Herdecke. Trotz der Probleme und Schließung der Postbank-Filiale im Quartier Ruhraue hat die Post keine neuen Pläne für das Gebäude an der Wetterstraße.

Über die Öffnungszeiten und die Dienstleistungen der Post(bank) im Zentrum von Herdecke meckern viele. Die Entwicklungen hier sind gar nicht einmal ungewöhnlich, auch zahlreiche andere Unternehmen dünnen bekanntlich ihr Filialnetz aus.

Der Herdecker Fall indes besticht durch eine Besonderheit: An der Wetterstraße 20, also wenige Meter von der umstrittenen Filiale im Quartier Ruhraue entfernt, haben sowohl die Deutsche Post DHL Gruppe (DPDHL) als auch die Postbank früher Kundschaft empfangen. In dem Gebäude befindet sich nach der Eröffnung der Postbank-Geschäftsstelle an der Mühlenstraße bis heute ein Zustellstützpunkt der Post. Die beiden Unternehmen betrachten sich als Kooperationspartner und suchen – wie berichtet – eine neue Anlaufstelle in der hiesigen Innenstadt, um die Räume im Quartier Ruhraue aufzugeben.

In diesem Zusammenhang fragt jemand in einer Facebook-Gruppe nachvollziehbarerweise mit Blick auf den Standort am Kreisel Post- und Wetterstraße: „Warum hat man es nicht so gelassen, wie es war?“ Oder auch sinngemäß: Wieso sucht die Post(bank) nach einem neuen Partner, wenn doch bereits eine Anlaufstelle zur Verfügung steht?

Dieter Schuhmachers von der DPDHL-Pressestelle sagt: Die Post will das (gemietete) Objekt an der Wetterstraße weiter als Zustellstützpunkt nutzen. „Aktuell gibt es für das Gebäude keine anderen Pläne.“ Dort sollen keine Mitarbeitenden wieder am Schalter aktiv werden.

Die DPDHL bemühe sich, 2023 wegen der Postbank-Schließung in Herdecke innenstadt-nah eine neue Partner-Filiale zu etablieren. Dort soll es postalische Dienstleistungen und nach Möglichkeit auch Postbank-Dienstleistungen geben. „Entsprechende Verhandlungen laufen aktuell noch. Sobald es etwas Spruchreifes gibt, sprich Verträge unterschrieben sind, werden wir dies entsprechend kommunizieren“, so Sprecher Schuhmachers.

Packstation am Ostender Weg

Zudem teilt die Post mit, dass sie eine neue DHL-Packstation in Herdecke am Ostender Weg nahe Bahnhof Wittbräucke in Betrieb genommen hat. Kunden können dort ab sofort rund um die Uhr ihre DHL-Pakete abholen und vorfrankierte Sendungen verschicken. Die Kapazität des neuen Automaten umfasse 100 Fächer. So erweitere sich die Möglichkeit in Sachen kontaktloser Paketempfang.

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Dieses Angebot ersetzt gewissermaßen Haustür-Zustellungen, damit könne sowohl das Unternehmen als auch die Kundschaft etwas für den Klimaschutz tun. Ziel: Die Deutsche Post DHL will das Netz auf mehr als 15.000 Automaten ausbauen (Anmeldungen für den kostenlosen Packstation-Service unter www.dhl.de/packstation, Neukunden benötigen die Post-DHL-App). Für das Verschicken von Päckchen und Paketen an der Station sei keine vorherige Registrierung nötig.

Laut Mitteilung nutzen immer mehr Kunden DHL-Packstationen. Im Jahr 2020 etwa stieg die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr erheblich, Corona habe demnach die Tendenz noch verstärkt. Der Netz-Ausbau sei Teil einer mehrjährigen Digitalisierungsstrategie. Im Internet gibt es unter www.deutschepost.de/standortfinder weitere Auskünfte.