Ende. Unbekannte stehlen am 11. Mai in einem Kiosk in Ende Tabak und scheitern bei zweitem Einbruchs-Versuch. Betreiber ärgern sich über die Polizei.
Wut, Ärger, ein bisschen Verzweiflung: Aufgebracht berichtet Yunus Bingöl, der vor ziemlich genau zwei Jahren einen Kiosk am Kirchender Dorfweg eröffnete, von einem Doppel-Einbruch in seinem Geschäft. Nachdem unbekannte Täter in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai reichlich Tabak stahlen, versuchte es das gleiche Duo jetzt am späten Donnerstag bzw. am frühen Freitag erneut. Das belegen Videoaufzeichnungen einer Überwachungskamera. Die wollten Yunus und sein Bruder Serhat Bingöl der Polizei zur Verfügung stellen. Die habe aber kaum Interesse gezeigt.
Die Polizei bestätigt, dass es zwei Vorfälle im besagten Kiosk in Ende gab. Drangen die Täter zunächst erfolgreich durch eine Stahltür an der Rückseite des Hauses ein, schlug der zweite Versuch fehl. Die Unbekannten wollten das Gitter eines Fensters aufhebeln, entfernten sich aber ohne Beute in unbekannte Richtung. Hinweise zu Tatverdächtigen gebe es bislang keine, heißt es in einer Mitteilung der Behörde.
Yunus und Serhat Bingöl widersprechen. Sie zeigen dem Reporter Videos aus beiden Nächten. Auf dem ersten Clip vom 10. und 11. Mai ist zu sehen, wie die Unbekannten nach der Geschäftsschließung um 21 Uhr zwei Stunden später am Kirchender Dorfweg zunächst die Lage erkunden. Gegen 3 Uhr dringt ein Mann dann durch den Hintereingang ins Geschäft ein. „Die haben den mit Spezialwerkzeug aufgebohrt“, sagt Yunus Bingöl.
Der erste Täter (gut genährt, schwarze Mütze, schwarze Maske) ging zügig zum Verteiler, um den Strom abzuschalten. Doch auch im Nachtmodus filmte die Überwachungskamera, wie der zweite Mann den aufgebrochenen Kiosk betrat. Kurzzeitig ist sogar ein Gesicht zu sehen. Das Duo hatte es offensichtlich auf Tabakware abgesehen, nahm es doch sämtliche Zigarettenschachteln aus den Regalen. Die Diebesbeute hat nach Einschätzung der Kiosk-Brüder einen Wert im fünfstelligen Euro-Bereich und „lässt sich wahrscheinlich gut zu Geld machen. Daher wohl auch der zweite Einbruch-Versuch.“
„Polizei vertröstete uns häufig“
Als Yunus Bingöl am 11. Mai morgens sein Geschäft aufschloss, sah er das Unheil. „Ich war geschockt und habe sofort die Polizei gerufen. Die kam aber erst zwei Stunden später und sagte mir, dass ich wegen der Spuren nichts anfassen soll. Als der Streifenwagen weg war, sollte ich auf die Kripo warten, die übernehme das. Die Beamten aber wollten nicht die SD-Karte aus der Überwachungskamera mitnehmen und sagten, dass deswegen noch einmal jemand kommen würde.“
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Bis zum zweiten Einbruchsversuch, so die verärgerten Brüder, meldete sich die Polizei aber nicht mehr. Oft habe er am Telefon von Beamten gehört, dass die Behörde hier zu wenig Leute habe. Daher solle er sich gedulden, bis jemand etwa aus Hattingen komme.
„Ich habe die Polizei so oft angerufen und gebeten, uns zu helfen und die Sache aufzunehmen. Es war schon sehr anstrengend, ein Aktenzeichen für die gestellte Anzeige zu bekommen, um den Diebstahl der Versicherung melden zu können“, sagt der Kiosk-Betreiber, der mit seiner Frau auch zur Wache in Wetter ging.
Spuren auswerten
Eine Sprecherin bestätigt, dass die Polizei Kenntnis von dem Überwachungsvideo habe.
Weitere Details kenne sie nicht.
Grundsätzlich dauere es eine Zeit, um Spuren auszuwerten. Da die Taten erst kürzlich geschahen, gebe es noch keine Ermittlungsergebnisse.
In der Nacht zu Freitag habe eine Anwohnerin Geräusche gehört und durch das Lichteinschalten die Täter wohl vertrieben. Immerhin erhielten die Bingöls am Nachmittag von einer Kripo-Beamtin vor Ort eine Mailadresse. An die schicken sie nun die Überwachungsvideos