Herdecke. Aldi wartet auf die Genehmigung, um dann die Filiale im Zentrum von Herdecke vergrößern zu können. Ausweichquartier wegen langer Bauzeit gesucht.
Die Herdecker Aldi-Filiale befindet sich im Zentrum der Stadt an den Ruhrseen. Diesen Standort will – wie berichtet – der Lebensmittel-Discounter erweitern und umbauen. Da sich vor diesem Supermarkt zudem der wichtigste und größte Parkplatz für die Öffentlichkeit befindet, warten viele gespannt auf die Konkretisierung der Pläne des Konzerns aus Essen.
Die Lokalredaktion hat bei Aldi Nord unter anderem nach dem Zeitplan gefragt. „ Wir befinden uns derzeit im Bebauungsplanverfahren. Der für den Bauantrag notwendige Satzungsbeschluss des Stadtrats könnte in der nächsten Sitzung vor den Sommerferien gefasst werden“, lautet die Antwort. „Erst danach können wir konkret planen. Wir planen mit einer Bauzeit von rund sechs Monaten. Für diese Zeit suchen wir noch ein Ausweichquartier.“
Das grundsätzliche Bestreben: Die Verkaufsfläche im einstigen Bunker an der Stiftsstraße 11 soll von bislang 818 auf 1012 Quadratmeter anwachsen. Diesem Vorhaben stimmten die Fraktionen in verschiedenen Ausschüssen bisher stets zu.
23 Parkplätze fallen weg
Herdeckes Politiker hatten in einigen Sitzungen die Stadtverwaltung gebeten oder beauftragt, dass diese mit dem Unternehmen auch über mögliche Verbesserungen auf dem großen Platz vor der Filiale verhandeln soll. Zumal dort wegen der Marktvergrößerung 23 Buchten für Pkw wegfallen sollen. Aldi verweist auf 131 Stellflächen im benachbarten Parkhaus Goethestraße. Der Gemeinschaftsparkplatz mit der Sparkasse vor dem Supermarkt umfasse zusätzlich 94 Stellplätze.
Größeres Angebot nach Modernisierung
Aldi Nord renoviert derzeit in Wetter die Filiale im Schöntal und möchte auch den Markt in Herdecke „nach unserem aktuellen Filialkonzept modernisieren“, heißt es aus der Abteilung Marketing und Kommunikation. Der Lebensmittelkonzern aus Essen teilt mit: „Der Fokus unserer neuen Märkte liegt vor allem auf einer hellen und freundlichen Einkaufsatmosphäre mit mehr Platz und breiteren Gängen sowie einem vergrößerten Angebot an frischem Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Backwaren für unsere Kundinnen und Kunden.“
Ein weiteres Thema der Politik: das „traurige Erscheinungsbild“ in Sachen Bepflanzung und Baumbestand auf der großen Fläche im Zentrum. „In Abstimmung mit der Stadtverwaltung werden wir den vier Bäumen, die sich auf dem Parkplatz befinden, einen größeren Wurzelraum einräumen. Zwei Wurzelräume werden mit versickerungsfähigem Pflaster überdeckt, auf dem wir jeweils einen Lastenfahrradstellplatz platzieren“, teilt Aldi zu diesem Aspekt mit.
Zudem verweist der Konzern auf das beschlossene Klimaschutzkonzept der Stadt Herdecke inklusive Verbesserungen für den Radverkehr. „Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass mehr Menschen vom Auto auf das Fahrrad umsteigen, um das Klima zu schonen. Daher haben wir nicht nur mehr Fahrradabstellplätze, sondern auch eine Möglichkeit für das Laden eines E-Bikes vorgesehen.“ Für diese Umgestaltung und Ergänzung am Geschäftseingang gab es aus den Reihen der Politik vielfach Lob, auch wenn sich die Fläche an der Treppe hinauf zum Ringerzentrum dadurch verringere.
Die Umbaupläne
Aldi plant, den Verkaufsraum nach vorne zu erweitern (den derzeitigen Eingang einige Meter vorverlegen). An der Seite gegenüber der Sparkasse möchte der Discounter einen Pfand- und einen Backraum anbauen. Die vergrößerte Backwarenauslage wollen die Planer somit künftig mit einem rückgelagerten Backraum versehen, sodass die Mitarbeitenden die Regale bequem von der Rückseite befüllen können. „Die Pfandautomaten in der Nähe des Eingangsbereichs bieten unseren Kundinnen und Kunden den Vorteil, dass sie ihr Pfandgut direkt zu Beginn des Einkaufs abgeben können“, erläutert das Unternehmen. Im Zuge dessen sei kein Eingriff in den ehemaligen Bunker nötig.
Auf dem Gründach der Erweiterung installiere Aldi eine Photovoltaikanlage. Bereits heute verfüge das Objekt in Teilen und außerhalb des Hofs der Robert-Bonnemann-Grundschule über ein Gründach.