Herdecke/Wetter. Die Mitarbeiter der AHE sind seit dem Hochwasser in unermüdlichem Einsatz. Engpässe wie in anderen Städten gibt es jedoch nicht.
Noch bis Samstag können vom Hochwasser betroffene Bürger ihren Müll kostenlos bei der AHE in Herdecke entsorgen. Doch das ist nur ein Bruchteil des Service, den die AHE seit der Überschwemmung vor Ort leistet. 2000 Tonnen gewerblicher Müll und noch einmal so viel privater Müll sind in den vergangenen zwei Wochen zusätzlich angefallen. Trotzdem hat die AHE keine Probleme, die Berge zu bewältigen, wie die Betriebe in anderen Städten.
AHE-Geschäftsführer Johannes Einig ist stolz auf sein Team. „Ich bin sehr zufrieden mit der Performance. Die Einstellung der Mitarbeiter kann ich nur loben“, sagt er. Als der Starkregen am Mittwoch vor zwei Woche kam, waren alle im Einsatz. Einige kamen sogar aus dem Urlaub zurück, um zu helfen. Nicht selbstverständlich, wie Einig erklärt. „Wir haben viele Mitarbeiter, die sich auch ehrenamtlich bei der Feuerwehr und dem THW engagieren. Die mussten wir zum Teil schon etwas bremsen, damit sie sich überhaupt eine Mütze voll Schlaf gönnen“, erinnert sich Einig. Sandsäcke wurden mit den Abfall-Transportern hin und her gefahren. Allein im EN-Kreis wurden 1000 Container aufgestellt, die immer wieder auf Füllstände kontrolliert und geleert wurden. „Wir haben uns beispielsweise mit dem Krisenstab der Stadt Herdecke zusammengesetzt und geguckt, wir wir zielgerichtet helfen können“, erklärt Einig. Daraus ist auch das Angebot entstanden, den Wertstoffhof für die kostenlose Anlieferung zu aktivieren.
Auslagerung ist kein Thema
Doch bei so viel Müll ist es in vielen anderen Städten bereits zu Engpässen gekommen. Ist das auch ein Thema bei der AHE? „Nein, wir bedienen eine lange Wertschöpfungskette. Wir sortieren und nutzen den Müll. Durch unsere breite Aufstellung können wir alle Schritte selbst koordinieren“, erklärt Johannes Einig. So gibt es beispielsweise auch eine Sparte Straßen- und Tiefbau. „Daher haben wir das Equipment für die Räumungen in unseren eigenen Reihen“, berichtet Einig. Um den Sperrmüll, der an die Straßen gestellt wurde, schnellstmöglich einzusammeln, hat die AHE beispielsweise auch die Papier-LKW umfunktioniert.
Die Müllberge, die in Herdecke ankommen, werden dann zu den Umladeanlagen in Witten und Gevelsberg transportiert. 200 bis 250 Tonnen täglich gehen auf Reisen. Die Müllmassen, die während des Hochwassers angefallen sind, entsprechen sonst einem Monatsumfang.
Rückblickend erklärt Einig, dass es bei der Nachbetrachtung der Ereignisse nur wenig gibt, das für die Zukunft geändert werden müsste. „Wir werden uns nochmal mit dem Thema Meldekette beschäftigen und gucken, wie wir das besser organisieren können, um uns einfach noch effektiver aufzustellen“, so Einig. Dabei geht es dem Geschäftsführer hauptsächlich darum, dass das Tagesgeschäft, wie beispielsweise die Leerung der Papiertonnen und Abholung der Gelben Säcke, auch in solchen Ausnahmesituationen geregelt weiter ablaufen kann, um hinterher nicht zusätzlich nacharbeiten zu müssen.