Herdecke. Drei Fraktionen fordern eine Prüfung, ob in Herdecke ein neuer Kreisel an der Bundesstraße 54 zur Ender Talstraße das Stau-Problem lösen könnte.

Heute schon im Stau gestanden? Diese Frage könnten Herdecker regelmäßig all jenen stellen, die mit einem Pkw, Lkw oder Bus über die heimische B54 rollen. Seit Jahren stockt besonders während der Stoßzeiten der Verkehr am Herdecker Bach. Wie berichtet, warten und hoffen viele auf Lösungsvorschläge vom zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW.

Nun haben die Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Grüne und FDP für besagte Bundesstraße einen Umbau an der Einmündung zur Ender Talstraße vorgeschlagen. Konkret soll der Straßenbaulastträger prüfen, ob dort ein Kreisverkehr das Stau-Problem vor allem für den Berufsverkehr lösen oder zumindest lindern kann. Vielleicht könne ein Kreisel vor der Autowerkstatt Gwose den regelmäßigen Rückstau von Fahrzeugen, die nach Herdecke ein- oder auspendeln, verbessern.

Doris Voeste von der CDU führte in der Antrags-Begründung aus, dass am Abzweig ins Ender Tal der Zu- und Abfluss des Verkehrs nicht funktioniere. Parteikollegin Marie-Hélène Gauthier-Klinkenberg hatte sich zuvor daran erinnert, dass der Landesbetrieb ja in diesem Jahrzehnt auch einen neuen Kreisverkehr am anderen Anschluss dieser Kreisstraße, und zwar am recht unfallträchtigen Abzweig zur B226 in Gedern, bauen wolle. So entstand bei den Christdemokraten der Prüfauftrag an die Herdecker Stadtverwaltung, Straßen NRW nach einem weiteren Kreisel zu fragen.

Erste Gespräche von zwei Radverkehrsmanagern

Herdeckes neuer Radverkehrsmanager Marc Kremer hat sich nach eigenen Angaben kürzlich mit seinem Amtskollegen, der für den Ennepe-Ruhr-Kreis zuständig ist, an der Ender Talstraße getroffen. Sie besprachen für diese Kreisstraße (K11) Ideen, wie sich dort möglicherweise ein Radweg anlegen lässt. Im Ausschuss bat Kremer bezüglich eines Konzepts um Geduld und sagte, dass es erst eine „solide Planung“ geben soll, ehe Grundstückseigentümer angesprochen werden sollen.

Am Abzweig Ender Talstraße zur B54 stehe laut Doris Voeste genug Platz zur Verfügung. Das wiederum hatten Verantwortliche in der Vergangenheit immer wieder als Gegen-Argument angeführt: Für einen neuen Kreisverkehr am Herdecker Bach störe beispielsweise der felsige Hang dort. Doch ehe es um solche Detailfragen geht, will Herdeckes CDU-Parteivorsitzende erst einmal eine Netzberechnung vornehmen lassen. Dabei solle auch die Umgebung auf dieser Bundesstraße und die Ampelsteuerung dort auf dem Prüfstand stehen. „Wir gehen dieses Thema ergebnisoffen an, wünschen uns aber eine langfristige Lösung“, so Voeste. Das betonte auch Uli Schwellenberg als Fachausschuss-Vorsitzender der SPD.

Andere Fraktionen für diese Idee

Parteikollege Christoph Wortmann befürworte grundsätzlich alles (und damit auch den Ansatz der Koalition), was Verbesserungen für den Verkehr mit sich bringe. Zugleich regte der Sozialdemokrat an, auf der B54 auch die Kreuzungen vor und hinter dem Abzweig zur Ender Talstraße ins Blickfeld zu nehmen und zu berechnen. Daraufhin entgegnete Andreas Schliepkorte von den Technischen Betrieben Herdecke, dass Fachleute jeden Knotenpunkt einzeln betrachten und es zuvorderst um die jeweilige Leistungsfähigkeit gehe. Er werde die genannten Wünsche an Straßen NRW herantragen, gehe aber zunächst nur von einer Untersuchung konkret am Abzweig Ender Tal aus.

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„Ich erinnere mich noch an frühere Zeiten, als dort keine Ampeln standen“, so Schliepkorte, der bereits öfter einen Kreisel-Neubau am Herdecker Bach vorgetragen bekam. Wobei für diesen auch die Klärung von Grundstücksfragen an besagter Örtlichkeit und von Richtlinien anstehen, die ein Straßenbaulastträger zu berücksichtigen habe (etwa Vorgaben zum Durchmesser). Gleichwohl werde er den Landesbetrieb zu einer der nächsten Bauausschuss-Sitzungen einladen, damit dieser auch noch die zugesagten Ergebnisse bezüglich der Fahrzeugmengen und viel kritisierten Ampelschaltungen auf der B54 vorstelle.