Wetter. Nun ist nach beiden Seiten der Bahnlinie in Wetter kein Durchgang mehr möglich. Jetzt hat auch die Politik diskutiert

Seit Monaten nutzen nahe dem alten Bahnhof Oberwengern auch Schüler den Weg über die Gleise als Abkürzung. Nun hat die Stadt Wetter die zum Geschwister-Scholl-Gymnasium hin gelegene Seite ebenfalls mit Bauzäunen abgesperrt. Zuständig sei die Stadt nicht, ließ Sabine Sabel von der Schulverwaltung wissen, aber an mehr Sicherheit interessiert. Doch was solle von städtischer Seite noch mehr gegen diese Unvernunft unternommen werden, fragte sie im Schulausschuss. In der Politik gab es dazu jedenfalls einige Ideen.

Eine Behelfsbrücke ist dabei nicht besonders aussichtsreich. Von einem Vater, der auch eine Strafanzeige gegen die Stadt gestellt hatte wegen Gefährdung der Öffentlichkeit durch Unterlasseng war sie ins Gespräch gebracht worden. Auch für die FDP war sie zumindest in einer Anfrage nicht vom Planungstisch. Für die Ausschussvorsitzende Rosi Wolf-Laberenz (SPD) aber war klar: „So eine Behelfsbrücke zaubert man nicht so einfach daher.“

Eine solche Brücke braucht den Vorlauf von einem Jahr, wie im Verkehrsausschuss zu erfahren war, und sie kostet viel Geld. Dabei geht der Problemzeitraum seinem Ende zu. Vermutlich Ende Oktober soll für Fußgänger wieder Gelegenheit bestehen, Bahnlinie und Ruhr über die Overwegbrücke zu überqueren. Bislang ließen Arbeiten über der Bahn das nicht zu. Die Abkürzung übers Gleis führte auf den Ruhrtalradweg und damit schnell über die angehängte Brücke aufs andere Ruhrufer.

Erwachsene schlechtes Vorbild

Im Frühjahr waren erste Schüler von der Polizei beim Versuch aufgegriffen worden, über die Gleise den großen Umweg zu vermeiden, der als offizielle Umleitung ausgewiesen war. Die Bahnpolizei kontrollierte über Wochen, ließ das aber mit den Sommerferien sein. Zu wenig Anlass für Extra-Streifen, lautete die Begründung. Flatterbänder und Zaunelemente am Durchlass auf der Oberwengerner Seite wurden immer wieder weggeräumt. Vor wenigen Wochen stellte die Stadt zunächst zwischen Ruhrtalradweg und Gleisen Bauzäune auf, jetzt kam die Sperre gegenüber hinzu.

Immer wieder wurden Erwachsene dabei beobachtet, wie sie die lebensgefährliche Abkürzung über die Schienen wählten. Aber auch Kinder auf dem Rad wollten sich den Umweg sparen und dazu Schülerinnen und Schüler, die ihren Fußweg vor der Demag Richtung Innenstadt fortsetzten. Aus Sicht der Stadt ist der Schulweg in Nähe zur Overwegbrücke aber nicht gefährlich. Nicht, weil es keine Gefahr gibt von herannahenden Zügen, sondern weil das aus dem Blickwinkel der Verwaltung gar nicht der Schulweg ist. Der offiziell definierte und sichere Schulweg führe über den ausgewiesenen Umweg über die neue Ruhrbrücke Richtung Gedern, so Sabine Sabel.

Die Ausschussmitglieder suchten dennoch nach Lösungen, den von einigen Kindern gewählten Weg zur Schule zu entschärfen. Rosetta Mohring brachte eine Art „Schülerlotse“ ins Gespräch, der zu den Stoßzeiten in Nähe des Durchgangs risikofreudige Schüler auf den rechten Schulweg verweisen solle. Auch Jürgen Uebelgünn von den Grünen war der Überzeugung, „dass man mit schulorganisatorischen Mitteln kurzfristig die Gefahr eindämmen könne bis zur Wiederbegehbarkeit der Overwegbrücke.

FDP zieht Antrag zurück

Am Tag nach dem Schulausschuss hat der Verkehrsausschuss getagt. Angesichts des nahen Endes der Umleitung zog die FDP schließlich den Antrag zurück, in der sie von der Verwaltung Alternativen für die aktuelle Umleitung des Fußweges erbeten hatte. „Ziel muss es sein, zeitnah einen vernünftigen, sicheren und kurzen Weg zu schaffen“, heißt es in der Antragsbegründung.

Brückensanierung als Auslöser

Brückenarbeiten sind der Grund für den Umweg, den Fußgänger weit Monaten nehmen müssen.

Lange Zeit klaffte eine Lücke über den Gleisen, die neue Fahrbahn ist noch nicht benutzbar.

Auch im Verlauf über der Ruhr muss die Overwegbrücke saniert werden. Für Fußgänger soll dann aber ein Weg bleiben.

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