Herdecke. Lob für tolles Industriedenkmal am Hengsteysee: Die NRW-Stiftung stellt 150.000 Euro für die Innen- und Außenbeleuchtung am Koepchenwerk bereit.
Lob, Dank und Historisches: Diese drei Begriffe standen nun im Mittelpunkt, als das Führungs-Duo der NRW-Stiftung den Förderbescheid zur Beleuchtung des Koepchenwerks an die Verantwortlichen des Denkmals am Hengsteysee überreichte. Bis zu 150.000 Euro kann die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur als Eigentümerin ausgeben, um die alte Anlage neu anstrahlen zu können.
Wobei Ursula Mehrfeld als Geschäftsführerin der Industriedenkmal-Stiftung sagte, dass es konkrete Pläne zur Ausführung und Realisierung gebe. „Wir hoffen, dass die dazugehörigen Arbeiten im nächsten Winter enden und wir das Industriedenkmal schon im Herbst 2022 beleuchten können. Das soll dann analog zur Schaltung mit den drei RWE-Buchstaben oben am Hang erfolgen.“
Vier Stellen hell in Szene setzen
Mehrfeld dankte der NRW-Stiftung für die großzügige Zuwendung und das bewährte Miteinander der beiden Einrichtungen. Dann erklärte die Geschäftsführerin, was mit dem Geld geschehe. Neue Lichter soll es 2022 an vier Stellen geben: In der großen Halle am Ufer zur Hervorhebung der markanten Maschinensätze, außen an den historischen Lichtbändern zur architektonischen Betonung des Gebäudes, am Weg vor dem Pumpspeicherkraftwerk-Ensemble zugunsten der Passanten und am Fassaden-Schriftzug mit den zwölf Koepchenwerk-Buchstaben. Per Dimmschalter sollen diese vier Orte dann jeden Abend bis zum Sonnenaufgang erstrahlen, so wie es schon seit 2018 oben am Schieberhaus mit den drei restaurierten RWE-Lettern funktioniert.
Planung steht, bald sollen Ausschreibungen erfolgen
Die zwölf Buchstaben an der Koepchenwerk-Fassade lassen sich laut Mehrfeld reparieren, ehe sie energieeffiziente LED-Lampen plus Korrosionsschutz erhalten. Am Weg davor sollen neun Peitschenlampen für besseres Licht sorgen. Innen geht es um die Beleuchtung der Decke, Wänden, Schaltwarte und mehr.
„Als Letztes steht dann später noch die Beleuchtung der Rohre am Hang auf dem Plan. Dazu befinden wir uns mit der Stadt Herdecke in aktuellen Gesprächen, zumal das auch mit der Reaktivierung der Standseilbahn zusammenhängt“, sagte Ursula Mehrfeld und schaute hinüber zur Bürgermeisterin. Katja Strauss-Köster erinnerte an den Antrag von RWE, das Denkmal abzureißen. Und an das bürgerschaftliche Engagement sowie den politischen Kampf, um diese Landmarke zu erhalten. „Zudem helfen die Stiftungen klammen Städten wie Herdecke, da wir uns aufgrund der Haushaltssituation so etwas wie die Beleuchtung nicht leisten können.“
Auch Peter Gerigk als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Koepchenwerk freut sich auf die Erleuchtung des Denkmals. „Die zwölf Buchstaben kamen zum 25-jährigen Jubiläum der Pumpspeicheranlage an die Fassade und wurden bis in die 1980-er Jahre hinein beleuchtet.“ Der Herdecker Verein sammelt weiter Geld, um zehn Prozent der Lichtkosten (etwas mehr als 15.000 Euro) zu übernehmen. „Ich gehe davon aus, dass das klappt“, so Gerigk.
Zuvor hatte sich der Herdecker über das Loblied der NRW-Stiftung gefreut. Deren Präsident Eckhard Uhlenberg erzählte, wie er als langjähriger Landtagsabgeordneter und Präsident des nordrhein-westfälischen Parlaments oft bei Vorbeifahrten das Denkmal bestaunt habe. „Mit der Wiederherstellung der ursprünglichen Beleuchtung wird die Anlage attraktiver gestaltet und wieder mehr ins Bewusstsein gerückt. Für uns ist die Größenordnung dieses Projekts nicht alltäglich, aber das hier ist ja auch ein besonderer Ort.“ Wie er lobte auch Martina Grote (Geschäftsführerin NRW-Stiftung) die Industriedenkmal-Stiftung, dass diese Naturschutz- und Umweltaspekte bei der Licht-Planung berücksichtigt habe.
Kurzum: Mit der Lösung für dieses weitere Etappenziel gehen die Blicke der Koepchenwerk-Verantwortlichen immer mehr Richtung Internationaler Gartenausstellung 2027, wenn das Denkmal zu einem Leuchtturmprojekt im Ruhrtal werden soll. Strauss-Köster: „Das kann ein Highlight in der Region sein.“