Herdecke/Volmarstein. Es ist der letzte Kraftakt im Zuge der Convivo-Insolvenz gewesen. Nun sind alle Senioren aus Kirchende im neuen Heim angekommen.
Angekommen. Auch die 19 Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenhauses in Herdecke-Kirchende, die in einem besonders geschützten Bereich leben müssen, haben jetzt ein neues Zuhause gefunden. Ihr Umzug in die ehemalige Seniorenresidenz in Volmarstein ist abgeschlossen. Die Einrichtung in der Stevelinger Str. 20 gehört inzwischen zur Ev. Stiftung Volmarstein (ESV).
Besonderer Schutz
Nach der Insolvenz des vorherigen Betreibers hatte die ESV das Gebäude übernommen und in den beiden oberen Etagen Wohnraum für Menschen geschaffen, die besonders geschützt werden müssen. Grund für ihr Leben in einem geschlossenen Bereich ist in der Regel ihre Desorientierung, Grundlage sind entsprechende richterliche Anordnungen. Passende Plätze in Einrichtungen sind Mangelware. „Wir als ESV erhalten täglich nicht nur aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis Anfragen, ob wir helfen können und über Angebote verfügen. Aus diesem Grund sind wir froh und glücklich, den 19 Betroffenen und ihren Angehörigen gemeinsam mit der Kreisverwaltung diese Möglichkeit in unmittelbarer Nähe zu ihrem bisherigen Wohnort eröffnet haben zu können“, betont Stiftungsvorstand Markus Bachmann.
Lösung der kurzen Wege
Volmarstein statt Kirchende – eine Lösung der kurzen Wege, eine Lösung im Interesse der Familien. Auch die Angehörigen, die wegen der Schließung des Herdecker Hauses in großer Sorge gewesen seien, gäben gute Rückmeldungen. Davon, wie gut die Bewohnerinnen und Bewohner inzwischen angekommen sind, machte sich Bachmann gemeinsam mit Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Soziales und Gesundheit der Kreisverwaltung ein Bild. Gemeinsam ließen sie sich von Einrichtungsleiterin Lisa Lutterbeck und dem stellvertretenden Pflegedienstleiter Christopher Lonscher zudem die gesamte Einrichtung zeigen und erklären.
Weitläufige Etagen
In Augenschein nahmen sie dabei auch das Gebäude mit den sehr weitläufigen Etagen, die besonders für Bewohner mit gerontopsychiatrischen Einschränkungen und ihren großen Bewegungsdrang gut sind, sowie den großen Garten mit schönen Sitzgelegenheiten. Dieser ist zum Wohle der Bewohner eingezäunt. „Die Lösung hier in Volmarstein ist sehr gelungen. Zudem ist die Einrichtung Teil der Gesamtlösung, die es nach der Convivo-Insolvenz und den damit verbundenen Turbulenzen um Heime in Herdecke zu finden galt. In dieser Lage hat sich dankenswerterweise vor allem die ESV engagiert und die Versorgung der pflegebedürftigen Menschen sichergestellt. Wir als Kreisverwaltung haben die dafür notwendigen Schritte gerne begleitet. Auch wir fühlen uns schließlich für die Menschen im Kreis verantwortlich“, so Hinterthür.
Bewohner auch aus Volmarsteiner Residenz
Neben den 19 Umzüglern aus Kirchende wohnen auch noch 18 Seniorinnen und Senioren in der Einrichtung, die schon vor der Insolvenz der Seniorenresidenz Volmarstein hier zuhause waren. Betreut werden sie von 28 Mitarbeitenden, die vom früheren Betreiber ins ESV Team wechselten. „Um mit der Nachbarschaft ins Gespräch zu kommen, werden wir sie zu unserem geplanten Grillfest einladen. Wir möchten ein aktiver Teil des Stadtteils sein und finden diesen Standort mitten im Wohngebiet sehr gut“, machen Lisa Lutterbeck, Einrichtungsleiterin, und Christopher Lonscher, stellv. Pflegedienstleiter, deutlich.