Herdecke. Die Herdecker Partei Die Linke fordert die Evangelische Stiftung Volmarstein wegen deren Pläne auf, auch etwas für Senioren in Kirchende zu tun.
Nach Ansicht der Linken treibt „das unsägliche Drama um die Herdecker Senioreneinrichtungen immer neue Blüten“. In einer Stellungnahme kommentiert die Partei nun das Vorhaben der Evangelischen Stiftung Volmarstein (ESV), die – wie berichtet – als Betreiberin von drei Senioreneinrichtungen in Herdecke nun eine „menschliche Rochade mit den alten, teils pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren aus Einrichtungen in Herdecke und Wetter plant, ohne dabei auf christliche oder auch menschliche Tugenden zurückzugreifen“.
Linken-Ratsherr Dieter Kempka verweist darauf, dass nach jetzigem Stand zahlreiche Senioren aus der Anlage Kirchende ab dem 30. Juni 2023 ihre Heimat verlassen müssen, da es in Herdeckes Seniorenheimen bald keinen Platz für sie gibt. „Was dieser Umstand für Betroffene und auch für die vielen, teils betagten und nur eingeschränkt mobilen Angehörigen der Bewohnerinnen und Bewohner bedeutet, ist nicht auszudenken. Für viele ist bereits die Nachbarstadt oder die vermeintlich direkte Umgebung von Herdecke eine unüberwindbare Entfernung. Ist es denn wirklich nicht möglich, die Menschen aus Kirchende in die zukünftigen Planungen mit einzubeziehen, anstatt sie einfach ‘wegzuorganisieren’?“, fragt der Fraktionsvorsitzende der hiesigen Linken.
„Katastrophe für Ende“
Die Bewohner des in Wetter befindlichen sanierungsbedürftigen Seniorenhauses Bethanien sollen geschlossen nach Herdecke in die Anlage am Nacken ziehen, weil dieses Haus am besten für den besonderen Pflegebedarf geeignet sei. Daher sollen die Bewohner vom Nacken (ebenfalls pflegebedürftig) in das demnächst öffnende Haus in der Goethestraße umziehen. „Die Bewohner des sanierungsbedürftigen Hauses in Kirchende gehen bei den neuen Planungen völlig leer aus und müssen sich zeitnah in der Umgebung eine neue, passende Unterkunft suchen“, meint Kempka und nennt das „eine Katastrophe für Ende, denn der größte Stadtteil Herdeckes stünde dann ohne Altenheim da.“
Die Partei nimmt auch den ebenfalls insolventen Eigentümer (eine Fondsgesellschaft) in die Verantwortung und fürchtet, dass bald ein „Geschacher um die Immobilie in bester Lage“ beginne.
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Die Linke fordert die Stiftung auf, ihre Pläne noch einmal zu überdenken und die Bewohner des nicht mitgekauften Hauses in Kirchende in ihre Planungen und Überlegungen mit einzubeziehen. Die Sanierung des Hauses Bethanien könnte beispielsweise zurückgestellt oder anders durchgeführt werden, während die sonst bald obdachlosen Bewohnerinnen und Bewohner aus Kirchende in das Haus in der Goethestaße verlegt würden. Die momentan geplante räumliche Rochade stelle die betroffenen Menschen vor erhebliche Probleme und sei vor dem Hintergrund der christlichen Werte kein guter Zug.