Herdecke. Hochwasser: Das Aufräumen gehen weiter, dabei wollen Stadt Herdecke und AHE Bürger unterstützen. Das Freibad am Bleichstein öffnet auch wieder.
Auch am Freitag gab es in Herdecke fast nur ein Thema: das Hochwasser und die Folgen. Mit denen beschäftigt sich auch weiterhin die Stadtverwaltung.
Der Regen hat aufgehört, die Pegel sinken, das Wetter bessert sich. Also kann auch das Freibad am Bleichstein an diesem Samstag wieder öffnen. „Becken und Liegewiesen mussten nach Starkregen und Hochwasser gereinigt werden“, heißt es aus dem Rathaus.
Personalausweis bereit halten
Derweil richten sich viele Blicke in verschmutzte und durchnässte Wohnungen oder auf verwüstete Grundstücke. Bei den laufenden Aufräumarbeiten – die Technischen Betriebe fuhren schon am Donnerstagmorgen durch hiesige Straßen – zeigt sich so langsam das Ausmaß der Schäden. Die Stadt Herdecke sowie die Firma AHE/Vorberg wollen laut Mitteilung stark vom Hochwasser betroffene Bürgerinnen und Bürger unterstützen. Sie können Schutt und andere Abfälle, die mit dem Starkregen in Zusammenhang stehen, bis zum Mittwoch der kommenden Woche kostenlos bei der städtischen Annahmestelle in der Nierfeldstraße abgeben.
Voraussetzung ist demnach aber die Vorlage des Personalausweises. Bürger sollen nachweisen, dass sie in einer der folgenden Straßen wohnen: An der Walkmühle, Augustastraße, Bachplatz, Bachstraße, Friedhofstraße, Gerberstraße, Attenbergstraße, Ender Talstraße, Herdecker Bach, Neue Bachstraße, Schmale Straße und Hauptstraße ab Hausnummer 75 aufwärts. Zudem stehen an mehreren Stellen entlang des Herdecker Bachs Container zur Befüllung. Diese, so heißt es noch aus dem Rathaus, haben die TBH auch im Blick, um möglichst zeitnah leeren zu können.
Unterdessen kommen auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr etwas zur Ruhe. Die hatten neben den zahlreichen Einsätzen auch noch mit internen Problemen zu kämpfen, da Wasser in die direkt am Herdecker Bach befindliche Wache eindrang und zwischenzeitlich alle EDV-Systeme ausfielen. „Das war schwer zu verdauen“, so sagte es Sprecher Michael Tillmanns am Freitag. Ansonsten hätten sich in Sachen Einsatzfähigkeit der heimischen Feuerwehr keine Probleme ergeben. Vor allem die Ausbildung von Strömungsrettern habe sich in der Stadt an den Ruhrseen bezahlt gemacht.
Luftbilder vom Hochwasser in Wetter und Herdecke
Die waren übrigens auch bei der Suche am späten Mittwoch aktiv, als kurz vor Mitternacht Einsatzkräfte zur B54 Richtung Vorhalle ausrückten. Unter der Autobahnbrücke hatte sich auf der Herdecker Straße – wie berichtet – viel Wasser aufgestaut. Schließlich konnten die Einsatzkräfte unter der A1 eine in den Fluten eingeschlossene Frau per Schlauchboot befreien.
Hubschrauber im Einsatz
Wie dramatisch die Stunden waren, zeigte sich auch anhand eines Hubschrauber-Einsatzes. Wegen des Stichworts „Vermisstes Kind in der Ruhr“ stieg ein Helikopter zur Unterstützung auf und leuchtete Stellen in Herdecke sowie auch in Wetter aus.
Brotkorb öffnet nächsten Mittwoch nicht
Das Hochwasser in der oberen Hauptstraße (unterhalb des Bahnhofs) drang auch in den Ausgaberaum des Herdecker Brotkorbs ein. „Es stand ungefähr einen Meter hoch“, so Vorsitzende Irmingard Schewe-Gerigk. „Wir hatten Dienstag erst frische Ware bekommen. Ausgewählte Lebensmittel konnten wir nach der Flut noch anbieten und haben diese zur Abholung vor die Tür gestellt.“Der Brotkorb öffnet am nächsten Mittwoch nicht. Eine erste Aufräumaktion habe noch nicht ausgereicht.
In dem Zusammenhang konnten Einsatzkräfte auch in der Dunkelheit erkennen, wie Wohnwagen auf dem Harkortsee trieben. „Unser Feuerwehr-Leiter Ralf Tonetti hat sechs gezählt, die dann am Wehr in Wetter in Einzelteile zerfielen“, so Sprecher Patric Poblotzki.