Herdecke. Die Filiale der Postbank in Herdecke hat im Februar fast zwei Wochen lang komplett geschlossen, seit Weihnachten wächst der Frust der Kundschaft.
Selbst Berufs-Optimisten dürfte es schwer fallen, beim Blick auf die häufigen Schließungen der Herdecker Postbank-Filiale an das Gute zu glauben. Das Unternehmen hat zwischen Weihnachten 2022 und Mitte Februar sechs Mal entsprechende Aushänge an der Tür im Quartier Ruhraue platziert, ein hoher Wert für sieben Wochen.
Die Chronologie der jüngsten Ereignisse an der Mühlenstraße 7: Am 27., 29. und 30. Dezember ebenso ganztägig geschlossen wie am 24. Januar. Vom 26. bis 28. Januar zweieinhalb Tage lang kein Betrieb, das war auch der Fall zwischen dem 31. Januar und 2. Februar. Zuletzt blieb die Postbank-Geschäftsstelle mit ihrem Dienstleistungsangebot vom 7. bis 11. Februar fast eine komplette Woche lang verriegelt. Das „klappt“ aber jetzt: Vom 13. bis 18. Februar, also von Montag bis zunächst einschließlich Samstag, können Kunden keine Pakete aufgeben oder abholen. Der aktuelle Monat scheint unter einem ganz besonders schlechten Stern zu stehen.
Kunden fordern: Sofort schließen
Die Reaktionen der Kundschaft? „Es wäre besser, man würde einen Zettel aufhängen, auf dem steht, wann geöffnet ist. Ist das nervig und ärgerlich“, schreibt jemand auf einer Facebook-Seite. Auf den Hinweis „War doch letzte Woche schon zu“ folgt der Kommentar „Ja, ich weiß, deshalb hatte ich gedacht, dass diese Woche mal wieder auf wäre...“ Die Geduld scheint am Ende zu sein, dafür sprechen Sätze wie „Die können ganz zu lassen“, „Schlimmer kann es ja nicht werden“ oder auch: „Fährt oder geht da überhaupt noch jemand hin? Ich fahre nach Ende, da ist immer offen.“ Klare Meinung: „Die Post in Herdecke ist unterirdisch!“ Oder auch ironisch bzw. sarkastisch: „Immerhin bekommen wir in Herdecke nichts vom Streik bei der Post mit.“ Das mündet in Forderungen wie „Also macht endlich diese Post-Stelle zu!“ oder „Macht doch einfach ganz zu. Fällt nicht mehr auf...“
Wobei es nach wie vor zu unterscheiden gilt: Die Problem-Filiale an der Mühlenstraße verantwortet die Postbank, die – wie berichtet – den Standort demnächst komplett aufgeben will. Die Deutsche Post DHL Gruppe (DPDHL) ist auf nationaler Ebene ihr größter und strategisch wichtigster Kooperationspartner, die zwei verschiedenen Unternehmen können sich auf Verträge berufen. Von daher ist verständlich, wenn Achim Gahr als Leiter der zuständigen DPDHL-Pressestelle sagt: „Wir sind nicht glücklich, wie es in Herdecke läuft.“ Die Post sucht seit vielen Monaten ein neues Geschäft als künftige Partnerfiliale im Zentrum der Ruhrstadt, damit die Postbank ihre Geschäftsstelle Mühlenstraße schließen kann. Und zwar dauerhaft.
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Die Postbank selbst teilt aktuell über die zuständige Pressestelle mit: „In Herdecke haben wir nach wie vor mit einem Personalengpass zu kämpfen, den wir mit Maßnahmen der Personalplanung (Springer, Kolleginnen und Kollegen aus benachbarten Filialen) nicht ausgleichen können. Wir können uns dafür bei unseren Kundinnen und Kunden nur entschuldigen. Unser Filialteam versucht nach Kräften, die Filiale mit den wenigen verfügbaren Kolleginnen und Kollegen – auch aus benachbarten Filialen – zumindest zeitweise offen zu halten.“
Nicht nur durch Aushänge vor Ort, sondern auch im Internet auf www.postbank.de/filialen informiere das Unternehmen ihre Kundinnen und Kunden über Modalitäten, um ihnen unnötige Wege zu ersparen. Beim aktuellen Aushang an der hiesigen Geschäftsstelle Mühlenstraße taucht der Hinweis auf, dass es vergleichbare Leistungen am Standort Hammerstraße 9-11 gibt. Vergessen wurde, den Ortsnamen Witten anzugeben.