kostensteigerung: Selbst wenn es bei den geplanten Förderbeiträgen in der Summe bleibt, gibt es am Ende weniger Vorzeigeprojekte dafür. Oder die Städte erhöhen ihren Eigenanteil.
Diese Woche Thema in der Landespolitik
Die IGA-Gesellschaft verstehe sich als Netzwerk, vergebe aber selbst keine Fördermittel, erklärt Weigner. Wie bisher auch schon seien die Städte aufgerufen, „zu versuchen, mit ihren Projekten in eine Förderkulisse zu kommen.“
Am Donnerstag dieser Woche soll sich der Umweltausschuss des Landtages auf Initiative der SPD mit der Kostenentwicklung bei der IGA beschäftigen. .