Herdecke. Etwa 20 Parkplätze sollen entfallen. Der Discounter Aldi kann die Vorgaben für Stellplätze in Herdecke dennoch erfüllen.
Der Aldi-Markt in der Innenstadt soll größer werden. Die Erweiterung der Verkaufsfläche von jetzt 800 auf dann rund 1000 Quadratmeter sei aus vielerlei Gründen erforderlich, so das Unternehmen: Es gehe unter anderem darum, das Warensortiment anzupassen, für eine bessere Übersichtlichkeit zu sorgen. Mit dem Bauvorhaben, für das Flächen von der Sparkasse Hagen/Herdecke benötigt werden, beschäftigten sich am Dienstag die Ausschüsse für Umwelt und Klima sowie für Bauen, Planen und Verkehr in einer gemeinsamen Sitzung.
Entsteht ein Angstraum?
In Bezug auf den Flächengebrauch hat die Sparkasse bereits Zustimmung signalisiert. Durch den L-förmigen Anbau würden etwa 20 Stellplätze gegenüber des Sparkassen-Hintereingangs und auf der linken Seite des Parkplatzes, wenn man ihn aus Richtung Goethestraße befährt, wegfallen. Christopher Huck (FDP) begrüßte das Vorhaben und plädierte dafür, zwei weitere Parkplätze zugunsten von Parkplätzen für Fahr- beziehungsweise Lastenräder zu opfern, um den Autoverkehr in der Innenstadt weiter zu reduzieren.
Sarah Rosa Gerigk (Grüne) wollte wissen, wie viele Parkpläzte Aldi denn mit der Erweiterung vorhalten müsse und rückte aus gegebenem Anlass noch einmal ein Parkraumbewirtschaftsungskonzept für Herdecke in den Fokus: „Wir wollen das schon lange.“ Daniel Matißik, Leiter des Bau- und Planungsamtes im Technischen Rathaus, klärte auf, dass Aldi mit Anbau etwa 90 Stellplätze vorhalten müsse, und „die kriegen sie auch nach wie vor unter auf ihrer Fläche“. Dr. Georg Torwesten versicherte für die CDU, die Planung zu unterstützen: „Wir sind froh, wenn Aldi sich zukunftssicher aufstellt.“
Auch Karin Striepen (SPD) signalisierte Zustimmung, wenn auch der Wegfall von Parkplätzen, die für alle wichtig seien, für sie ein Wermutstropfen sei. Jan Schaberick (SPD) ergänzte: „Wenn wir merken, dass sie so sehr für die obere Fußgängerzone fehlen, dann müssen wir die dauervermieteten Parkplätze in der Tiefgarage unterm Rathaus noch mal in den Blick nehmen.“ Dr. Rutger Booß (für die Linke) meldete Bedenken an, dass durch eine Versetzung des unteren Treppenabschnitts nach Westen die bestehende Treppenanlage hinauf zum Ringerzentrum insgesamt nicht mehr einsehbar sei und eventuell eine dunkle Ecke bzw. ein Angstraum entstehen könnte.
Daniel Matißik konnte die Bedenken zerstreuen: „Auch mit Anbau bleibt eine Sichtachse zur Treppenanlage.“
Beide Gremien votierten einstimmig für die Beschlussvorlage der Verwaltung: Änderung des Flächennutzungsplans und Aufstellungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan.
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