Herdecke. Nathaniel Stott ist überzeugt: Die englische Küche ist viel besser und fortschrittlicher als ihr Ruf. Leser können sich selbst überzeugen.
Es ist die letzte Station der kulinarischen Reise, die die Lokalredaktion gemeinsam mit den heimischen Gastronomen bei dieser Sommertour anbietet. Doch nicht nur deshalb wird sie außergewöhnlich. Gastgeber ist diesmal Nathaniel Stott im Shakespeare Pub in Herdecke, und somit geht es kulinarisch nach England.
Böse Zungen könnten nun behaupten, dass das Wort Kulinarik nicht mit dem Land England zusammenpasst. Nathaniel Stott muss lächeln, als er auf dieses veraltete Vorurteil angesprochen wird. „Es gibt schlechtes Essen in jedem Land“, meint er. „Die moderne englische Küche ist sehr fortschrittlich. Sie ist sehr viel weiter, als sich das so manche europäische Küche vorstellt“, erklärt er. Davon zeugten nicht nur die britischen TV-Köche wie Jamie Oliver, Simon Rimmer, der Schotte Gordon Ramsay oder auch der inzwischen verstorbene Gary Rhodes. Sie zeigen fernab von traditionellen Spezialitäten wie Haggis (Schafsmagen gefüllt mit Herz, Leber, Lunge und Nierenfett), was die englische Küche zu bieten hat. Ihre Kochbücher und Shows erfreuen sich auch hierzulande großer Beliebtheit.
Vegetarische Currywurst ohne Tofu
Doch zurück nach Herdecke. Auch der Shakespeare Pub hat klassische Gerichte wie Fish and Chips auf der Speisekarte stehen, aber Nathaniel Stott weiß auch, dass sich Geschmäcker und Einstellungen wandeln. So finden inzwischen auch Veganer und Vegetarier, über den grünen Salat hinaus, Leckereien auf der Speisekarte. Allen voran die beliebte vegetarische Currywurst. „Die wird nicht wie andere aus Tofu gemacht, sondern aus Ei“, erklärt er. Daraus ergibt sich eine andere Konsistenz und ein intensiverer Geschmack.
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Für das „English Breakfast“ (englische Frühstück) bei der kulinarischen Reise hat sich Nathaniel Stott daher auch gleich zwei Varianten einfallen lassen. Es gibt das klassische Frühstück mit Smoked Bacon (geräuchertem Schinken), Eggs (Eiern), Beans (Bohnen), Sausages (Würstchen) und Toast. Aber auch eine vegetarische Variante. „Da sollen sich die Leser überraschen lassen“, schmunzelt er. Aber keine Angst, das Frühstück besteht nicht nur aus warmen Gerichten. Lemon Curd (Zitronencreme) und Orangenmarmelade stehen ebenso auf dem Programm wie Champignons und Tomaten.
Mehr als nur Tee
Wer bei England auch direkt an Tee denkt, der liegt nicht ganz falsch, aber auch die Kaffeetrinker müssen keine Angst haben, ohne ihr Koffein auszukommen. Nathaniel Stott hat dafür sogar Spezialitäten aus anderen Ländern parat, wie er beim Pressetermin beweist. „Es gibt eine spezielle Art, ich glaube, sie kommt aus dem Portugiesischen, einen erfrischenden Espresso zu trinken“, kündigt er an und hantiert bereits mit einer Zitrone. Dafür wird ein Schluck Espresso getrunken und anschließend in die Zitrone gebissen. Geschmacklich ungewöhnlich, aber erfrischend – und ein Beleg dafür, dass sich die englische Küche auch anderen Ländern öffnet. Kostproben gibt es direkt im Shakespeare Pub oder auch bei der kulinarischen Reise der Redaktion.