Wetter. Die Baumaßnahmen waren lange angekündigt, die Schließung kommt jetzt doch kurzfristig. Bis Februar müssen Kunden woanders einkaufen.

Ab Mittwochabend, 12. Januar, gibt es in Wetter ab 18 Uhr vorerst eine Einkaufsmöglichkeit weniger. Der Aldi im Schöntal wird dann für etwa drei Wochen bis voraussichtlich Donnerstag, 3. Februar, geschlossen. In dieser Zeit will der Discounter diesen Supermarkt ausbauen und modernisieren.

Zur Erinnerung: Der Aldi im Schöntal wurde 2000 eröffnet. Seitdem sind die Ansprüche der Kunden gewachsen – und die Ladenflächen bei Aldi auch. 1267 Quadratmeter ist die aktuelle Idealgröße für das Filialkonzept des Discounters. So viel soll es jedoch im Schöntal nicht werden. Im Zuge der Umbaumaßnahmen werde der Verkaufsraum von bislang 774 auf 912 Quadratmeter vergrößert. „Der Fokus der neuen Filiale liegt vor allem auf einer hellen und freundlichen Einkaufsatmosphäre mit mehr Platz und einem vergrößerten Angebot an frischem Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Backwaren für unsere Kundinnen und Kunden. Die neue Filiale wird zudem mit einem modernen Licht- und Farbkonzept ausgestattet“, erläutert Pressesprecherin Emily Rosberg in einer Mitteilung des Unternehmens.

Eine vergrößerte Backwarenauslage soll künftig mit einem rückgelagerten Backraum versehen sein, sodass die Mitarbeiter die Regale bequem von der Rückseite befüllen können. Des Weiteren werde es künftig einen Pfandautomaten in der Nähe des Eingangsbereichs geben. Dieser biete den Kunden den Vorteil, dass sie ihr Pfandgut direkt zu Beginn des Einkaufs abgeben können. Sogar ein kleines Kunden-WC wird in der modernisierten Filiale ihren Platz finden, heißt es.

Doch nicht nur im Innenbereich werde modernisiert. „Für ein entspanntes Einkaufserlebnis optimieren wir auch den Parkplatz: 23 der 84 Parkplätze werden auf 2,80 Meter verbreitert“, erläutert Rosberg. Aber nicht nur auf die Autofahrer werde Rücksicht genommen. Auch an die Kunden, die per Rad unterwegs sind, werde gedacht. Es soll vor allem komfortabler werden: „Wir integrieren eine E-Ladestation für E-Bikes und zehn neue Rad-Abstellplätze an fünf Anlehnbügeln“, so Rosberg.

Während der dreiwöchigen An- und Umbauphase gehen die Mitarbeiter aus dem Schöntal jedoch nicht in den Urlaub, sondern werden, wie es seitens des Unternehmens heißt, in umliegenden Märkten beschäftigt. Dorthin sollen auch die Kunden möglichst ausweichen. Als mögliche Alternativen nennt Aldi die Filiale in Herdecke an der Stiftsstraße, im Schöllinger Feld in Volmarstein und den Markt an der Ophauser Straße in Vorhalle.

Stadt arbeitet an Planverfahren

Während die Erweiterung an der Schöntaler Straße nun beginnt, wird auch am Schmandbruch in Volmarstein weiter geplant. Auch dort soll-- wie bereits berichtet -- der Aldi dem neuen Filialkonzept angepasst werden. Allerdings reiche dort das bisher vorhandene Grundstück am Schöllinger Feld nicht aus. Im dortigen Gewerbegebiet soll es nach Aldi-Plänen gegenüber einen Neubau auf der Freifläche neben dem Autohaus und dafür als Zuwegung einen weiteren Kreisverkehr an der Vogelsanger/Köhlerstraße geben. Die jetzige Örtlichkeit, die Grundstücks-Eigentümer Aldi seit nunmehr fast 18 Jahren nutzt, wäre ersatzlos zu schließen. Dort könnte sich eine andere Firma ansiedeln.

Wann genau diese Pläne in die Tat umgesetzt werden könnten, ist allerdings noch nicht klar. Bürgermeister Frank Hasenberg erklärt auf Nachfrage: „Wir haben im vergangenen Jahr den Aufstellungsbeschluss gefasst und wollen dieses Jahr das Bebauungsplanverfahren einleiten. Allerdings muss die Fläche auch noch im Regionalplan geändert werden.“ Mit dem parallelen Arbeiten hofft Hasenberg, dass die notwendigen bürokratischen Hürden dann zeitgleich mit der Änderung am Regionalplan abgeschlossen sein können und Aldi nicht länger als nötig auf den Neubau am dortigen Standort warten muss: „Ich hoffe, dass wir den Beschluss Anfang 2023 fassen können.“

Dann bleibt nur noch die Frage, wer oder was in das dann leerstehende Gebäude einziehen könnte. Doch auch da blickt Bürgermeister Hasenberg optimistisch in die Zukunft. Es seien sicherlich genug Interessenten da, letztlich entscheidet aber der Eigentümer, also Aldi, an wen verkauft wird. Klar ist nur, dass es wieder ein Gewerbebetrieb sein muss, denn eine andere Nutzung ist im Schöllinger Feld nicht vorgesehen.